LOKALMIX

Lichtenberg hat das Feiern nicht verlernt

lw; 12.09.2022, 12:59 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung (Erntegaudi) und Simon Jolbej (Umzug und Markt).
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Lichtenberg hat das Feiern nicht verlernt

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lw; 12.09.2022, 12:59 Uhr
Morsbach – Erntedankfest-Wochenende lockte insgesamt mehr als 1.500 Menschen an – „Partykräscher“ heizten am Samstag ein – Umzug nahm aktuelle Themen auf.

Eines haben die Lichterberger an diesem Wochenende klar bewiesen: Das Feiern haben sie auch in zwei Jahren Pandemiepause keinesfalls verlernt. Egal ob bei der Erntegaudi am Samstagabend, die in diesem Jahr statt in einem Festzelt im Ort in der Kulturstätte in Morsbach stattfand, oder bei Bauernmarkt und traditionellem Festumzug am Sonntag: Die Stimmung war zu jeder Zeit ausgelassen. Da vermisste auch niemand, dass das Lichtenberger Organisationsteam zum runden Geburtstag – der Umzug fand zum 90. Mal statt – aufgrund der pandemischen Planungsunsicherheiten auf besondere Aktionen verzichtet hatte.

 

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Den Höhepunkt des Wochenendes bildete der traditionelle Umzug. Rund 30 Gruppen hatten sich dafür angemeldet, mehr als 200 Personen gingen als Aktive mit. Zu den Jüngsten gehörten Antonia Wittershagen und Leandra Ley, die Zehnjährigen hatten „Ernte Hasen“ als Motto. Auf der anderen Seite des Altersspektrums: Ursula Weschenbach und Marlene Wittershagen, die Zug-Organisator Timo Neuber als „Urgesteine“ des Umzugs bezeichnete. Die Seniorinnen entschieden sich erst auf den letzten Drücker, auch in diesem Jahr wieder teilzunehmen.

 

[Der Umzug war ein buntes Spektakel.]

 

Die Lichtenberger geizten nicht mit Kreativität, ein Höhepunkt war das eigens gebaute Fachwerkhaus der Gruppe „Zu den Gärten“ mit dem Motto: „Mit einer vollen Regentonne, wächst es trotz praller Sonne“. Die Dürre („Auf Regen hofft der Bauer sehr, nicht weniger die Feuerwehr“ war das Motto der Feuerwehr-Gruppe) war ebenso ein Thema wie zum Beispiel die steigenden Energiepreise. „Auf der Stippe wird’s nicht kalt, wir ernten unser Holz im Wald“, hieß es zum Beispiel bei der Gruppe „Stippe“.

 

Der Humor sollte nicht zu kurz kommen: „Mit Bohnensuppe im Bauch, klappt die Gasproduktion auch“, so das Motto der Gruppe „Böcklingen“, die dieses eindrucksvoll auf zwei Kloschüsseln umsetzten. Nicht zuletzt wurde auch an Corona und den Krieg in der Ukraine gedacht: „Trotz Viren, Krieg und politischem Geschwafel, genießt die Bergische Kaffeetafel“, meinten die „Erntewiewer“, die die passenden Waffeln mit im Gepäck hatten. Für die musikalische Untermalung sorgten bei dem Zug der Musikverein Holpe, das Klangwerk Morsbach und der Musikzug Friesenhagen.


Mit der „Erntegaudi…op Jück“ in der Morsbacher Kulturstätte war Lichtenberg am Samstagabend in das Wochenende gestartet. Die „Hütte“ war ausverkauft und mit gut 600 Menschen prall gefüllt. Die meisten der Besucher hatten es sich nicht nehmen lassen, zum Abend passend ihre Trachten aus den Schränken zu holen. Es kam also richtig bayerische Atmosphäre auf. Die Lichtenberger Musikanten übernahmen die dankbare Aufgabe, die Menge für den Hauptact aufzuwärmen. Die „Partykräscher“ aus Kärnten rissen die Bude anschließend musikalisch ab. Bis 2 Uhr wurde gefeiert und getanzt, bis in der Kulturstätte für diesen kurzweiligen Abend Schluss war.

 

[Die meisten Besucher kamen in Dirndl und Lederhosen.]

 

Die gute Stimmung wurde in den Sonntag einfach mitgenommen. Der Bauernmarkt rund um die katholische Kirche hatte mit rund 20 Ständen ein ebenso naturverbundenes wie facettenreiches Angebot für Besucher parat, Künstlerisches, Handwerk und natürlich viele Leckereien inklusive. Besonders nachgefragt war der Bäcker, der schon früh seinen Steinofen befeuert hatte. Die Jüngsten tobten sich auf der Hüpfburg aus, ließen sich schminken oder hatten die Gelegenheit, an einem Fotoshooting teilzunehmen. Der Hof Kappenstein zeigte zudem Hühner und Hochlandrinder, von denen besonders natürlich die großen Rinder ordentlich Eindruck auf die jungen Besucher machten.

 

Ein erstes Fazit fiel am Montag positiv aus. Beim nächsten Erntedankfest wolle man aber gerne wieder ein Festzelt in Lichtenberg aufstellen, sagte Zugleiter Timo Neuber. Das Ausweichen auf die Kulturstätte Morsbach war lediglich eine Notlösung gewesen, da sich die Preise für Zelte im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie verdoppelt hatten. 20.000 Euro hätten sie in diesem Jahr auf den Tisch legen müssen. „Das war nicht zu stemmen.“ Für das nächste Jahr hoffen sie nun auf wieder fallende Preise oder darauf, weitere Sponsoren an Bord zu holen.

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