LOKALMIX

Infrastruktur für E-Autos nach Bedarf entwickeln

Red; 01.02.2021, 13:00 Uhr
Foto: Markus Distelrath auf Pixabay
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Infrastruktur für E-Autos nach Bedarf entwickeln

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Red; 01.02.2021, 13:00 Uhr
Oberberg – Förderung der Elektromobilität - Konzept für den Kreis vorgestellt - Gummersbach Vorreiter.

Elektromobilität ist eines der beherrschenden Themen einer nachhaltigen Verkehrswende. Zahlreiche Anreize sollen den Umstieg der Bürger auf Elektrofahrzeuge fördern. Dazu bedarf es gleichzeitig eines deutlichen Ausbaus der Ladeinfrastruktur, wie der Oberbergische Kreis mitteilt. Dazu wurde nun ein Konzept zum Aufbau einer bedarfsorientierten Ladeinfrastruktur im Kreis vorgestellt. Landrat Jochen Hagt: „Damit verfügen wir nun über eine hervorragende Grundlage, damit unsere vielfältigen Akteure das Ladesäulennetz strategisch klug ausbauen können.“

 

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Dazu gehören natürlich die Kommunen, aber auch die regionalen Energieversorger. Landrat Hagt lobt dabei die Initiative der AggerEnergie und der Stadt Gummersbach, die 2019 wichtige Vorarbeit in diese Richtung unternommen und auch als „Impulsgeber“ für den Kreis funktioniert hätten. "Nur mit einer flächendeckenden und systematischen Infrastruktur lässt sich die Mobilitätswende bewerkstelligen“, so AggerEnergie-Geschäftsführer Frank Röttger. Man wolle gemeinsam die Klimaschutzziele erreichen, so Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. In der Kreisstadt gehe der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur bereits zügig voran.

 

Mit dem vorliegenden Konzept steht laut Mitteilung des Kreises nun ein Analyseinstrument zur Verfügung, das über einen Betrachtungszeitraum von 2021 bis 2031 die Entwicklungen der Elektromobilität im Oberbergischen prognostiziert. Neben der zu erwartenden Vervielfachung von E-Fahrzeugen, können auch Prognosen über Ladevorgänge abgerufen und räumlich verortet werden.

 

[Grafiken: OBK --- Die prognostizierte Entwicklung der Ladevorgänge in der Kreismitte und in den Nordkommunen des Oberbergischen Kreises durch Elektrofahrzeuge (oben) und die Entwicklung im Süden (unten).]

 

Betrachtet werden dabei sowohl hoch frequentierte Orte wie Parkflächen in den Innenstädten oder an Supermärkten als auch die Versorgung in Wohngebieten, wo die meisten Ladevorgänge vom privaten Anschluss stattfinden werden. Hier können Kommunen im Schulterschluss mit den heimischen Energieversorgern gezielt schauen, wo vordringlich Ladesäulen notwendig sind oder in Kontakt mit privaten und gewerblichen Akteuren treten.

 

In einem ersten Resultat lässt sich laut Kreisverwaltung feststellen, dass die Kommunen im Oberbergischen Kreis bislang gut aufgestellt sind, sodass aktuell viele Ladebedarfe durch vorhandene Ladepunkte gedeckt werden können. Die Dynamik der Elektromobilität werde aber eine stark zunehmende Nachfrage mit sich bringen. Mit dem vorliegenden Konzept und vorgeschlagenen Maßnahmen lässt sich dieser Prozess nun aber proaktiv begleiten und gezielter umsetzen.

 

Statistik

 

Datengrundlage

 

Insgesamt wurden 216.632 potenzielle Stellplätze für Fahrzeuge untersucht, von denen knapp 50 Prozent im privaten Bereich, also vor dem eigenen Wohnhaus oder dem Gemeinschaftsparkplatz verortet wurden. Dazu kommen Stellflächen im öffentlichen Straßenraum, auf Parkplätzen des Einzelhandels oder im Gewerbe. Dazu wurden 132.340 Haushalte mit 203.706 im Oberbergischen Kreis gemeldeten Fahrzeugen für den Ladeinfrastrukturbedarf der Haushalte ausgewertet und 12.871 Unternehmen mit 108.199 Mitarbeitern und 28.758 gewerblichen gemeldeten Fahrzeugen für den Ladeinfrastrukturbedarf analysiert. Diese wurde anhand unterschiedlicher Szenarien ausgewertet, wobei in einem Trendszenario von einem Elektroanteil von 27 Prozent bei den Neuzulassungen ausgegangen wird.

 

 

Elektrofahrzeuge gesamt

 

Die Zahl von Elektrofahrzeugen wird sich laut Mitteilung im Oberbergischen Kreis zwischen 2021 und 2026 nahezu verzehnfachen. Bis 2030 wird sich die Zahl um den Faktor 32 erhöhen. Bei den Unternehmen wird mit einem Anteil von 75 Prozent die überwiegende Zahl von Elektrofahrzeugen aus dem Bereich der Beschäftigten erwartet.

 

Prognose des Bedarfs für Ladeinfrastruktur im Kreis

Der erwartete Ladeinfrastrukturbedarf wird überwiegend im privaten Bereich, also auf privaten Flächen (Stellplatz Eigenheim, Garage Mietwohnen, Garagenhof, privater Parkplatz, Tiefgarage) sowie bei Unternehmen auf den eigenen Grundstücken gedeckt werden. Mit einem Anteil von 86 Prozent im Jahr 2021, 91 Prozent im Jahr 2026 und 93 Prozent in 2031 an der insgesamt benötigten Ladeinfrastruktur wird der überwiegende Teil eben dieser auf privaten Stellflächen entstehen.

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