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Lärmschutz: Künftig nur noch Tempo 30 in Kalsbach

Red; 19.08.2022, 11:55 Uhr
Symbolfoto: lobpreis auf pixabay.
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Lärmschutz: Künftig nur noch Tempo 30 in Kalsbach

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Red; 19.08.2022, 11:55 Uhr
Marienheide - Da die Dezibel-Grenzwerte überschritten werden, wird auf der B 256 in Kalsbach eine Geschwindigkeitsreduzierung eingeführt.

In Marienheide-Kalsbach wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h (innerorts) beziehungsweise 50 km/h außerhalb der geschlossenen Ortschaft (bis zum Abzweig Richtung Gummersbach-Niedernhagen/Becke) gesenkt (OA berichtete). Hintergrund ist die Beschwerde einer Anwohnerin, die bereits im September 2021 auf die Lärmbelästigung durch die stark befahrene B 256 hingewiesen und Gegenmaßnahmen gefordert hatte. Der Landesbetrieb Straßen.NRW veranlasste daraufhin auf Bitten der Kreisverwaltung eine schalltechnische Untersuchung durch ein Ingenieurbüro aus Vallendar, deren Ergebnisse nun vorliegen.

 

Das Gutachten bestätigt, dass die Werte tatsächlich zu hoch sind. In der Spitze seien Fassadenbelastungen von 71 Dezibel am Tag und 64 Dezibel in der Nacht nachgewiesen worden, erklärte der Kreis. Bei einem Abstimmungsgespräch der beteiligten Stellen wurden die verschiedenen Möglichkeiten zur Erreichung einer Lärmreduzierung besprochen. Da weder der Verkehr umgeleitet noch Flüsterasphalt eingebaut werden könne, blieb ein Tempolimit die einzige kurzfristig umsetzbare Option.

 

„Um eine möglichst hohe Akzeptanz der Verkehrsteilnehmer zu erreichen, wird die Beschilderung den Zusatz ‚Lärmschutz‘ erhalten“, so der Kreis, der die Auswirkungen auf den überörtlichen Verkehr der B 256 und die längere Fahrzeit für die rund 850 Meter lange Strecke als „zumutbar und „vertretbar“ bezeichnet. Im Zuge der Maßnahme wird die Höchstgeschwindigkeit auf der B 256 zwischen der Hauptkreuzung in Kotthausen und der Ortstafel Kalsbach auf 70 km/h beschränkt. Dadurch erhoffen sich die Beteiligten, dass bereits bei der Einfahrt in den Ort langsamer gefahren und bei der Ausfahrt weniger beschleunigt wird.

 

Ob damit schon das letzte Wort gesprochen ist, ist allerdings fraglich. Laut Kreis führt das Tempolimit lediglich zu einer Entlastung von maximal drei Dezibel. Somit werden die in einigen Fällen immer noch über den Auslösewerten gemäß Verkehrslärmschutzverordnung von 66 Dezibel (Tag) beziehungsweise 56 Dezibel (Nacht) liegen. Für diesen Fall stehe es den Anwohnern frei, passiven Lärmschutz beim Straßenbaulastträger zu beantragen. „Hier wird Straßen NRW jedoch in jedem Einzelfall überprüfen müssen, ob die Voraussetzungen für entsprechende Maßnahmen gegeben sind“, hieß es abschließend.

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KOMMENTARE

1

Lärm ist natürlich Mist.... und wer die Ecke regelmässig durchfährt kann sich gut die Belastung der Bewohner vorstellen
Temp0 30 wird ganz sicher auch für reichlich Rückstau im Berufsverkehr mit sich bringen.... bin mal gespannt wie dann Links Abbiegen von der Strasse aus der Becke kommen möglich sein wird...

Vielleicht kann ja jemand vom Fach mal erklären warum KEIN Flüsterasphalt eingebaut werden kann- DAS wäre in meinen Augen eine sinnige Massnahme den Lärm in der Dorfmitte zu minimieren.
Wenn an beiden Seiten des Ortsausgangs kräftig Gas gegeben wird - wenn auch nur auf 50/70 - scheint mir die Lärmeinsparung nicht so wirkungsvoll zu werden

Carsten, 19.08.2022, 12:56 Uhr
2

Eine Reduzierung des Lärms um 3 Dezibel! Wieder so eine behördliche Schwachsinnsmaßnahme.
Nun fehlt nur noch der stationäre Blitzer.

