LOKALMIX

Gesucht: Frische Ideen für ein besseres Oberberg

lw; 22.02.2023, 17:28 Uhr
Fotos: Kulturlandschaftsverband Oberberg --- Diese Projekte wurden oder werden bereits umgesetzt (im Uhrzeigersinn): Bergisches Blütenmeer, Meditationskirche Nochen, Pilgerherberge Hohkeppel und das Eckenhääner Lädchen. Nun werden weitere Ideen gesucht.
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Gesucht: Frische Ideen für ein besseres Oberberg

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lw; 22.02.2023, 17:28 Uhr
Oberberg – Erste Bewerbungsphase um neue Fördermittel im Rahmen der oberbergischen LEADER-Region „1.000 Dörfer – eine Zukunft“ startet – Bis 2027 werden mehr als drei Millionen Euro ausgeschüttet.

Von Lars Weber

 

Als die LEADER-Region „1.000 Dörfer – eine Zukunft“ 2014 an den Start ging und die Bewilligung für 3,51 Millionen Euro an Fördermitteln von EU und dem Land NRW bekam, mag es an der einen oder anderen Stelle noch etwas geruckelt haben. Gerade die liebe Bürokratie machte damals noch so manchem Projektinitiatoren die Umsetzung ihrer Ideen etwas schwerer, mit denen sie ihr Dorf, ihre Kommune oder ihre Region verbessern wollten. Fast zehn Jahre später läuft das LEADER-Programm fast wie eine geölte Maschine – die Erfahrung aller Beteiligten, vom Trägerverein bis zur Bezirksregierung, ist stetig gewachsen. Während die Zeit der ersten Förderperiode nun langsam ausläuft, soll die zweite nun richtig durchstarten. Dazu hatte der Kulturlandschaftsverband Oberberg als Trägerverein heute ins Rote Haus nach Nümbrecht geladen.

 

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Von 2023 bis 2027 reicht die neue Förderphase, wobei die Ausfinanzierung der Projekte sogar bis 2029 möglich sein soll. Die erneute Zusage des Ministeriums für die LEADER-Region sei dabei keine Selbstverständlichkeit gewesen, wie Frank Herhaus, Umweltdezernent beim OBK und Vorsitzender des Trägervereins, Jörg Bukowski, stellvertretender Vorsitzender und Bürgermeister von Morsbach, und Heike Brand, eine von zwei Regionalmanagerinnen der LEADER-Region Oberberg, im Gespräch sagen. In die erneute Bewerbung sei viel Arbeit geflossen. Die bisherigen Handlungsfelder wurden durchleuchtet und gemeinsam mit den aktiven Mitgliedern – von sachkundigen Bürgern über Vertretern von Dorfvereinen bis zu Landwirten, Touristikern oder Naturschutzgruppen – sei viel diskutiert worden, was für Oberberg wichtig ist und wo nun die Schwerpunkte liegen sollen.

Größte Änderung im Vergleich zu den zuvor bestehenden Handlungsfeldern: Die Themen Natur und Klima stehen in einem eigenen Handlungsfeld stärker im Fokus. „Hier wurde auch vom Land mehr erwartet“, sagt Herhaus. Allerdings hatte sich auch in den Workshops mit den Mitgliedern bereits herauskristallisiert, dass diese Themen nach Waldsterben, Trockenperioden oder Hochwasser mehr in den Fokus gerückt werden sollen. Projekte für den Schutz von Umwelt und Klima, zur Verbesserung der Biodiversität, zum Erhalt der Kulturlandschaft oder zur klimafreundlichen Energieversorgung sind unter anderem möglich – manche Ideen werden aber sicherlich auch Berührungspunkte mit den drei übrigen Handlungsfeldern „Leben und Arbeiten“, „Freizeit, Kultur, Tourismus“ und „Lernen“ haben.

 

Informationsabende
 

Das Regionalmanagement der LEADER-Region bietet Informationsabende zum Bewerbungsverfahren und der Förderung an.

