LOKALMIX

Mobil machen für Früherkennung und Vorsorge

krj; 20.10.2023, 10:10 Uhr
Fotos: Kathrin Roloff-Jamin --- Friederike Einig (Pressereferentin Deutsche Krebshilfe, v.li.), Frank Mäuer (AOK Regionaldirektion Oberbergischer Kreis) und Dr. Anja Weishap (Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, li.) informierten über Früherkennung und Krebsvorsorge.
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Mobil machen für Früherkennung und Vorsorge

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krj; 20.10.2023, 10:10 Uhr
Gummersbach - Oberbergischer Kreis ist laut Gesundheitsreport Schlusslicht bei Check-up ab 35 Jahren - AOK klärte auf.

Von Kathrin Roloff-Jamin

 

Krebs ist immer noch die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Das geht aus einer Erhebung des statistischen Bundesamtes hervor. Obwohl es Angebote zur Früherkennung gibt, nehmen viele Menschen im Oberbergischen Kreis diese nicht oder nur unregelmäßig an. Die AOK Rheinland/Hamburg reist deshalb aktuell durch das Land und will aufklären. Am Donnerstag machte das Infomobil auch in Gummersbach auf dem Steinmüller-Gelände halt.

 

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Schon vor Corona war die Bereitschaft der Menschen nach Vorsorge rückläufig. Ärzte und Krankenkassen sehen sich in der Pflicht. „Es hat sich eine Art Bequemlichkeit eingeschlichen, aber auch Angst, dass man etwas finden könnte“, sagte Dr. Anja Weishap, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die am Donnerstag mit am Stand war. Das Klinikum Oberberg konnte für die Infotour gewonnen werden.

 

Gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe möchte die AOK spielerisch aufklären. Für die Gesundheit trat auch Leslie aus Lindlar schon mal kräftig in die Pedale. Sie absolvierte einen 900 Meter Mountainbike-Parkour, konnte über einen Bildschirm ihre Fahrt verfolgen und gleichzeitig Gesundheitstipps erfahren. „Das hat Spaß gemacht. Es ging ganz schön in die Beine, aber tat gut“, sagte die 24-jährige nach ihrer virtuellen Tour.

 

[Leslie aus Lindlar "strampelt" für die Gesundheit.]

 

Und auch sonst hat das Infomobil einiges zu bieten: ein Mythenrad zum Drehen, individuelle Beratung durch fachkundige Ansprechpartner und ein sogenannter „Vorsorge-O-Mat“. Er erstellt online einen Vorsorgeplan, damit keine Untersuchung verpasst wird.

 

Gleichzeitig stellte der Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg, Regionaldirektion Oberbergisches Land, Frank Mäuer (Foto), den Gesundheitsreport für 2023 vor. „Besonders im Keller sind die Zahlen für unsere Region, die Oberberger scheinen Vorsorge-müde zu sein“, sagte Mäuer. Denn beim so genannten Gesundheits-„Check-up" für Frauen und Männer von 35 bis 64 Jahren belegt der Oberbergische Kreis den letzten Platz. „Auch bei der Krebsvorsorge bei Männern erleben wir hier leider eine Abwärtstrend. Wir machen uns große Sorgen. Es fehlt das Wissen. Es kursieren falsche Informationen. Eine große Unsicherheit ist da“, sagte Dr. Anja Weishap.

 

Eine Umfrage unter 1.000 Versicherten hat eine Hauptaussage ergeben: Mit fehlt ja nichts. „Wir müssen aufmerksam machen und sensibilisieren. Und da sind wir auch im Gespräch mit dem Gesundheitsamt, denn Früherkennung kann Leben retten“, erklärte die Ärztin vom Klinikum Oberberg.

 

Am 26. Oktober um 15 Uhr findet zum Thema „Gemeinsam gegen Brustkrebs“ eine Veranstaltung im AOK-Haus Gummersbach statt. Ärzte und Fachexperten informieren unter anderem über Vorsorge- und Therapieangebote. Der Eintritt ist frei.

 

Diese Krebsfrüherkennungsuntersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen und von Ärzten empfohlen:

 

Frauen:

 

Ab 20 Jahre einmal jährlich Untersuchung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane

Ab 20 bis 34 Jahre einmal jährlich Abstrich vom Gebärmutterhals

Ab 30 Jahre einmal jährlich Abtasten der Brüste und Achselhöhlen

Ab 35 alle 3 Jahre Abstrich vom Gebärmutterhals und zusätzlicher HPV-Test

Ab 35 Jahre alle 2 Jahre Hautkrebs-Screening

Ab 50 Jahre einmal jährlich Test auf okkultes/verborgenes Blut im Stuhl

Ab 55 Jahre alle 10 Jahre Darmspiegelung

Ab 50 bis 69 Jahre alle 2 Jahre Mammografie-Screening

 

Männer:

 

Ab 35 Jahre alle 2 Jahre Hautkrebs-Screening

Ab 45 Jahre einmal jährlich Abtastung Prostata

Ab 50 Jahre einmal jährlich Test auf okkultes/verborgenes Blut im Stuhl

Ab 50 Jahre alle 10 Jahre Darmspiegelung

KOMMENTARE

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Die Untersuchungen sollte man alle machen.. Es kostet nichts und rettet Leben. Die Folgen einer Krankheit sind unabsehbar, wenn es einen trifft. Sport ist auch wichtig. Und gesunde Ernährung.

Uwe Märtens, 20.10.2023, 10:53 Uhr
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