LOKALMIX

Oberbergischer Kreis erhält Sonderpreis für zwei Projekte

Red; 26.09.2020, 12:00 Uhr
Foto: OBK ---- Ralf Schmallenbach (Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises), Kaija Elvermann (Amtsleiterin des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises), Rabea Riesewieck, Sandra Karsten und Hubertus Vierschilling freuen sich über den Sonderpreis.
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Oberbergischer Kreis erhält Sonderpreis für zwei Projekte

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Red; 26.09.2020, 12:00 Uhr
Oberberg – Die beiden Projekte „Verrückt? Na Und!“ und „LEBENSFARBEN“ wurden beim 8. Bundeswettbewerb "Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention“ ausgezeichnet.

Der Oberbergische Kreis darf sich über eine Auszeichnung von zwei Projekten freuen. „Verrückt? Na Und!“ und „LEBENSFARBEN“ erhielten den Sonderpreis zum Thema „Gesundheitsförderung und Prävention für Kinder aus suchtbelasteten Familien“ beim 8. Bundeswettbewerb "Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention". Der Wettbewerb ist auf Anregung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und mit Unterstützung der Kommunalen Spitzenverbände sowie des GKV-Spitzenverbandes ausgeschrieben. Hierbei wurden Städte, Kreise und Gemeinden, die mit wirkungsvollen Aktivitäten zur Suchtprävention ein besonders gutes Beispiel für andere Kommunen geben.

 

Im Dezember des vergangenen Jahres gründete das Gesundheitsamt Oberberg unter aktiver Beteiligung vielfältiger Einrichtungen der gemeindepsychiatrischen Versorgung die Regionalgruppe Oberberg zur Durchführung des Präventionsangebots „Verrückt? Na Und!“. „Psychische Krisen und Erkrankungen kommen häufig vor und beginnen überwiegend bereits in der Jugendzeit. Da sie immer noch tabuisiert sind, suchen und finden Betroffene oft zu spät Hilfe“, erklärt Rabea Riesewieck, Koordinatorin der Regionalgruppe im Oberbergischen Kreis. Deshalb wolle man Schülern und Lehrern Wege aufzeigen, wie sie gemeinsam psychische Gesundheit stärken und Krisen meistern können.

 

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„Verrückt? Na und!“ richtet sich an Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren und ihre Lehrkräfte. Ziel ist es, Bewusstsein für eine frühzeitige Auseinandersetzung mit psychischer Gesundheit zu schaffen. Gestaltet wird der „Verrückt? Na und!“-Schultag von einem besonderen Tandem: Von zwei Menschen, die beruflich und persönlich Erfahrungen mit psychischen Krisen haben. Typische Themen sind Leistungsdruck, Mobbing, Trennung der Eltern, Krankheit in der Familie, Süchte, Zukunftssorgen.

 

Der Verein „LEBENSFARBEN – Hilfen für Kinder und Jugendliche“ hat seine Arbeit am 1. Mai 2017 begonnen. Diese unterliegt bisher keiner Regelfinanzierung durch öffentliche Mittel und man ist weiterhin auf Stiftungs- und Spendengelder angewiesen. Man möchte die Versorgungslücke im Oberbergischen Kreis schließen und jungen Menschen mit Hilfe einer individuellen Unterstützung Perspektiven eröffnen. Wenn ein Elternteil schwer erkrankt ist, beeinflusse dies die gesamte Familie. Das Familiensystem ist belastet und die erkrankte Person beansprucht ein hohes Maß an Aufmerksamkeit.

 

Die Kinder und Jugendlichen in einer solchen Situation werden häufig von der Umgebung und dem professionellen Hilfesystem übersehen. Zusätzlich fühlen sie sich oft hilflos, alleingelassen und mit der belastenden Situation überfordert. Zudem entwickeln die Kinder und Jugendliche Ängste, Schuld- und Schamgefühl und übernehmen häufig die Rolle der Eltern. Eine Aufgabe, die stark überfordert. Durch die Tabuisierung psychischer Krankheiten nehme die Verbreitung seit vielen Jahren zu. Mittlerweile leben in Deutschland 3,8 Millionen Kinder mit einem psychisch erkrankten Elternteil. „LEBENSFARBEN – Hilfen für Kinder und Jugendliche“ möchte durch eine gute Vernetzung und Kooperationen zum bestehenden psychosozialen Hilfesystem im Oberbergischen Kreis ergänzende passgenaue Hilfen anbieten.

 

Seit Februar 2020 besteht eine Kooperation mit dem Projekt „Verrückt? Na und! Seelisch fit in Schule und Ausbildung“. Seither wurden fünf Ausbildungen für ehrenamtliche Patenschaften durchgeführt und insgesamt wurden 49 Menschen ausgebildet. Anfang September ist eine neue Ausbildung für ehrenamtliche Patenschaften mit zehn Teilnehmern gestartet. Der Bedarf im Obergischen Kreis ist sehr groß, Klienten bekommen durch das niederschwellige Angebot einen schnellen und leichten Zugang, die Hemmschwelle in der Kontaktaufnahme ist niedriger.

 

Weitere Informationen zur Regionalgruppe Projekt „Verrückt? Na und!“ gibt es bei Rabea Riesewieck unter Tel.: 02261 / 88 53 48 oder per Mail. Weitere Informationen zu „LEBENSFARBEN“ gibt es unter www.lebensfarben-oberberg.de oder bei Sandra Karsten unter Tel.: 02262 / 79 49 546 oder per Mail.

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