Gummersbach – Die Islamische Ahmadiyya-Gemeinschaft hat einen Jubiläumsempfang veranstaltet.

Zum ersten Mal hat die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) Gummersbach einen Neujahrsempfang veranstaltet – und dabei auf das 100-jährige Bestehen der Glaubensgemeinschaft in Deutschland zurückgeblickt. Seit 1976 ist der Glaube auch in der oberbergischen Kreisstadt vertreten; elf Jahre später erfolgte die Gründung der Gummersbacher Gemeinde. Zu Beginn zählte die Gemeinde elf Mitglieder, die aus zwei Familien stammten. Heute kommen in der AMJ 133 Mitglieder zusammen. „Wir versuchen tagtäglich, das Motto der Ahmadiyya Muslim Jamaat, ‚Liebe für alle – Hass für keinen‘, mit Leben zu füllen“, sagte Umair Kazmi, Sprecher der Gemeinde.

1990 seien die Mitglieder zusammen mit dem damaligen Bürgermeister am Bismarckplatz offiziell in Erscheinung getreten. „Die Baumpflanzaktion war unser erstes öffentliches Engagement“, so Kazmi. Auf den Auftakt folgten zahlreiche weitere Aktionen: Seit 2011 engagieren sich die Mitglieder alljährlich nach der Silvesternacht im Rahmen des Neujahrsputzes in der Innenstadt, regelmäßig werde die Tafel sowie die Obdachlosenspeisung unterstützt und zu Beginn der Corona-Pandemie seien 1.000 Masken genäht und verschenkt worden. „Wir arbeiten seit vielen Jahren eher im Hintergrund und sind deshalb vielen nicht bekannt“, so Kazmi.

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Als Highlight bezeichnet er den Interreligiösen Dialog, den die AMJ im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Oberbergischen Caritas durchgeführt hat. Auf dem Programm standen dabei der Ramadan sowie ein gemeinsames Fastenbrechen – ganz im Sinne von gegenseitigem Respekt und Toleranz. Damit verbunden ist seitens der Muslime auch der Wunsch, den Islam als friedvolle Religion zu präsentieren, Kooperationen mit weiteren Organisationen aufzubauen und die gesellschaftliche Teilhabe und das karitative Engagement weiterhin zu leben.

Die AMJ hat ihre Wurzeln in Indien; der Hauptsitz befinde sich heute in Pakistan. Ihre Mitglieder würden jedoch in zahlreichen Ländern verfolgt werden. „Wir sind loyal zu Deutschland. Das ist unsere Heimat und wir sind sehr dankbar, unseren Glauben hier ausleben zu dürfen“, sagte Kazmi. In Gummersbach lebe bereits die zweite Generation. Das Gemeindezentrum befindet sich in der Klosterstraße in Derschlag. Gefeiert wurde jedoch aufgrund der beengten Räumlichkeiten in der Sozialstiftung Oberberg in Bergneustadt.

Unter den geladenen Gästen befanden sich auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Carsten Brodesser, der Landtagsabgeordnete Marc Zimmermann, Helga Auerswald, stellvertretende Bürgermeisterin, sowie Gabriela Graf, Polizeikommissarin und Kontaktbeamtin für Muslimische Institutionen. Geboten wurde im Rahmen des Empfanges ein Buffet mit orientalischen, pakistanischen und deutschen Speisen.