Nümbrecht – Am 27. Januar findet eine Feierstunde zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ statt.

Am Freitag, 27. Januar, findet im Foyer des Nümbrechter Rathauses eine Feierstunde zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ statt. Der Gedenktag wurde 1996 anlässlich des Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau offiziell vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum nationalen Gedenktag erklärt. Seitdem findet im Oberbergischen Kreis in Nümbrecht jedes Jahr zum 27. Januar eine Gedenkveranstaltung statt, die vom Freundeskreis Nümbrecht-Mateh Yehuda und der Gemeinde Nümbrecht gestaltet wird. Als Ehrengast ist in diesem Jahr die Überlebende Tamar Dreifuss eingeladen. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Bürgermeister Hilko Redenius übernimmt die Begrüßung.

 

Tamar Dreifuss wurde 1938 in Wilna, Litauen geboren. Als Wilna 1941 über Nacht von den Nazis besetzt wurde, versteckte Tamars Mutter sie bei einer ihr unbekannten christlichen Großtante unter dem Decknamen „Theresa“. Tamar verriet sich versehentlich, musste anschließend mit ihren Eltern ins Ghetto. Nachdem ihr Vater deportiert wurde, beging ihre Mutter mehrere Fluchtversuche. Auf dem Weg zur Deportation gelang ihr die Flucht aus dem Durchgangslager Tauroggen. Unter ständiger Angst entdeckt zu werden, haben Tamar und ihre Mutter den Krieg überlebt. Nach Ende des Krieges emigrierten sie nach Israel. Heute lebt Dreifuss in Köln.