LOKALMIX

Oberberger gedenken der Corona-Opfer

us; 31.01.2022, 11:50 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- In der gemeinsamen Gedenkfeier gedachten Vertreter aller oberbergischer Kirchen und Religionsgemeinschaften der Opfer der Corona-Pandemie.
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Oberberger gedenken der Corona-Opfer

us; 31.01.2022, 11:50 Uhr
Gummersbach - Im Rahmen einer interreligiösen Gedenkveranstaltung erinnerten gestern Abend Vertreter unterschiedlicher oberbergischer Glaubensgemeinschaften an die 348 Opfer der Corona-Pandemie.

Das Virus nimmt keine Rücksicht auf Alter, Hautfarbe, Religionsbekenntnis oder Geschlecht, es tötet unterschiedslos Eltern, Kinder, Freunde, Partner, Nachbarn und Kollegen. In den tagesaktuellen Statistiken über Inzidenzen, Neuerkrankungen, Hospitalisierungsraten drohen die Opferzahlen zur rein quantitativen Information zu werden. Um zu zeigen, dass Corona nicht anonym wütet, sondern es bisher allein 348 Tote in Oberberg zu beklagen gibt, hatten die Initiatoren der "Gummersbacher Erklärung" die Repräsentanten aller Kirchen und Religionsgemeinschaften zu einem gemeinsamen Totengedächtnis geladen.

 

Auf den Stufen der Gummersbacher Altstadtkirche rückten 348 leuchtende Grabkerzen die Verstorbenen ins Bewusstsein und erwiesen ihnen die letzte Ehre.  "Bei aller Verschiedenheit der Religionen weist uns allen der Glaube den Weg und erinnert uns daran, der Verstorbenen zu gedenken und die Hinterbliebenen zu trösten", mahnte Michael Braun, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises an der Agger. Für den Freundeskreis Mateh Yehuda/Nümbrecht verlas deren Vorsitzende Marion Reinecke den Trostpsalm 23. "Möge ihre Erinnerung ein Segen sein", bekräftigte die Generalsekretärin der Deutsch-israelischen Gesellschaft, Michaela Engelmeier.

 

 

Ihren Dank an Ärzte, Pfleger und Seelsorger, die Sterbende im achtsamen und würdigen Abschied begleiteten, brachte Roshani Thanapalasingham als Vorsitzende des Gummersbacher Integrationsrates und Mitglied der hinduistischen Gemeinschaft zum Ausdruck. Man wolle ein Zeichen der Gemeinsamkeit setzen, den Angehörigen der Verstorbenen nahe sein und für die Normalisierung des gesellschaftlichen Miteinanders beten, unterstrich Rezep Özgül von der Moscheegemeinde Bergneustadt.

 

Gottes erstes Wort "Es werde Licht" gelte nicht nur als Ausgangspunkt für die Schöpfung seiner Welt, sondern gerade in Coronazeiten als Verheißung für die Zukunft, unterstrich der katholische Kreisdechant Christoph Bersch. "Wir nehmen die Finsternis der trauernden Christen, Juden, Hindus und Moslems wahr, aber dieses ‚Es werde Licht‘ verheißt auch Hoffnung für die Zukunft.“

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