Engelskirchen – Neben der Alten Schlosserei fand heute eine Grundsteinlegung statt – Künftig soll im vergrößerten Engel-Museum auch geheiratet werden können.

„Engel wirft man nicht weg“, sagte Ralf Rother heute vor der Grundsteinlegung des Anbaus am Engelskirchener Engel-Museum. Der Vorsitzende des örtlichen Engelvereins erinnerte im angrenzenden Garten an die Anfänge des Vereins und des Museums, das im November 2015 eröffnet worden ist und der Sammlung von Johann Fischer als weltweit größte Engelsammlung eine Heimat bietet. Über die Jahre seien weitere Exemplare hinzugekommen, die Sammlung laut Rother auf rund 18.000 Stück angewachsen – und die Alte Schlosserei damit zu klein geworden.

[Clemens von Boeselager (l.) bei der Unterzeichnung der Urkunde.]

Bereits seit drei Wochen wird im Garten hinter dem Museum an dem Anbau gearbeitet. Entstehen wird ein 170 Quadratmeter großer Flachdachanbau. Heute wurde der Grundstein gelegt, morgen soll der Grund betoniert werden. „In zwei Wochen kommt der Zimmermann, dann der Dachdecker“, führte Rother, der hauptberuflich als Architekt tätig ist, aus. Mit dem Anbau steht dem Museumsteam künftig eine Gesamtfläche von über 380 Quadratmetern zur Verfügung. Der rund 60 Jahre alte Ahorn im Garten bleibt erhalten.

WERBUNG

Rother sprach von einem neuen Konzept für das Museum, davon, sich moderner aufzustellen. Künftig soll es nicht nur im Schloss Ehreshoven, im Oelchenshammer und im Trauzimmer im Rathaus Ründeroth Außenstellen des Engelskirchener Standesamts geben, sondern auch im Engel-Museum. Zudem soll der Anbau als Lernort, zur In­ven­ta­ri­sie­rung sowie für Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt werden können. „Außerdem schaffen wir mit dem Anbau Barrierefreiheit“, so Rother.

Insgesamt kostet die Realisierung der Museumserweiterung rund 640.000 Euro. Gefördert wird das Projekt unter anderem vom Programm LEADER mit rund 240.000 Euro sowie von der NRW-Stiftung mit 100.000 Euro. Wichtig bei der Finanzierung sei außerdem die Volksbank Oberberg gewesen. Doch so hilfreich die beiden großen Fördersummen auch seien, einen Haken habe die Sache, wie Rother scherzhaft bemerkte: „Wir müssen bis Mitte November fertig sein.“ Dann müsse abgerechnet werden, ergänzte Heike Brand als Regionalmanagerin der LEADER-Region Oberberg mit Blick auf das nahende Ende der Förderperiode. Dementsprechend handele es sich bei dem Anbau um eines der „LEADER-Highspeed-Projekte“.

[(v.l.) Clemens von Boeselager, Ralf Rother, Irene Klünenberg, Friedhelm Miebach, Marius Klaus, Heike Brand, Dr. Gero Karthaus, Jutta Krumm und Lukas Schlichtebrede im Engel-Garten.]

Lukas Schlichtebrede vom Engelverein widmete sich vor der Grundsteinlegung der Zeitkapsel, befüllte diese mit einem Engel-Pin, aktuellen Münzen, einer tagesaktuellen Zeitung, einer Ansicht des Anbaus sowie der Urkunde zur Erinnerung an die Grundsteinlegung. In dieser heißt es unter anderem: „Dieser Grundstein wird in einer Zeit gelegt, in der wieder Krieg in Europa herrscht und viele Menschen Gottes Schutz durch seine Engel erflehen.“

[Die Zeitkapsel wurde unter anderem mit dieser Urkunde befüllt.]

Auch Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus war aus dem Rathaus zum benachbarten Museum gekommen, um an der feierlichen Veranstaltung teilzunehmen. Er freute sich über die Weiterentwicklung des Ensembles um das örtliche Rathaus: „Der Anbau an dieses kleine und feine Museum ist eine logische Konsequenz – und der Besuch des Engel-Museums ein Muss.“

[Aktuell ist ein Team der Bauunternehmung Zinke im Engel-Garten tätig.]