LOKALMIX
Mehr Konflikte unter Schülern
Lindlar – Die Schulsozialarbeiter Sascha Berger und Christina Hilburg haben im Schulausschuss ihren Jahresbericht vorgestellt.
Im Februar 2021 hat Sascha Berger seine Arbeit als Schulsozialarbeiter in Lindlar aufgenommen. Er steht den Schülern des örtlichen Gymnasiums und der Realschule als Ansprechpartner zur Verfügung. Seit diesem August wird er von Christina Hilburg unterstützt. Zusammen haben sie im jüngsten Schulausschuss der Gemeinde ihren Jahresbericht vorgestellt, bei dem deutlich wurde, dass das Duo mehr Personal braucht. Die klassische Beziehungsarbeit sei sehr zeitintensiv – doch so würden mit der Zeit auch Vertrauensverhältnisse entstehen.
Insbesondere die ersten Monate von Bergers Tätigkeit seien stark den coronabedingten Restriktionen unterworfen gewesen – nicht zuletzt durch das Tragen der Masken, was die Arbeit ebenso wie die mangelnde Präsenz negativ beeinflusst habe. So sei das Kennenlernen und die Kommunikation stark eingeschränkt gewesen. Mit der Normalisierung des Schulalltags habe sich auch die Arbeit der Schulsozialarbeiter verändert. „Die Schüler lernen uns und das Angebot besser kennen“, sagt Berger. Er unterstreicht die Bedeutung von Begegnungen in lockerer Atmosphäre, so zum Beispiel in den Pausen oder auf den Gängen. Der Kontaktaufbau sei das Kernelement seiner Arbeit.
Das Angebot der beiden Schulsozialarbeiter werde von den Schülern zunehmend genutzt. Häufig würden sich die Kinder und Jugendlichen aktiv und eigenständig an die Ansprechpartner wenden, in anderen Fällen würden Schüler von Lehrkräften an das niedrigschwellige Angebot herangeführt werden. Wichtig sei, das präventive Angebot weiter auszubauen – so zum Beispiel hinsichtlich des Umgangs mit den Medien. Wichtig sei aber auch, mit dem steigenden Bedarf das Team der Schulsozialarbeiter zu vergrößern.
Die Themen der Beratungen seien völlig unterschiedlich. Sehr häufig werde dabei über die Themenfelder „Mobbing - Schikanen“ sowie „Selbstwahrnehmung - Selbstbild“ gesprochen. Konflikte innerhalb der Schülerschaft sowie das Themenfeld „Belastungen durch Ängste und Sorgen“ würden zunehmen. Viele Schüler seien psychisch belastet, was aber nicht nur auf die Coronazeit zurückzuführen sei. „Das ist nicht zu verallgemeinern“, meint Berger und ergänzt, dass dabei vor allem individuelle Prozesse eine Rolle spielen würden. Besonders erwähnenswert findet der Schulsozialarbeiter die fragliche Mediennutzung einiger Schüler, bei der es eine Verschiebung hin zu einem „neu empfundenen Normal“ gebe. Aus fachlicher Sicht könne die oft als problemlos angesehene Nutzung laut Berger nur in Frage gestellt werden.
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