LOKALMIX

Neueröffnungen: Hoffnung auf den Dominoeffekt

lw; 16.08.2021, 15:53 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Freuen sich auf die baldige Eröffnung des neuen Radladens im Zentrum (v.l.): Horst Schmitzer (Immobilienbesitzer), Uwe Gothow (Gm-Erleben), Ladeninhaber Reinhold Gross, Bürgermeister Frank Helmenstein, Frederic Ripperger (Entwicklungsgesellschaft), Jürgen Hefner (Technischer Beigeordneter) und Rudolf Schmitzer (Immobilienbesitzer).
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Neueröffnungen: Hoffnung auf den Dominoeffekt

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lw; 16.08.2021, 15:53 Uhr
Gummersbach – Das NRW-Sofortprogramm Innenstadt trägt erste Früchte – Die ersten vier Selbstständigen haben Läden in bester Zentrumslage zu günstigeren Konditionen angemietet.

Von Lars Weber

 

In den Geschäften „Home & Event Dekoration“ und „Sion Mode“ auf der Kaiserstraße haben die Inhaber ihre ersten Kunden bereits empfangen dürfen. Bei „Royal Donuts“ auf der Kaiserstraße und „Allride Bikes“ in der Moltkestraße wird es noch einige Wochen dauern, bis alle Renovierungen abgeschlossen sind oder die Waren alle geliefert wurden. Alle vier Geschäfte eint die Teilnahme an der NRW-Förderung des „Sofortprogramms Innenstadt“, wodurch etwa 200.000 Euro in die Kreisstadt fließen. Das Prinzip: Die Stadt mietet von bereitwilligen Vermietern das Ladenlokal für 70 Prozent der davor gezahlten Kaltmiete und vermietet die Fläche für 20 Prozent dieser Summe an Mieter weiter. Das Ziel ist klar: Die Innenstadt mit frischen Ideen wieder aufwerten.

 

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Das Programm wurde Anfang März der Öffentlichkeit vorgestellt (OA berichtete). Heute haben Bürgermeister Frank Helmenstein, der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner, der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Frederic Ripperger und Gm-Erleben-Chef Uwe Gothow durch das Zentrum geführt und die „Neuen“ vorgestellt. Helmenstein dankt besonders den Vermietern beziehungsweise Immobilieneigentümern, die mit ihrer Teilnahme auf Geld verzichten. „Es ist ein tolles Zeichen, dass sie bereit sind, diesen Weg mitzugehen.“ Mit den neuen Geschäften wolle man Angebotslücken in der Innenstadt füllen, so der Rathauschef weiter.

 

Einen langen Traum erfüllt sich Reinhold Gross mit seinem Laden „Allride Bikes“. Er verfügt über lange Jahre Erfahrung im Fahrradbereich, aber erst aufgrund der Förderung habe er sich für einen Laden ohne weitere Investoren entschieden. „Die Branche boomt“, weiß Gross, was den Geschäftsstart aber tatsächlich nicht einfacher macht. Denn an Räder und weitere Ware zu kommen, sei gar nicht so einfach. Er ist aber überzeugt, dass er bei der Eröffnung am 18. September seinen Kunden viel anbieten kann.

 

Noch am Renovieren ist Yusuf Gökce. Er möchte als Franchisenehmer der Kette „Royal Donuts“ ab Mitte September das runde Gebäck in unterschiedlichsten Sorten anbieten. Das Geschäft wird ein reiner „To-Go“-Laden. Der Siegener war nach einem Besuch einer anderen Filiale so begeistert, dass er sich selbst für das Konzept interessierte und einsteigen wollte. Bis zu neun Mini-Jobber sollen in der Filiale angestellt werden, dazu auch noch Vollzeitkräfte. „Ich kenne einige junge Menschen und Junggebliebene, die sich schon sehr auf die Eröffnung freuen“, so Helmenstein.

 

Seit Anfang des Monats geöffnet ist Alwina Nadeins Laden „Home & Event Dekoration“.  Gemeinsam mit ihrem Mann Nikolai ist sie bereits seit mehr als zehn Jahren im Eventbereich tätig. Bei der Organisation der Veranstaltungen gehört die Dekoration natürlich auch dazu, und dort findet sich Alwina Nadein ganz wieder. „Der Laden ist eine tolle Herausforderung und die erste Resonanz war sehr positiv. Wir hoffen, dass wir dazu beitragen können, dass sie Innenstadt wieder aufblüht“, sagt sie.

 

Das möchten auch Cagri Kamali sowie Seher und Alkan Düzyar vom Modegeschäft „Sion“. Seit Samstag haben sie geöffnet. Um sich noch etwas bekannter zu machen, soll es am 28. August eine Modenschau in ihrem Geschäft geben. Kamali war bislang vor allem in der Türkei in der Branche unterwegs, jetzt möchte er in Gummersbach Modisches an die Frau und an den Mann bringen. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der Stadt und des Landes.“ Das Programm sei entscheidend gewesen für die Umsetzung ihrer Idee.

 

Das soll es aber noch nicht gewesen sein, sagt Frank Helmenstein. Weitere Geschäftsideen seien noch in der Planung. Auch Anträge seien in dieser Runde des Programms, das voraussichtlich noch einmal aufgesetzt werden wird, noch bis Ende des Jahres möglich. Etwa die Hälfte des Budgets sei schon angelegt, sagt Frederic Ripperger. Der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft hofft, mit den Neueröffnungen einen Dominoeffekt auslösen zu können, sodass auch abseits des Förderprogramms noch mehr passiert. An Ideen mangele es jedenfalls nicht, meint Uwe Gothow von Gm-Erleben-Citymanagement. „Wir haben seit März mehr als 30 Bewerbungen bekommen.“  

 

Die geringeren Mieten laufen für einen Zeitraum von zwei Jahren. „Die sind sehr entscheidend für eine Selbstständigkeit“, sagt Bürgermeister Helmenstein. Damit die Geschäftsinhaber und die Vermieter aber eine gemeinsame Perspektive haben, seien die Mietverhältnisse für die Zeit nach der Förderung bereits geregelt. Die Anschlussverträge liefen jeweils drei Jahre.

 

Hier gibt es weitere Informationen über das Programm und die Anträge.

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