LOKALMIX

Große Spuren hinterlassen, Neuanfang in schwierigen Zeiten

ls; 09.11.2023, 15:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Sascha Klein (v. li.), Larissa Weber, Dr. Michael Petzsch, Dr. Vedat Tiyerli und Dr. Jörg Niehüser-Saran.
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Große Spuren hinterlassen, Neuanfang in schwierigen Zeiten

ls; 09.11.2023, 15:00 Uhr
Waldbröl - Gestern wurde Dr. Michael Petzsch als Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie am Krankenhaus in den Ruhestand verabschiedet und sein Nachfolger vorgestellt.

Von Leif Schmittgen

 

Etliche Gäste hatten sich zur Feierstunde im Festsaal des Waldbröler Kreiskrankenhauses eingefunden, was offensichtlich ein Zeichen der Wertschätzung für den scheidenden Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie, Dr. Michael Petzsch, darstellt. Denn in den vergangenen Jahren hatte er die mit 95 Betten größten Abteilung des Waldbröler Standorts entscheidend mitgeprägt und war bei Mitarbeitern und Patienten gleichermaßen beliebt, erklärte Klinikum-Geschäftsführer Sascha Klein in seiner Laudatio.

 

Klein ließ den beruflichen Werdegang von Petzsch Revue passieren. Nach dem Abitur 1977 studierte er Medizin in Aachen und Münster, ehe er 1986 promoviert wurde. Über berufliche Stationen in Münster, Schwerte und Bad Oeynhausen bewarb er sich im September 2006 für die in Waldbröl ausgeschriebene Chefarztstelle. „Sie haben sich gegen etliche Mitbewerber behauptet“, freute sich Klein rückblickend über die Personalentscheidung. Seit 1. März 2007 zeichnete Michael Petzsch, der seit 2005 auch eine Lehrbefugnis für Universitäten innehat, für die Abteilung verantwortlich. Noch während seiner Probezeit wurde er laut Klein vor besondere Herausforderungen gestellt. „Sie waren an vielen sachlichen und teils auch unsachlichen Diskussionen beteiligt, die schließlich zur Gründung der bis heute existierenden Holding führen“, so der Geschäftsführer. Unter dem Dach des Klinikums Oberberg wurden die bis dato autarken Standorte Gummersbach, Waldbröl und eben Waldbröl 2008 zusammengeführt. Immer sei das Gespräch mit Petzsch fair und vertrauensvoll gewesen.

 

Großen Wert habe Petzsch auf die Ausbildung junger Kollegen gelegt, nicht umsonst sei man 2017 mit dem Siegel „ Gute Weiterbildung“ des Marburger Bundes ausgezeichnet worden. „Das schaffen nur fünf Prozent in NRW“, so Klein.

 

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Über die besondere Strahlkraft, die der bereits am 30. Juni in den Ruhestand versetzte Chefarzt auch in der Stadt Waldbröl hatte, berichtete Bürgermeisterin Larissa Weber. Sie überbrachte zuvor Grüße des erkrankten Landrats Jochen Hagt und stellte sogleich den Nachfolger vor. Dr. Vedat Tiyerli leitet die Abteilung sofort. „Das ist sehr bedeutend für Waldbröl und nicht selbstverständlich." In für Kliniken wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei die Neubesetzung ein Standortbekenntnis und damit von großer Bedeutung für die Stadt.

 

Laut Weber brauche man sich keine Sorgen um eine gute medizinische Versorgung zu machen, denn die Neubesetzung sei gut vorbereitet worden. „Bereits 2021 hatten Aufsichtsrat, Gesellschafter, Betriebsleitung und Chefärzte damit begonnen, das Haus auf die neuen Rahmenbedingungen, auf den Fachkräftemangel in Medizin und Pflege und die demografische Entwicklung im Oberbergischen Kreis auszurichten“, lobte Weber die Arbeit, die den Klinik-Standort in Waldbröl sichere.

 

Der neue Chefarzt  bringe viel Erfahrung aus großen Herzkliniken mit. Nach der Promotion an der Uniklinik Gießen und fünf Jahren am Herzzentrum Bonn war Tiyerli als Leitender Oberarzt in der Kardiologie am Johannes-Hospital Dortmund tätig. „Ihre Expertise, Ihren Elan und ihre Kollegialität können wir hier sehr gut brauchen“, so die Bürgermeisterin. Ein Grußwort sprach außerdem der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Jörg Niehüser-Saran.

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