LOKALMIX

Kampagne "Kein Anschluss...für Betrüger am Telefon" vorgestellt

jaw; 05.02.2021, 12:30 Uhr
Foto: Jan Weber --- Landrat Jochen Hagt (li.) und NRW-Justizminister Peter Biesenbach stellten die Kampagne "Kein Anschluss...für Betrüger am Telefon" in Gummersbach vor.
LOKALMIX

Kampagne "Kein Anschluss...für Betrüger am Telefon" vorgestellt

jaw; 05.02.2021, 12:30 Uhr
Oberberg - NRW-Justizminister Peter Biesenbach besuchte das Impfzentrum in Gummersbach, um gemeinsam mit Landrat Jochen Hagt auf eine Initiative aufmerksam zu machen, die Senioren vor Telefonbetrügern schützen soll.

Von Jan Weber

 

Das Telefon klingelt, eine unbekannte Nummer erscheint und am anderen Ende der Leitung meldet sich ein angeblicher Verwandter, der nach Geld für eine Anschaffung fragt, oder ein falscher Polizist, der den Angerufenen vorgaukelt, dass ihr Haus in das  Visier von Dieben geraten ist und sie Wertgegenstände und Bargeld deshalb zur sicheren Verwahrung der Polizei übergeben sollten. 

 

Die meisten Menschen wittern den Braten recht schnell, Senioren sind jedoch manchmal nicht in der Lage, einen Telefonbetrüger zu erkennen, vor allem nicht, wenn sich dieser als Familienmitglied ausgibt. Mit Maschen wie dem "Enkeltrick" haben Kriminelle in Nordrhein-Westfalen zwischen 2017 und 2019 mehr als 40 Millionen Euro erbeutet. Die Kampagne "Kein Anschluss...für Betrüger am Telefon", die gemeinsam vom Landespräventionsrat NRW und der Hilfsorganisation "Weißer Ring" ins Leben gerufen wurde, informiert über das Thema. Wie wichtig die Aufklärungsarbeit ist, zeigt nicht zuletzt ein brandaktueller Fall aus dem Oberbergischen (siehe Bericht).

 

Heute Morgen kamen Landrat Jochen Hagt und NRW-Justizminister Peter Biesenbach zusammen, um die Initiative im Impfzentrum im Bergischen Hof in Gummersbach vorzustellen. Der Schauplatz wurde bewusst ausgewählt, denn dort erhalten ab Montag etliche ältere Menschen ihre Impfungen.

 

WERBUNG

"Sich mit den Sorgen und Ängsten von Senioren einen Nutzen zu verschaffen, ist ein schändliches Spiel. Wir möchten dieser perfiden Masche entgegenwirken", fand Biesenbach deutliche Worte. Die Verbrecher gehen immer kreativer vor und nutzen die Technik, um beispielsweise die "110" auf den Displays der Opfer anzeigen zu lassen. Die Erfolgsquote, eine solche Straftat aufzuklären, liegt nach Angaben des Justizministers bei lediglich 20 Prozent. Die Dunkelziffer der Geschädigten lässt sich schwer erahnen, oft schämen sich die Betroffenen.

 

"Prävention ist hier besonders wichtig. Die Gutgläubigkeit unserer älteren Mitbürger darf nicht auf diese Weise ausgenutzt werden", mahnte Hagt. Ab sofort liegen im Impfzentrum Informationsbroschüren zu dem Thema bereit. Diese beinhalten einen gut leserlichen Warnhinweis, den man einfach neben das Telefon legen kann. Minister Biesenbach stellt die Kampagne heute noch in Köln und Düsseldorf vor.

WERBUNG