LOKALMIX

Gastronomen rücken in der Krise zusammen

lw; 15.04.2020, 12:00 Uhr
Fotos: Lars Weber/Signal Iduna --- Auch beim Kunstwerk im Forum bleiben die Stühle gerade leer.
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Gastronomen rücken in der Krise zusammen

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lw; 15.04.2020, 12:00 Uhr
Gummersbach – In der neu gegründeten Gastronomie Gemeinschaft Gummersbach möchten sich die Mitglieder der Branche gegenseitig unterstützen.

Von Lars Weber

 

Seit rund einem Monat sind die Tresen und die Tische in den Restaurants, Cafés und Bars nun bereits leer. Die Branche wurde zwar kreativ, gerade Abholservices werden von vielen Betrieben angeboten, doch der Schaden, den die Coronakrise den Gastronomen zufügt, wird riesig sein. Um in dieser schwierigen Situation zusammenzustehen und Verbundenheit zu demonstrieren, ist die IG Gastronomie Gemeinschaft Gummersbach (GGG) gegründet worden. Oberberg-Aktuell sprach mit einem der Initatoren, Mustafa Gündesli.

 

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Warum wurde die GGG ins Leben gerufen?

 

Gündesli ist Gesellschafter beim Restaurant Kunstwerk im Forum. „Ich bin sehr mit der Region verbunden. Die Gastro-Landschaft in Gummersbach ist sehr vielfältig und lebendig, und das soll sie auch bleiben“, sagt Gündesli. Am Anfang der Krise hätten erstmal alle ihr Geschäft weitergemacht, dann habe er sich gedacht: „Warum tun wir uns nicht zusammen?“ Zwar seien die meisten über ihre Mitgliedschaft bei der Dehoga verbunden, ein regionales Bündnis habe aber mehr Optionen, um Synergien zu nutzen, um ein Sprachrohr gegenüber der Politik zu sein oder um sich gegenseitig zu unterstützen. „Wir haben uns in der Nachbarschaft die Hände gereicht.“

 

Was kann die IG erreichen?

 

[Mustafa Gündesli ist Gesellschafter beim Restaurant Kunstwerk.]

 

„Zunächst einmal habe ich selbst schon oft gemerkt, dass es gut ist, wenn man mit Gleichgesinnten sprechen kann“, sagt Gündesli. In Gummersbach gebe es die erfahrenen Gastronomen ebenso wie Neulinge, große Teams stehen Betrieben mit sehr wenigen Mitarbeitern gegenüber. „Wir können uns gegenseitig beraten, auch finanziell. Wir können Ideen austauschen.“ Rund 20 Gastronomen, die insgesamt rund 300 Mitarbeiter beschäftigen, hätten sich der IG bereits angeschlossen. Auch im Namen der GGG konnte ein Mitglied bei der Stadt Gummersbach darauf hinwirken, dass die Sondernutzungsgebühren für den Außenbereich erlassen würden, so Gündesli. Außerdem gibt es Kontakte zum CDU-Bundestagsmitglied Dr. Carsten Brodesser und auch Gespräche mit den regionalen Energieversorgern. „Dabei ist es wichtig, als Einheit aufzutreten.“

 

Wie geht es weiter?

 

„Ohne die finanziellen Hilfen wäre es für viele Betriebe jetzt schon zu spät“, meint Gündesli. „Lange darf es nicht mehr gehen, sonst wird sich der eine oder andere Gedanken machen müssen, ob er überhaupt wieder aufmacht.“ Trotz der Hilfen oder auch momentanen Erleichterungen wie Steuerstundungen: „Die Kosten bleiben ja, und die Gastronomen werden sie nicht so schnell wieder reinbekommen. Wir könnten die Coronakrise noch über Jahre hinweg spüren.“ Auch deshalb sieht der Gesellschafter die IG als Chance, die Kräfte für diese schwere Zeit und auch darüber hinaus lokal zu bündeln. Dazu könnten auch gemeinsame Aktivitäten im gastronomischen Bereich gehören, vielleicht auch schon im Sommer, wenn die Vorgaben es zuließen. „Schließlich werden viele Menschen ihren Urlaub zu Hause verbringen.“

 

Wie kann man die IG erreichen?

 

Interessierten Gastronomen aus Gummersbach steht Tim Blossey Rede und Antwort, der die administrative Verwaltung der IG ehrenamtlich übernommen hat. Er ist zu erreichen unter Tel.: 02261/9 46 88 11 oder per E-Mail an info@libertas-ub.de. Auch Interessierte aus dem Kreis könnten sich melden, so Gündesli. Weitere Informationen gibt es auch auf der Webseite der GGG.

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