Oberberg - Der neue Recyclinghof in Bergneustadt schließt die Lücke im Zentrum des Oberbergischen und macht die Müllentsorgung für viele Bürger komfortabler.

Von Peter Notbohm

 

Nach mehreren Jahren Planung nimmt am morgigen Dienstag der neue Wertstoffhof Oberberg Mitte in Bergneustadt seinen Betrieb auf. „So leer wie heute werden sie die Container nie wieder sehen. Die Bürger werden dafür sorgen, dass sie relativ schnell gefüllt werden und die Kreislaufwirtschaft in Gang kommt“, sagte Ulrich Heimann, Vorsitzender der Verbandsversammlung des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands (BAV) bei der heutigen offiziellen Eröffnung.

 

Viel Platz und Komfort sowie vielfältige Entsorgungsmöglichkeiten bietet der neue kommunale Wertstoffhof in der Dörspestraße 22 auf dem Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik Pühler. Mit ihm soll das Versorgungsloch, das im Zentrum des Oberbergischen Kreises bislang bestand, geschlossen werden. Nach den Wertstoffhöfen Oberberg-Nord in Hückeswagen, Oberberg-Süd in Waldbröl sowie dem Wertstoffhof Leppe, Lindlar ist es der vierte Standort im Oberbergischen, der neunte im Versorgungsgebiet des BAV.

 

[Ulrich Heimann und Monika Lichtinghagen-Wirths stellten die Vorzüge von Wertstoffhöfen vor. Der BAV vefüge über eine sehr aufgestellte Abfalllandschaft, betonte Heimann.]

 

Man habe Gummersbach über gefühlte fünf bis sieben Jahre auf den Kopf gestellt, um einen geeigneten Standort zu finden, um ein flächendeckendes Angebot zu ermöglichen, berichtete BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths, in Bergneustadt wurde man schließlich fündig. Das Grundstück mit der umgebauten ehemaligen Produktionshalle in der Nähe der B 55 bezeichnete sie als absoluten Glücksgriff: „Wertstoffhöhe haben sich beim Bürger mittlerweile vollkommen etabliert. Dabei ist ein zentraler Standort durchaus wichtig. Viele Menschen wollen die Möglichkeit nutzen, ihren Einkauf mit der Müllentsorgung zu kombinieren, nimmt dabei aber auch nur bestimmte Wege in Kauf.“

 

Neben Papier, Pappe, Kartonagen, unbelastetem Bauschutt, Gelben Säcken, Metallschrott, CDs, Sperrmüll, Korken, Energiesparlampen werden auch Gartenabfälle und Reifen angenommen. Elektroaltgeräte sollen später hinzukommen, hierfür fehlt noch die Genehmigung. Das meiste kann in haushaltsüblichen Mengen kostenlos abgegeben werden, der kostenpflichtige Müll wird nicht gewogen, sondern nach Ladung berechnet (siehe Grafik). Bürger aus Reichshof können zudem ihren Sperrmüll und Grünabfall entgeltfrei entsorgen, da dies in den Abfallgebühren der Kommune beinhaltet ist. Zusätzlich bietet der Wertstoffhof Recyclingprodukte (Kompost) und Holzbrennstoffe zum Kauf an.

 

[Grafik: BAV.]

 

In der von der EU vorgegebenen Abfallhierarchie gehe es vornehmlich um Abfallvermeidung, aber auch Wiederverwertung ist ein zentraler Punkt. „In der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, dass aus Abfällen wieder Rohstoffe entstehen“, sagt Lichtinghagen-Wirths. Der BAV habe hier mit :metabolon seit Jahren eine Vorreiterrolle.

 

Ein weiterer positiver Nebeneffekt von Wertstoffhöhen sei, dass in deren Umgebung deutlich weniger wilder Müll anfalle. Der Wertstoffhof Oberberg Mitte wird dienstags (14 bis 18 Uhr), donnerstags (14 bis 20 Uhr) und samstags (8 bis 13 Uhr) geöffnet sein. Jährlich verzeichnet der BAV bis zu 500 Tonnen Müll je Wertstoffhof.