LOKALMIX

Jubiläum für die „BioWochen“

ks; 18.08.2023, 13:43 Uhr
Fotos: Katharina Schmitz --- Peter Schmidt (2.v.l.) hat gestern auf seinem Hof (v.l.) NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen, LVÖ-Vorstandssprecherin Ute Rönnebeck und Landrat Jochen Hagt empfangen.
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Jubiläum für die „BioWochen“

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ks; 18.08.2023, 13:43 Uhr
Oberberg – NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen kam zum Auftakt ins Oberbergische – Das Programm wurde gestern auf dem Klosterhof Bünghausen in Gummersbach vorgestellt.

Tiere aufziehen, füttern und umsorgen – das ist für Peter Schmidt und seine Frau Susanne Schulte Alltag. Zusammen führen die beiden den Klosterhof Bünghausen in Gummersbach, erwirtschaften sich so ihren Lebensunterhalt. Fünf Mutterkühe mit Nachzucht, 25 Bergschafe, zwei Kaltblüter und rund 200 Legehennen leben auf dem Hof, und das möglichst artgerecht, wie Schulte betont. Und wenn der Tag der Tage gekommen ist, dann sollen ihre Tiere möglichst stressfrei sterben.

 

„Viele Metzger möchten die Tiere lebend erhalten. Das möchten wir aber nicht. Wir möchten unsere Tiere bis zum letzten Moment begleiten“, sagte der Landwirt gestern während eines Pressetermins auf seinem Hof. Stattgefunden hat dieser anlässlich der diesjährigen „BioWochen NRW“, die am 26. August starten – und so war neben Ute Rönnebeck, Vorstandssprecherin der Landesvereinigung Ökologischer Landbau, auch Silke Gorißen, die nordrhein-westfälische Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, ins Oberbergische gekommen.

 

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Über 100 Veranstaltungen werden während der zwei Aktionswochen geboten. Bio-Bauernhöfe und Bio-Gärtnereien öffnen ihre Hof- und Stalltore für Groß und Klein. Besucht werden können beispielsweise Bio-Bäckereien, Metzger und Käsereien. Ob Hoffeste, Landpartien, Betriebsbesichtigungen, Kulturevents, Führungen, Ernten oder auch Verkostungsaktionen: unter dem Motto „Erlebe Bio in deiner Nähe“ wurde ein buntes Programm zusammengestellt.

 

[Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen tauschte sich mit Peter Schmidt und Susanne Schulte über die Arbeit auf dem Klosterhof Bünghausen aus.]

 

Bundesweit sind die „BioWochen NRW“ laut Rönnebeck die älteste landesweite Aktion dieser Art. Los ging es vor 25 Jahren. Seitdem hätte der Ökolandbau seinen Platz in der Gesellschaft gefunden, die Anzahl der Öko-Landwirte habe sich gar vervierfacht. Auch die Ministerin nannte einige Zahlen: Bundesweit liege der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln bei über 15 Milliarden Euro, wovon schätzungsweise rund 20 Prozent in NRW umgesetzt werden würden. Allein in NRW würden über 5.000 Unternehmen Bioprodukte erzeugen, verarbeiten und vertreiben.

 

[Auf dem Klosterhof Bünghausen wird unter anderem das Rote Höhenvieh gehalten, eine bedrohte Rinderrasse.]

 

„Die Landesregierung stärkt dem Öko-Landbau den Rücken. Wir wollen den Anteil in Nordrhein-Westfalen weiter erhöhen“, sagte Gorißen. Trotz bekannter Schwierigkeiten wie Teuerungen halte die Landesregierung an ihrem Ziel fest, dass bis 2030 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Dabei sei das Oberbergische bereits nah an dem gesteckten Ziel dran: 17 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen würden bereits für den Ökolandbau genutzt werden, landesweit seien es hingegen rund 6,3 Prozent.

 

Wie vielfältig die Öko-Landwirtschaft im Oberbergischen – aber auch in anderen Regionen des Landes – ist, können Interessierte während der „BioWochen“ erfahren. In Oberberg nehmen neben dem Klosterhof Bünghauen in Gummersbach auch die Fruchtsaftkelterei Weber in Nümbrecht, das Gut Kremershof in Wipperfürth und das Biogut Rosenthal in Bergneustadt an den Aktionswochen teil. Landrat Jochen Hagt sprach unter anderem über den Anspruch der Menschen, Produkte aus der Heimat zu konsumieren. „Da ist noch Luft nach oben“, sagte er abschließend.

 

Initiatoren der „BioWochen NRW“ sind die Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW e.V. (LVÖ), die Landwirtschaftskammer und das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MLV). Die Kampagne wird vom MLV gefördert. Auf der Website der „BioWochen NRW“ ist eine Programmübersicht zu finden.

 

[Peter Schmidt stellte die teilmobile Schlachtung vor, die seit diesem Jahr auf dem Hof betrieben wird. Die Tiere werden auf dem Hof getötet und anschließend zur Weiterverarbeitung zu einer Schlachtstätte gefahren.]

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