LOKALMIX

Klarheit über neue Flüchtlingsunterkunft

ks; 22.11.2023, 14:30 Uhr
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Symbolfoto: Stefan Schweihofer auf Pixabay.
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Klarheit über neue Flüchtlingsunterkunft

ks; 22.11.2023, 14:30 Uhr
Lindlar – Die Gymnastikhalle in Linde soll für Geflüchtete genutzt werden – Die Turnhalle in Hartegasse bleibt unberührt – Container sollen Anfang Januar stehen.

Die Entscheidung ist gefallen: Wie Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig heute auf Nachfrage von OA sagte, soll die Gymnastikhalle in Linde in den kommenden Wochen als Unterkunft für geflüchtete Menschen genutzt werden. Die Turnhalle in Hartegasse (OA berichtete), die in den vergangenen Tagen als mögliche Variante diskutiert worden ist, sei damit als Option vom Tisch.

 

In der gestrigen Sitzung des Lindlarer Bau- und Planungsausschusses nutzte der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Scherer die Gelegenheit, um die Verwaltung auf die aktuellen Pläne der Gemeinde hinsichtlich der Unterbringung von geflüchteten Menschen anzusprechen. Konkret ging es Scherer dabei nicht nur um die Halle bei Hartegasse, sondern auch um den Bau einer zweigeschossigen Containeranlage an der Kleinen Turnhalle (OA berichtete).

 

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Ludwig sprach im Ausschuss von einer sehr dynamischen Situation. „Momentan kommen mehr Menschen in Lindlar an, als wir Platz haben.“ Trotzdem werde bei der Bezirksregierung Arnsberg geplant, weitere Zuweisungen vorzunehmen. So geht der Rathauschef davon aus, dass in den kommenden 14 Tagen mehr als zwei Dutzend geflüchtete Menschen in der Gemeinde ankommen werden.

 

Als Puffer wird die Gemeinde nun auf die (etwas kleinere) Gymnastikhalle in Linde zurückgreifen. Möglich sei dies, weil der Gemeinde kurzfristig ein weiteres Gebäude in Hartegasse zur Verfügung stehe. Untergebracht werden können in der Halle in Linde bis zu 25 Personen. „Die Belegung soll ab Anfang Dezember erfolgen, durch die Vorbereitungen wird die Halle bereits ab kommender Woche von uns benötigt“, so Ludwig.

 

Insgesamt soll die Gymnastikhalle für etwa zwei Monate als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden. Dann sollen die Container bezugsfertig sein. „Die Nutzung der Halle stellt eine Einschränkung für die Vereinsangebote dar, trifft jedoch nicht den Schulsport und meines Wissens auch keine örtlichen Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft“, erklärte Ludwig. In Hartegasse sei das mit Blick auf den Schulsport und die Dorfgemeinschaft anders gewesen.

 

Bei den Überlegungen seien sämtliche gemeindliche Sporthallen bezüglich einer etwaigen Unterbringung in den Blick genommen worden – nicht zuletzt sei es dabei um die Frage gegangen, wo der Eingriff am verträglichsten sei. Verbunden seien damit Entscheidungen, die nicht leichtfallen würden, gab Ludwig zu. „Das ist eine schwierige Maßnahme, ein erheblicher Einschnitt“, so der Bürgermeister.

 

Wie bereits berichtet, sollen neben der Kleinen Turnhalle zur Unterbringung von Geflüchteten Wohncontainer aufgestellt werden. Laut Ludwig sollen diese Platz für 130 Menschen bieten. Anfang Januar sollen die Container vor Ort stehen und dann sukzessive bezogen werden. Möglicherweise könne dann mit der Zeit auch wieder die Kleine Turnhalle freigegeben werden.

 

In Hartegasse kann der reguläre Schul- und Vereinssportbetrieb also weitergehen. „Wie sich die Situation in einigen Monaten darstellen wird, kann heute noch niemand mit Gewissheit sagen“, sagte der Bürgermeister, und ergänzte: „Wir möchten jedoch mit aller Kraft vermeiden, weitere Turnhallen zu belegen, und sei es nur vorübergehend.“

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