LOKALMIX

Stolperstein für die Erinnerung

ls; 10.12.2025, 19:00 Uhr
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Fotos und Video: Leif Schmittgen.
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Stolperstein für die Erinnerung

ls; 10.12.2025, 19:00 Uhr
Wipperfürth – Der Künstler Gunter Demnig verlegte heute vor dem Rathaus einen Stolperstein für die 1941 von den Nazis ermordete Klara Raffelsieper (Mit Video).

Von Leif Schmittgen

 

Am 18. August 1939 erließen die Nationalsozialisten einen sogenannten Runderlass, mit dem der Massenmord an Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung begann. Mit der "Aktion T4" wurden unter anderem in der Anstalt Hadamar Hunderttausende Menschen getötet, unter ihnen auch die Wipperfürtherin Klara Raffelsieper.

 

[Videoimpressionen von der Stolpersteinverlegung.]

 

[Die Wipperfürther Stadtarchivarin Sarah Zeppenfeld nutzte für ihre Recherchen auch eine 400-seitige Patientenakte, in der Klara Raffelsieper vermerkt war.]

 

Sie wurde am 22. Juli 1941 von der Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen dorthin verlegt und vermutlich noch am gleichen Tag ermordet. Das ist auch das Ergebnis der vierjährigen Recherche von Stadtarchivarin Sarah Zeppenfeld, die nach einem Bürgerantrag zur Verlegung eines Stolpersteins im Jahr 2021 zahlreiche Archive durchsuchte.

 

Heute nun verlegte der Künstler Gunter Demnig im Beisein von Zeppenfeld, Bürgermeisterin Anne Loth und der Enkelin Raffelsiepers, Gisela Steiger, jenen Stolperstein. „Vor dem Rathaus kommen täglich viele Menschen vorbei“, sagte Loth. Deshalb habe man sich für den zentral gelegenen Marktplatz als idealen Ort für die Erinnerung entschieden. Die Bürgermeisterin resümierte vor zahlreichen Gästen aus Politik, Gesellschaft und Verwaltung das Leben der am 27. Oktober 1886 geborenen Klara Raffelsiefer, die seit 1920 verheiratet war. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor.

 

Die Stolpersteine von Gunter Demnig sind inzwischen an vielen Orten der Erde zu finden und gelten als größtes dezentrales Mahnmal der Welt.

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