LOKALMIX

Laut Gutachten: Wupperverband handelte bei Flut richtig

Red; 05.05.2022, 14:44 Uhr
Archivfoto: Wupperverband.
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Laut Gutachten: Wupperverband handelte bei Flut richtig

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Red; 05.05.2022, 14:44 Uhr
Oberberg – Untersuchung wurde vom Verbandsrat in Auftrag gegeben – Wissenschaftler attestiert richtige Bewirtschaftung.

Ein wissenschaftliches Gutachten zur Aufarbeitung des Extremregenereignisses vom Juli 2021 hat dem Wupperverband laut einer Mitteilung ein korrektes Vorgehen in wesentlichen Punkten bestätigt. Der Verbandsrat, das Aufsichtsgremium des Wupperverbands, hatte das Gutachten bei dem Wissenschaftler Prof. Dr. Holger Schüttrumpf vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen in Auftrag gegeben. Dieser stellte die Ergebnisse nun im Rahmen der Mitgliederversammlung des Wupperverbands vor, wie der Verband mitteilt.

 

Demnach seien die Talsperren der Wupper während des Extremregenereignisses 2021 richtig bewirtschaftet worden. „Auch eine stärkere Vorentlastung hätte das Überflutungsereignis nicht verhindern können“, heißt es. Die Überflutungen – vor allem im Unterlauf der Wupper – seien maßgeblich durch die Regenmengen und Abflüsse aus dem nicht von Talsperren beeinflussten Bereich des Verbandsgebiets zurückzuführen. Der Wupperverband hätte diese folglich nicht verhindern können.

 

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Weiter seien die Regenmengen in ihrer Dimension und flächendeckenden Ausprägung für das Wuppergebiet anhand der maßgeblichen Prognosen nicht vorhersehbar gewesen. „Die Niederschlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes ergaben keinen Grund zur verstärkten Vorentlastung insbesondere der Wupper-Talsperre.“ Trotzdem habe der Wupperverband vorsorglich Freiraum als Puffer geschaffen. Außerdem hätten die Talsperren durch Rückhalt von Speichervolumen sowie Seeretention signifikante Wassermengen zurückhalten und so die Schäden des Hochwassers vermindern können. „Ohne die Talsperren wären größere Schäden entstanden.“

 

Claudia Fischer, Verbandsratsvorsitzende des Wupperverbandes, zeigte sich erleichtert über das Ergebnis. „Nun gilt es, mit dem Zukunftsprogramm Hochwasserschutz den Blick verantwortungsvoll nach vorn zu richten und auch die Empfehlungen von Prof. Dr. Schüttrumpf im Hinblick auf Klimawandel, Pegelwesen oder eine KI basierte Talsperrensteuerung für künftige Starkregenszenarien umzusetzen.“ Denn zwei wichtige Punkte seien laut Verband im Umfeld des Extremregen-Ereignisses deutlich geworden: Die Region müsse sich intensiv mit der Frage beschäftigen, inwiefern klimatische Veränderungen das Wassermanagement im Verbandsgebiet beeinflussen. Das gelte für Extremregenereignisse ebenso wie für die Gefahren zunehmender Trockenperioden.

 

Die Präsentation des Gutachtens ist hier einzusehen.

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