LOKALMIX
Schmidt + Clemens: 100 Arbeitsplätze fallen weg
Lindlar - Das Unternehmen hat Konsequenzen aus der laufenden Restrukturierung mitgeteilt - Mehrere Ursachen für die Entscheidung - Betriebsbedingte Kündigungen werden vermieden (AKTUALISIERT).
+++3. Meldung (Donnerstag, 14:15 Uhr)+++
Auch S+C hat sich auf Nachfrage von OA nochmals geäußert. 640 Mitarbeiter habe das Untenehmen noch am Standort Lindlar. Fast jeder sechste Arbeitsplatz ist also betroffen von der Maßnahme. "Wir haben uns von befristet Beschäftigten getrennt, besetzen gewisse Funktionen nach Rentenaustritten nicht neu und wir haben eine Transfergesellschaft eingerichtet, die wir allen Beschäftigten, die die Voraussetzungen erfüllen, auch anbieten werden", so der Unternehmenssprecher Lars Niemczewski weiter. Als Gründe für die schwierige Marktsituation führt S+C die Überkapazitäten im Markt, hohe Energiekosten bei den europäischen Kunden, die bereits von Kusel erwähnte Zollthematik USA sowie die Konkurrenz aus China an.
Eine Ausweitung der Kurzarbeit sei indes nicht vorgesehen. Laut Medienberichten vor wenigen Monaten hatte S+C über Kurzarbeit in vier Abteilungen informiert und auch angekündigt, dass im Oktober weitere zwei Abteilungen hinzukommen werden. "Die Marktlage wird laufend beobachtet und bei Bedarf reagiert."
+++2. Meldung (Donnerstag, 10:30 Uhr)+++
"Das Unternehmen kommt seinen Verpflichtungen in einer solchen Situation nach." So hat Werner Kusel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Gummersbach, die Lage bei S+C in Lindlar auf Nachfrage kommentiert. Er selbst sei nur am Rande an den Verhandlungen beteiligt gewesen. "Es sind Lösungen gefunden worden, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden", so Kusel weiter. Es gibt Interessensausgleiche, einen Sozialplan, wer die Aufhebungsverträge annimmt, wechselt in eine Transfergesellschaft. "Das wurde vernünftig geregelt", so Kusel weiter. "Man hat sich an einen Tisch gesetzt und miteinander geredet."
Dass der Gewerkschaftler natürlich trotzdem nicht glücklich ist mit der Entwicklung, versteht sich von selbst. "Die globalen Verwürfnisse bei der Zollpolitik und Richtung Stahl sind im Oberbergischen angekommen." Die schwache Auftragslage aktuell habe damit zu tun, dass die Kunden gerade abwarten, was als nächstes passiert. "Und S+C ist davon extremst betroffen."
+++1. Meldung (Mittwoch, 16:50 Uhr)+++
Im Zuge der laufenden Restrukturierung hat der Edelstahlspezialist Schmidt + Clemens (S+C) weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und organisatorischen Straffung beschlossen. Diese beinhalten den Wegfall von rund 100 Arbeitsplätzen am Standort Lindlar, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt.
Ursache sind die Zusammenlegung von bislang getrennten Gießereien sowie der Wegfall des Kontischichtmodells zugunsten eines angepassten Schichtbetriebs sowie wesentliche Automatisierungsprozesse, heißt es seitens des Unternehmens weiter. "Darüber hinaus werden Abläufe weiter optimiert und Hierarchieebenen reduziert, um die Organisation schlanker und agiler aufzustellen."
Diese strukturellen Anpassungen dienten vor allem dazu, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu sichern. "Ziel ist es, Arbeitsplätze durch Technologiefortschritt und effizientere Abläufe langfristig zu stabilisieren und die Position des Standortes im internationalen Vergleich zu stärken."