Melati, 19.08.2022, 13:18 Uhr
3

Da wiehert ja wohl sehr heftig der Behördenhengst sehr massiv!!

Klaus Herden, 19.08.2022, 13:59 Uhr
4

Schade das nicht auch auf dem Teilstück Kotthausen bis Karlsbach ebenfalls Temo 50 eingeführt wird. Hier ist die Lärmbelästigung mindestens so hoch wie in Kalsbach.

Jörn Weber, 19.08.2022, 14:01 Uhr
5

Lärm hin oder her, aber wer in der Nähe einer Bundesstraße wohnt, sollte wissen, dass es hier Lärm gibt. Das ist wie am Flughafen, günstig wohnen und sich dann über den Lärm beschweren.

Alex, 19.08.2022, 15:04 Uhr
6

Wichtiger wäre es, dass vor und hinter der Ortschaft die gleiche Geschwindigkeisbeschränkung besteht, wie in der Ortschaft selbst. Insgesamt wird es leiser sein, wenn die Fahrzeuge schon mit 50 km/h an der Ortsgrenze ankommen und konstant durch- und weiterfahen. Bei der geplanten Beschränkung auf 30 wird schon vor dem Ortsendeschild aus Frust kräftig beschleunigt. Eine Bundesstraße auf Tempo 30 zu reduzieren entspricht nun wirklich nicht dem Ziel einer modernen fließenden Verkehrsführung. Im nächsten Schritt stellt man dann das Schild 315 auf und macht die Ortschaft zum verkehrsberuhigten Bereich...

Dirk, 19.08.2022, 20:07 Uhr
7

Bei allem Verständnis für die Anwohner....dann könnte gleich die B 256 bis Marienheide Ortseingang oder auch darüber hinaus im Ort selber das Tempolimit auf 30 km / h herabgesetzt werden.
Entlang der B 256 stehen ja überall Häuser.
Es ist erstaunlich auf einer so vielbefahrenen Hauptverkehrsader über eine 30 iger Zone nachzudenken, während in Wohn und - freizeitgebieten um Marienheide herum erst dafür gekämpft werden muss, bzw. man auf die Anwohner keinerlei Rücksicht nimmt, eine 30 iger Zone einzuführen, wo es angebracht wäre.

Sabine Keune-Hettich, 20.08.2022, 11:02 Uhr
8

Möge mir mal jemand mitteilen,wie man überhaupt an einerBehörde kommt,die derartige Anträge annimmt und weiterleitet. Als Anwohner der Lindenstock- Mühlendtraße (das ist die Straße von Mühlensessmar nach Bernberg) möchte ich behaupten,daß an dieser Straße der Verkehrslärm wesentlich höher ist als in Kalsbach.Hier sollte einmal eine Verkehrszählung und eine Lärm-Messung vorgenommen werden.
Übrigens: An dieser Straße gibt es keine Fußgänger-Querung

Karlheinz Röttgen 15.09.2022 /22,05 Uhr, 15.09.2022, 22:07 Uhr
9

Ein Tempolimit von 30 km/h ist, mit Verlaub, Schwachsinn. Dann rollen die Fahrzeuge halt nicht mehr mit 50 km/h im vierten oder fünften Gang durch Kalsbach, sondern nur mit 30 km/h im zweiten oder dritten Gang. Bringt mehr Lärm und mehr Abgase...
Wie schnell sich doch zudem die Ansichten ändern. Bis vor rund drei Jahren durfte man knapp 2 km noch mit 70 km/h durch Stüttinghausen fahren - trotz geschlossener Ortschaft.
Wie hoch ist zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerdeführerin, die seit 2021 gegen den Lärm auf der Bundesstraße kämpft, erst kurz vorher nach Kalsbach gezogen ist?

Uwe B., 26.09.2022, 17:57 Uhr
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