LOKALMIX

Neues Straßenverkehrsamt wächst langsam in die Höhe

lw; 20.01.2023, 19:00 Uhr
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Foto: Lars Weber.
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Neues Straßenverkehrsamt wächst langsam in die Höhe

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lw; 20.01.2023, 19:00 Uhr
Gummersbach – Bauarbeiten starteten mit fast einem Jahr Verspätung – Bei den Gesamtkosten von geplanten 13 Millionen Euro wird es nicht bleiben – Fertigstellung Mitte 2024.

Von Lars Weber

 

Es brauchte einen langen Anlauf, aber im Juli des vergangenen Jahres sind die Bauarbeiten an dem neuen „Mobilitätszentrum“, wie es der Oberbergische Kreis gerne nennt, gestartet. „Mobilitätszentrum“ wurde das Projekt auch deshalb getauft, weil der moderne 3.700 Quadratmeter große Bau nicht nur das oberbergische Straßenverkehrsamt beherbergen wird, das zurzeit noch in dem alten, zu kleinen Gebäude in der Gummersbacher Straße stationiert ist, sondern auch die Verwaltung der OVAG, die ja schon jetzt direkt neben der Baustelle ihren Hauptsitz hat. Spätestens seit 2017 war klar, dass die Immobilie in der Gummersbacher Straße keine Zukunft als Straßenverkehrsamt mehr hat. Nach langer Zeit der Planung sollten die Bagger eigentlich schon im dritten Quartal 2021 anrücken. Felix Ammann, Baudezernent des Kreises, beanwortete OA Fragen zur schwierigen Planungsphase, den aktuellen Fortschritt an der Kölner Straße und den angepeilten Zeitplan.

 

Was hat die ursprünglichen Planungen so verzögert?

 

Im Bauausschuss im September 2020 wurde der Baubeschluss zum Erstellen des Neubaus gefasst. Zu diesem Zeitpunkt ging man vom Baustart ein Jahr später im September 2021 aus. Die Pandemie habe aber laut Ammann dazu geführt, dass der Kreis und auch die OVAG einige Änderungswünsche formulierten, sodass die Entwurfsplanung nochmal überarbeitet werden musste. „Das hat zu einer Verzögerung von knapp einem halben Jahr geführt.“ Weitere Verzögerungen seien durch zusätzliche Anforderungen aus dem Genehmigungsverfahren entstanden. Daher mussten Leistungen von Fachplanungen angepasst werden – und so schob sich der Baubeginn bis in den Juli 2022.

 

Wie haben die Erfahrungen in der Pandemie die Pläne beeinflusst?

 

Wie bereits jetzt im bestehenden Straßenverkehrsamt realisiert, solle zukünftig aufgrund der Erfahrungen mit Corona eine Trennung zwischen Besuchern und Mitarbeitern im Bereich der Zulassungsstelle realisiert werden, so der Baudezernent. Zusätzlich solle auch - wie nun vorhanden - ein Sicherheitsdienst die Besucher in Empfang nehmen und zum Schalterbereich leiten.

 

Wie steht es um den Hochwasserschutz?

 

Die Kreisverwaltung habe im Zuge der Entwässerungsplanung für den Neubau eine Starkregenbetrachtung des Baugrundstücks und der Nachbarbebauung durch einen Fachplaner ausführen lassen. „In diesem Zuge wurde in der Bestandsanalyse festgestellt, dass über den Einfahrtsbereich an der Kölner Straße erhebliche Mengen Niederschlagswasser bei einem Starkregenereignis auf den Betriebshof der OVAG gelangen.“ Um eine gezielte Notentwässerung zu erreichen, solle nun im Zuge der Baumaßnahme eine Lösung mittels einer dreiteiligen Rinne hergestellt werden.

 

[Visualisierung: Architekturbüro Pasd Feldmeier Wrede --- So soll das Mobilitätszentrum, das das Straßenverkehrsamt und die Verwaltung der OVAG beherbergen soll, aussehen.]

 

Was ist auf der Baustelle seit Baustart passiert?

 

Nach umfangreichen Gründungsmaßnahmen und Kampfmittelsondierungen im Zuge der Erdarbeiten, befindet sich die Baustelle aktuell bei der Erstellung der Rohbauleistungen im Erdgeschoss, gibt Ammann Auskunft.

 

Wo liegen die besonderen Herausforderungen bei dem Projekt?

 

Der Kreis hat sich als Bauherr einiges vorgenommen: Die gebäudetechnische Ausstattung fällt mit Betonkernaktivierung, Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und umfangreicher Gebäudeleittechnik schon hochwertig aus. Darüber hinaus soll eine Fassaden- und Dachbegrünung realisiert werden. „Diese Punkte zeigen bereits auf, welche Herausforderungen das Projekt bei der Realisierung aufweist“, so Baudezernent Ammann. Gemeint ist damit vor allem die aktuelle Marktlage im Bausektor mit Materialengpässen, Fachkräftemangel und Kostensteigerungen.

 

Wie ist der Zeitplan bis zur Fertigstellung?

 

Geplant ist die Fertigstellung des Rohbaus laut Ammann bis Ende Mai. Der Ausbau solle dann Anfang Mai mit den ersten technischen Rohinstallationen starten. Für die Fassadenarbeiten möchte man den Sommer nutzen. „Die bauliche Fertigstellung des Gebäudes erfolgt bis Februar 2024“, sagt Ammann. Bis zum Einzug dauert es dann noch ein paar Monate. „Danach folgt eine umfangreiche Inbetriebnahme der technischen Anlagen, sodass Mitte 2024 mit einer Übergabe an den Nutzer zu rechnen ist.“

 

Wie entwickeln sich die Kosten?

 

Zuletzt ging der Kreis von Kosten über rund 13 Millionen Euro aus. Seitdem ist aber einiges passiert, die aktuelle Marktlage hat sich verschlechtert. „Bisher können die genannten Baukosten eingehalten werden“, sagt Ammann. Aufgrund jener Marktlage sei aber mit einer Kostensteigerung zu rechnen.

 

Was passiert mit dem Gebäude in der Gummersbacher Straße?

 

Laut Ammann gebe es von Seiten der Kreisverwaltung noch keine Überlegungen, was die Zukunft der Immobilie angehe.

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