 

  • Montag, 27. Februar, 18 Uhr im Heimatmuseum Bergneustadt, Wallstraße 1, 51702 Bergneustadt
  • Freitag, 3. März, 19 Uhr online per Zoom, Anmeldung unter info@1000-doerfer.de
  • Dienstag, 7. März, 18 Uhr im Panabora Naturerlebnispark (Restaurantbereich), Nutscheidstraße 1, 51545 Waldbröl

 

Die Förderquote sei im Vergleich zur vorangegangenen Förderperiode leicht erhöht worden. Sie beträgt nun 70 Prozent. Ein Eigenanteil muss also weiterhin erbracht werden, wo aber auch Arbeitsleistungen eine Rolle spielen dürfen. Die maximale Fördersumme liegt bei 250.000 Euro. Beim ersten Projektaufruf vom 1. März bis 6. April steht zunächst ein Budget von 500.000 Euro bereit. Die Förderregion ist noch leicht ausgeweitet worden um Hunstig, einen Teil von Gummersbach-Rospe und einige Gummersbacher Naturräume zwischen den Siedlungsgebieten. Darüber hinaus bleiben die Kommunen Morsbach, Waldbröl, Nümbrecht, Wiehl, Reichshof, Engelskirchen, Bergneustadt, Lindlar und eben Gummersbach Teil des Förderraums, wobei in der vergangenen Periode jede Stadt oder Gemeinde berücksichtigt wurde.

 

[Frank Herhaus, Umweltdezernent beim OBK und Vorsitzender des Trägervereins (li.), LEADER-Regionalmanagerin Heike Brand und Jörg Bukowski, stellvertretender Vorsitzender des Kulturlandschaftsverbands und Bürgermeister von Morsbach.]

 

Ist ein Projekt eingereicht und bewertet, entscheidet die Lokale Aktionsgruppe, welche Anträge es bis zur Bezirksregierung schaffen. Diese sei in der Bearbeitung der Anträge mit Fortschreiten des Programms schneller geworden. „Es ist ein gutes Miteinander“, sagt Brand, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Michelle Schmidt als Regionalmanagerinnen für viele Interessenten der Erstkontakt ist auf dem Weg von einer Idee bis zur Umsetzung.

 

LEADER-Region Bergiches Wasserland
 

In der zweiten LEADER-Region ist die neue Bewerbungsphase für Projektideen schon gestartet. Sie läuft noch bis zum 28. Februar. Förderfähig sind investive Maßnahmen, die eine Gesamtsumme von 20.000 Euro nicht überschreiten, der regionalen Entwicklungsstrategie entsprechen, noch nicht begonnen wurden und im Kalenderjahr 2023 umgesetzt und abgerechnet werden können. Das Projekt muss in Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth, Marienheide, Wermelskirchen, Burscheid, Kürten oder Odenthal stattfinden. Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen unter www.leader-bergisches-wasserland.de.

 

Bukowski betont, dass jeder Bürger mit seinen Ideen willkommen ist und Chancen auf eine Förderung hat. Darüber hinaus finden sich viele Vereine unter den Interessenten, aber auch Betriebe oder Städte und Gemeinden können Projekte einreichen. Durch die andere LEADER-Region im Oberbergischen oder in Nachbarkreisen sei es zudem möglich, Regionsübergreifende Ideen aufzugreifen und bis zur Realisierung voranzutreiben. Es gebe für den ersten Projektaufruf auch bereits Interessenten, so Brand.

 

Herhaus und Bukowski heben die bisherigen Erfolge des LEADER-Programms hervor. Vom Dorfladen in Eckenhagen über das Bergische Blütenmeer, die mobile Familienberatung Känguru bis zur Schülersternwarte: 44 Projektbewilligungen gab es seit 2014. Hinzu kommen seit 2021 noch 39 Kleinprojekte (bis zu 20.000 Euro), die über das Regionalbudget von Bund und Land ohne größeren Verwaltungsaufwand gefördert wurden. Für diese Option – der Fördertopf beträgt 376.000 Euro – können sich Interessierte ebenso bewerben. „Es ist eine Riesenchance für die Region!“, sagt Bukowski.

 

Weitere Informationen zur LEADER-Region "1.000 Dörfer" gibt es hier.

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