LOKALMIX

Sich den Klimafolgen optimal anpassen

ls; 05.09.2023, 15:30 Uhr
Foto: Leif Schmittgen.
LOKALMIX

Sich den Klimafolgen optimal anpassen

ls; 05.09.2023, 15:30 Uhr
Engelskirchen - Seit einigen Monaten arbeitet Sabine Nockemann-Hammeran als erste Klimafolgenanpassungsmanagerin im Oberbergischen bei der Verwaltung und hat dort vielfältige Projekte.

Von Leif Schmittgen

 

Mit Sabine Nockemann-Hammeran beschäftigt die Gemeinde Engelskirchen als erste Kommune im Oberbergischen Kreis seit 1. April eine sogenannte Klimafolgenanpassungsmanagerin. Im Unterschied zum vielerorts engagierten Klimaschutzmanager beschäftigt sie sich mit Maßnahmen, wie man mit schon entstandenen Schäden umgehen kann, also mit den Folgen des Wandels. Die ausgebildete Landschaftsarchitektin wird dazu einen Maßnahmenkatalog entwickeln, mit Anregungen aus Verwaltung, Politik und Bürgerschaft Konzepte und Handlungsfelder zu entwickeln.

 

Daraus wird in den kommenden Jahren ein Maßnahmenkatalog entstehen, in dem Handlungsfelder einen bestmöglichen Umgang mit den Klimafolgen ermöglichen sollen. Konkret können Maßnahmen wie z. B. die Begrünung mit Bäumen umgesetzt werden. Und das hat nicht nur optische und ökologische Vorteile, wie Nockemann-Hammeran erläutert. „Durch entsprechende Bepflanzungen kann die Umgebungstemperatur gesenkt werden“, sagt sie mit Blick auf Hitzewellen. In diesem Zusammenhang wäre auch eine Karte von Nutzen, bei der „kühle Orte“ im Gemeindegebiet ausgewiesen werden. Diese müssen für die Öffentlichkeit jederzeit zugänglich sein. Eine Zusammenarbeit könnte beispielsweise mit den örtlichen Kirchengemeinden entstehen, weil Gotteshäuser eben auch wegen der Innentemperatur Zuflucht bieten.

 

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Ein weiteres mögliches Projekt  zur Klimafolgenanpassung ist die Installation von Trinkpunkten an neuralgischen Punkten. Dass die auf zunächst auf zwei Jahre befristete Stelle viele Aufgabenfelder beinhaltet, zeigt auch, dass man sich mit Finanzierungsmöglichkeiten auseinandersetzt. Die Prüfung von Fördermitteln steht deswegen ebenfalls auf der Agenda von Sabine Nockemann-Hammeran. Auf der anderen Seite müssen diese Maßnahmen dann auch bekannt gemacht werden, das Erstellen von Werbeflyern oder die Verbreitung in Social Media gilt es deswegen auch zu organisieren.

 

Für die gebürtige Gummersbacherin und in Waldbröl lebende Landschaftsarchitektin macht genau diese Mischung den Reiz der Stelle aus, die sie seit April bei der Gemeinde innehat. Nockemann-Hammeran war nach einigen beruflichen Stationen in Deutschland zuletzt für ein Planungsbüro im oberbergischen Kreissüden tätig und bringt entsprechende Erfahrung mit. „Bisher habe ich die Arbeiten von Kollegen begutachtet, jetzt stelle ich sie selbst auf die Beine", beschreibt sie ihre Tätigkeit.

 

Oft kommt es auch zu Überschneidungen im Aufgabenfeld mit dem Klimaschutzmanager. „Gut, dass Marcel Siebertz mein direkter Büronachbar ist", lobt sie die „kurzen Dienstwege“ im Rathaus mit einem Schmunzeln. Nach zwei Jahren kann die durch den Bund mit 80 Prozent geförderte Stelle verlängert werden. Nachdem das Konzept erstellt wurde, ist es anschließend die Aufgabe, die Projekte auch umzusetzen und diese zu überwachen. Auch hier gilt aber, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Die Maßnahmen sind flexibel und können den zeitlichen Herausforderungen angepasst werden.

 

Am Donnerstag, 2. November, findet im Engelskirchener Rathaus eine Auftaktveranstaltung ab 18:30 Uhr für Bürger statt.

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