Gummersbach - Ehemalige Patienten des Derschlager Hausarztzentrums mussten nach eigenen Aussagen bei der KVNo mehrfach nach der Liste der Alternativpraxen nachfragen und bekamen erst nach Tagen eine Antwort.

Nach der Schließung des Hausarztzentrums Gummersbach in Derschlag zum 7. Juli (OA berichtete) haben Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo), der Oberbergische Kreis und die Stadt Gummersbach schnellstmöglich an einer Übergangslösung gearbeitet, um die Zeit bis zur Neueröffnung durch eine selbstständige Vertragsärztin am selben Standort zum 1. September zu überbrücken (OA berichtete).

Dass dabei scheinbar nicht immer alles reibungslos läuft, zeigen OA-Leserzuschriften, in denen geklagt wird, dass mancher Schmerzpatient, der dringend auf seine Medikamente angewiesen ist, in den vergangenen Wochen teilweise erst nach fünf Tagen und erst auf mehrfaches Nachhaken eine Antwort mit der Liste der Alternativpraxen bekommen habe. "Heute Abend gehen meine letzten Medikamente aus. Das ist der KVNo aber ziemlich egal", klagt ein OA-Leser.

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Hiermit konfrontiert, antwortete die KNVo auf Nachfrage, dass man das Personal in der Kreisstelle bereits Mitte Juli aufgestockt habe, „um alle Anfragen in angemessener Zeit bearbeiten zu können“. Seitdem habe man täglich zwischen 30 und 100 Patientenanfragen. Spürbare Entlastung soll zudem die temporäre Lösung in den Räumlichkeiten des Kreisgesundheitsamtes am Wiedenhof ab dem 1. August bringen. Hier sollen Patienten des geschlossenen MVZ in Akutfällen aufgenommen werden. „Dies wird gerade in der Urlaubszeit die bisher tätigen Hausärztinnen und Hausärzte in der Region entlasten“, ist man sich bei der KVNo sicher.

Die zusätzliche Patientenversorgung durch die Praxen im Umland stelle eine große Herausforderung dar. Derzeit werde man hier durch sechs Arztpraxen unterstützt, obwohl diese gerade jetzt in der Urlaubszeit noch Vertretungen für andere Praxen zusätzlich übernehmen müssen. „Durch dieses sehr hohe gemeinsame Engagement konnten wir bisher die dringend erforderliche Versorgung von Akutpatienten sicherstellen“, sagt ein Sprecher KVNo. „Wir danken daher allen unseren Mitgliedern, die hier unterstützend zum Wohle der Patienten aus Derschlag weiterhin tätig sind.“

Dass nicht jeder auf Reaktion lange warten muss, zeigt übrigens ein Blick in die sozialen Medien. Dort schreibt eine Userin, dass sie keine zehn Minuten nach ihrer Anfrage bei der Kreisstelle der KVNo Auskunft hatte, an welche Praxis sie sich wenden kann. Dort sei ihr sehr schnell, unbürokratisch und freundlich geholfen worden, „sodass die wichtige Medikation ohne Probleme oder Unterbrechung weiterläuft“.