LOKALMIX

RB25: Bau der Aggerbrücke zieht sich bis ins Frühjahr

lw; 11.09.2023, 14:22 Uhr
Archivfoto: Lars Weber --- Einer der letzten Züge, die die Aggerbrücke in Loope im Juni passierte. Der Ersatzneubau benötigt aber nun mehr Zeit als geplant.
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RB25: Bau der Aggerbrücke zieht sich bis ins Frühjahr

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lw; 11.09.2023, 14:22 Uhr
Oberberg – Zwischen Engelskirchen und Overath werden länger als geplant nur Busse verkehren – Abriss des Bauwerks nach Verzögerungen nun nächsten Monat.

Von Lars Weber

 

Die Deutsche Bahn (DB) modernisiert aktuell auf der Strecke der RB25 zwischen Lüdenscheid und Overath gleichzeitig vier Brücken. Im Oberbergischen heißt das: Seit Juni geht auf der Schiene nichts mehr im Kreis, stattdessen ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet (OA berichtete). Die gute Nachricht: Drei Brücken — in Kierspe, die Volmebrücke in Lüdenscheid-Brügge und die Brücke an der „Wohnwagensiedlung“ in Engelskirchen-Loope hinter dem Autozentrum Loope — liegen im Zeitplan und werden zum Fahrplanwechsel im Dezember fertiggestellt. Die schlechte Nachricht, die die Bahn nun mitteilte: Die Bauarbeiten an der Brücke über die Agger in Loope verzögern sich. Die Fahrgäste müssen sich darauf einstellen, zwischen Engelskirchen und Overath noch bis ins Frühjahr in Bussen unterwegs zu sein.

 

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Grund für die Verlängerung der Bauarbeiten für die Aggerbrücke war laut der Bahn ein Planänderungsverfahren. Für dieses seien gesicherte Erkenntnisse nach der Jahrhundertflut 2021 für besseren Hochwasserschutz eingeflossen. „Das Verfahren ist inzwischen abgeschlossen und das Baurecht für die Bauarbeiten an der Brücke liegt vor.“ Zudem sei ein Klageverfahren anhängig gewesen, dass ebenfalls zu der Verzögerung beitrug.

 

Nachdem daher lange Zeit kein Termin für die Abriss der Aggerbrücke feststand, konnte die Bahn nun ein Datum festzurren. Demnach werde in der ersten Oktoberwoche mit dem Abriss der alten Brücke begonnen. Wichtige Vorarbeiten habe die DB bereits erledigt. Die Baustellenflächen seien eingerichtet, die Gleise abgebaut und für die Kabel auf der alten Brücke sei eine sogenannte Kabelhilfsbrücke gebaut worden.

 

Nach dem Abriss der Brücke baut die DB neue Widerlager, auf die eine neue Stabbogenbrücke gelegt wird. Die Vormontage der Stahlbrücke aus Einzelsegmenten geschieht vor Ort. Um die Brücke hochwasserresilienter zu bauen, ist die Brücke ohne Mittelpfeiler konstruiert. So kann deutlich mehr Wasser unter der Brücke durchfließen, teilt die Bahn weiter mit.

 

Für die beiden Brücken investiert die Deutsche Bahn rund neun Millionen Euro, wie das Unternehmen bei der Vorstellung des Projekts im Juni sagte. Inwiefern sich diese Kosten durch die Verzögerungen verändern, teilte die Bahn nicht mit.

 

Mit der Inbetriebnahme von drei der vier Brücken auf der Strecke zwischen Lüdenscheid und Overath zum Fahrplanwechsel im Dezember verkürzt sich für die Fahrgäste der Ersatzverkehr mit Bussen auf den Streckenabschnitt zwischen Engelskirchen und Overath. Von Engelskirchen Richtung Lüdenscheid sollen also wieder Züge fahren.

 

Wer aber aus dem Oberbergischen Richtung Köln pendeln muss oder reisen möchte, muss weiter viel Geduld aufbringen. Die Inbetriebnahme der Aggerbrücke für den Zugverkehr plant die DB für Frühjahr 2024. Der Schienenersatzverkehr muss an dieser Stelle also noch ein paar weitere Monate aufrechterhalten werden.

KOMMENTARE

1

Dann ist ja prima, dass ab November die Brücke in Unterrschbach saniert und halbseitig abgerissen wird. Oberberg wird eine Insel.....

Rebecca Christmann, 11.09.2023, 15:42 Uhr
2

Ein Traum. So schön ruhig war es schon lange nicht mehr.

Michael, 12.09.2023, 08:13 Uhr
3

Das ist Deutschland. Baustellen werden eingerichtet ohne Planung. Das muß ich doch vorher alles überlegen. Ist eine Frechheit für alle Pendler. Die Bahn muss dringend in Private Hände.

Uwe Märtens, 12.09.2023, 11:02 Uhr
4

Vermutlich sind all diese Brücken so minimalistisch ausgelegt, dass im Falle einer Elektrifizierung oder Zweigleisigkeit (als ob das jemals kommen würde), man wieder die Dinger abreißen müsste.

Fassbender, 12.09.2023, 13:22 Uhr
5

@ Rebecca Christmann: Eine Insel mit zwei Bergen, und kein Eisenbahnverkehr ;-)

Uwe Busch, 13.09.2023, 09:24 Uhr
6

Ich habe bei der Bahn mal wegen der Übernahme von Schallschutzfenstern in Ründeroth nachgefragt und wurde mit aktiven Maßnahmen beginnend ab Jahr 2035 vertröstet, darüber hinaus sind die Hürden für passive Maßnahmen so hoch, das man die Sache direkt vergessen kann und das wirkt gewollt. Hahaha, also mit dem Deutschlandticket kannste Deutschlandweit eh nichts machen und in Oberberg auch nicht.
Volle Busse, EAutos und EBikes lehne ich 1904 % ab!!!!

Dirk St., 14.09.2023, 10:49 Uhr
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