LOKALMIX
„Ort des Sports, Gedenkens und der Begegnung“
Gummersbach - Gestern fand der Spatenstich zum Neubau der Lilli-Henoch-Sporthalle in Strombach statt.
Von Leif Schmittgen
Auf dem Gelände der 1960 erbauten Hauptschule gab es in den vergangenen Jahren viel (Erd-)Bewegung. Nachdem die letzten Schüler vor zehn Jahren das Gelände verlassen hatten, wurde dort zunächst eine Flüchtlingsunterkunft etabliert und die bestehende Turnhalle wurde von den örtlichen Vereinen zunächst weiter genutzt. Die schlechte Bausubstanz aber ließ schnell den Wunsch eines Neubaus entstehen, der nun auch dank der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Sabine Grützmacher (Bündnis 90/Die Grünen) Realität wurde.
[Frank Helmenstein (re.) danke Sabine Grützmacher für ihren Einsatz.]
Wie Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein beim gestrigen Spatenstich vor etlichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Anwohnerschaft berichtete, hatte sie durch ihr Engagement 2,625 Millionen Euro Bundesmittel in die Kreisstadt gelotst. Insgesamt kostet das Vorhaben 4,5 Millionen Euro. „Das Förderprogramm für kommunale Einrichtungen war eigentlich schon ausgelaufen und wir verdanken die Zusage ihrem persönlichen Einsatz“, meinte Helmenstein. „Hier entsteht ein Ort des Sports, Gedenkens und der Begegnung“, fasste der Bürgermeister die vergangenen zwei Jahre der Antragstellung und Planung zusammen.
Denn gebaut wird ein turniertaugliches Volleyballfeld für die Mitglieder des TV Strombach. Die vier Umkleiden in dem zweistöckigen Gebäude dienen auch den Fußballern des DJK Gummersbach, die auf dem benachbarten Sportplatz ihre Heimspiele austragen. Die Halle wird nach der Ausnahme-Leichtathletin Lilli Henoch benannt. Sie war in den 1920er Jahren erfolgreich und war später als Lehrerin aktiv. Die 1899 geborene Athletin wurde 1942 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten ermordet. Zudem entstehen Sanitärbereiche und eine Küche. Schließlich soll ein Aufenthaltsraum im Obergeschoss des multifunktionalen Baus als Treffpunkt für die Nachbarschaft dienen. Diese soll bald größer werden, auf dem ehemaligen Schulgelände ist zudem ein neues Wohnquartier geplant.
Entwicklungsgesellschafts-Geschäftsführer Frédéric Ripperger stellte weitere Details vor. Die 15 × 24-Meter-Halle beherbergt eine abtrennbare Tribüne und ein Foyer. Die einzelnen Bereiche sind auch unabhängig voneinander nutzbar. Das Dach trägt eine Photovoltaikanlage und auch bei den Baumaterialien achteten die Planer auf Ökologie. Teile des Bauwerks sind nach Ende der Lebenszeit vollständig recyclebar. An der verkehrsberuhigten Straße entsteht zudem ein Aufenthaltsplatz und ein Beachvolleyballfeld. Ende kommenden Jahres soll die Lilli-Henoch-Sporthalle fertiggestellt sein und Anfang 2027 eröffnet werden. Generalunternehmer ist die Firma Berster.

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