Morsbach - Der umgebaute Bahnhof ist ein neues Begegnungszentrum in historischen Mauern – Tag der offenen Tür bot den Gästen die Möglichkeit, sich ein Bild von den Maßnahmen zu machen.

Von Karin Rechenberger

Das Wetter am Samstagmorgen lud nicht gerade ein, das Haus zu verlassen, aber die hellen neu gestalteten Räumlichkeiten des Morsbacher Bahnhofs ließen die Besucher den trüben Tag schnell vergessen. Der Kulturbahnhof Morsbach öffnete seine Pforten und viele Interessierte nutzen die Gelegenheit, am Tag der offenen Tür das alte Schätzchen in neuem Glanz zu bewundern.

[Florian Stausberg informierte über die Umbaumaßnahmen.]

Im Zuge des Städtebauförderprogramms „Soziale Integration im Quartier“ wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude komplett saniert. Über die technischen Details gab Florian Stausberg vom Gebäudemanagement der Gemeinde Auskunft. „Wir haben das Gebäude komplett entkernt, Grundrisse wurden verändert, es wurden Schadstoffsanierungen durchgeführt, Elektrik und Heizung wurden installiert sowie die Böden neugestaltet“, erklärte Stausberg. „Hier ist kein Stein auf dem anderen geblieben, aber wir haben versucht, im Sinne des Denkmalschutzes möglichst viel Bausubstanz zu erhalten und den Charakter des Gebäudes zu wahren“, so der Bauingenieur. Die Fenster von 1890 wurden vom Schreiner aufgearbeitet, mit Isolierglas versehen und wieder eingesetzt. Das Dach ist allerdings komplett neu.

Die Räumlichkeiten des Jugendzentrums „Highlight“ auf zwei Ebenen sind durch ihre besondere Architektur und die frei gelegten Mauern nicht wiederzuerkennen. Ein wahres Treppenwunder verbindet die beiden Ebenen. Im Bereich des Jugendzentrums hat man die Fenster nur von innen erneuert, die Außenfenster sind geblieben und versprühen den alten Charme des Gebäudes.

1,95 Millionen Euro hat allein der Hochbau verschlungen und für das Außengelände werden rund 400.000 Euro veranschlagt. 90 Prozent der Gesamtsumme kommen aus den Töpfen öffentlicher Förderungen, den Rest muss die Gemeinde Morsbach aus eigener Kasse stemmen.

Jetzt finden viele Vereine in dem alten Gemäuer auf einer Nutzfläche von 455 Quadratmetern ihr neues Zuhause. Neben dem schmucken Trauzimmer und den Räumen für die Jugend bieten das Treffpunktcafé, ein kleiner Veranstaltungsraum und Büros für Gemeindemitarbeiter und Ehrenamtler viel Platz für Begegnungen und Integration.

Pünktlich zum Tag der offenen Tür wurde - gestiftet vom Heimatverein Morsbach - eine restaurierte historische Bahnhofsuhr inklusive Beleuchtung am Bahnhof angebracht, neben den beiden Hinweisschildern mit der Aufschrift „Morsbach-Sieg“.

Die beiden Schilder ließ der Heimatverein nach den alten Originalvorlagen und mit der historischen Bahnhofs-Einheitsschrift neu anfertigen. Werner Schuh, Vorstandsvorsitzender des Heimatvereins, überreichte Bürgermeister Jörg Bukowski und Objektmanagerin Nadja Schwendemann eine Schlussleuchte, die das Ende des Bahnhofumbaus symbolisiert. „Eine großartige Idee“, fand Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski. Für das leibliche Wohl sorgte der Heimatverein mit gegrillten Würstchen und die Weitblickinitiative mit Kaffee und Kuchen.

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