LOKALMIX
„Situation entschärft“: Schulstraße sorgt für zufriedene Gesichter
Waldbröl – Seit vergangener Woche ist die Goethestraße als Einfahrt zum Schulzentrum morgens und mittags gesperrt – Nur wenige Verstöße – Polizei und Ordnungsamt möchten präsent bleiben.
Von Lars Weber
Viel wurde vor dem Schulbeginn nach den Herbstferien probiert, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern und besonders deren Eltern die neue Situation am Schulzentrum näherzubringen. Es gab Informationen über Gymnasium und Gesamtschule, über die Stadtverwaltung, die Presse. Sogar ein Video, besonders wichtig in Zeiten sozialer Medien, wurde von der Stadt produziert. Die Botschaft: Die Goethestraße, die direkt an die beiden Schulen führt, ist seit dem 27. Oktober eine Schulstraße und nur noch für wenige befahrbar (siehe Kasten). Es ist die allererste Schulstraße im gesamten Kreis. Nach einer Woche ziehen die Beteiligten nun ein erstes positives Fazit. Das Hauptziel sei erreicht worden: Der Schulweg an dieser Stelle ist nun sicherer.
Eng begleitet wurde die erste Woche von Polizei und Ordnungsamt. In den fünf Tagen habe die Polizei neun Verkehrsteilnehmende mündlich verwarnt, informiert die Polizei auf Nachfrage. In drei Fällen wurden Verstöße mit einem Verwarnungsgeld geahndet. Sprecher Marc Leporin lobt die umfangreichen Informationen im Vorfeld, die zu dieser Bilanz geführt haben. „Zu besonderen Vorkommnissen kam es nicht.“ Das Verbot der Einfahrt werde auch in Zukunft in regelmäßigen Abständen von der Polizei des Oberbergischen Kreises überwacht, betont Leporin. Und auch Stadtsprecher Felix Becher macht deutlich, dass das Ordnungsamt so oft wie möglich vor Ort sein werde, um die Einhaltung zu kontrollieren. Unterstützt wird die Kontrolle zudem von den Bezirksbeamten in Waldbröl.
„Der Start ist gut gelaufen“, gibt Becher weiter Auskunft. Die Goethestraße als gefährlichste Stelle auf dem Schulweg „ist eindeutig entschärft“ worden. Dem pflichtet auch Frank Bohlscheid, Leiter des Hollenberg-Gymnasiums, bei. „Der Hol- und Bringverkehr an dieser Stelle ist nun weg, das verbessert die Sicherheit deutlich.“ Davor hatte gerade der Begegnungsverkehr auf der Goethestraße in den frühen Morgenstunden für gefährliche Situationen gesorgt, besonders in der Dunkelheit. Bohlscheid freut auch, dass die Informationspolitik gegriffen habe. „Es gab nur wenige, die nichts von der Schulstraße wussten.“
Diese Regeln gelten jetzt
Für Autos und Lkw ist die Einfahrt in die Goethestraße an Schultagen von 7 bis 8 Uhr und 12:30 bis 15:45 Uhr gesperrt. Lieferverkehr ist hiervon ausgenommen. Darüber hinaus bleibt die Einfahrt bis zur Goethestraße 3-5 frei. Bedienstete der anliegenden Schulen sind von diesen Regelungen nicht betroffen. Sie haben eine Sondergenehmigung erhalten. Genau hier, in der Erteilung von Durchfahrtsgenehmigungen, sieht Gesamtschulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz noch Anpassungsbedarf. Wenn Personen nur für einen Tag einen Pass brauchen, hofft sie auf Absprachen auf kurzem Dienstweg. Zwar seien die Schulsekretariate laut Stadt vom Oberbergischen Kreis ermächtigt, Genehmigungen auszustellen, laut Wallbaum-Buchholz prüfe der Kreis aber die Anträge, bevor es grünes Licht gibt. Die Schulleiterin ist aber überzeugt, gemeinsame Lösungen zu finden.
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Neben der Goethestraße fanden auch im Höhenweg, Heinrich-Heine-Straße und in der Schillerstraße verkehrsrechtliche Änderungen statt - teils herrscht Parkverbot. Hier hatte auch das Ordnungsamt der Stadt in den ersten Tagen Arbeit, neun Ordnungswidrigkeiten wurden erfasst, so Stadtsprecher Becher.
Dieses Empfinden teilt auch Gesamtschulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz. Dass es trotzdem noch „vereinzelnd“ Eltern gab, die die Goethestraße hochfahren wollten, versteht sie angesichts der vielen Informationen im Vorfeld nicht. Für die Regelung hat auch sie nur lobende Worte. „Es war eine lange Planung, alles ist sehr durchdacht und die Situation ist jetzt genauso positiv, wie diese Planung es auch vorgesehen hat.“ Dabei hebt sie Mobilitätsmanager Rudolf Bergen von der Stadt Waldbröl hervor, der das Projekt initiiert und federführend realisiert hat.
Weg ist der Hol- und Bringverkehr natürlich nicht, sagt Becher. Die Verwaltung hatte im Vorfeld den Eltern einige Alternativen an die Hand gegeben, damit sie ihren Nachwuchs in Schulnähe aus dem Auto lassen können. Besonders der Parkplatz an der Nutscheidhalle bilde aktuell den neuen Schwerpunkt. Die Situation dort werde beobachtet.
Die Schulstraße ist zunächst ein einjähriger Verkehrsversuch, der durch die Universität Wuppertal und das Planungsbüro Bueffee begleitet und ausgewertet wird. Auf Basis der erfolgten Auswertung soll eine Verstetigung des Projektes vorbereitet werden.
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