LOKALMIX
Für einen geebneten Start ins Leben
Engelskirchen – 13 junge Menschen können in der neuen Jugendeinrichtung der Johanniter im Kurhaus Kaltenbach betreut werden - Heute wurde die Einweihung mit vielen Gästen gefeiert.
Von Leif Schmittgen
Die Pläne der Johanniter reichen etwa fünf Jahre zurück. Eine Berechnung hatte den Bedarf für Betreuungsplätze von Kindern und Jugendlichen in der Region ergeben. Nach der anschließenden Standortsuche von Wiehl aus kristallisierte sich rasch das „Kurhaus Gaststätte Kaltenbach“ heraus, das seit einigen Jahren leerstand. Anfängliche Überlegungen, das über 300 Jahre alte Gemäuer abzureißen und einen Neubau zu errichten, brachten die Planer nicht über das Herz, weshalb eine Kernsanierung durchgeführt wurde. Schließlich steckt viel Geschichte und Ortsverbundenheit in dem Fachwerkgebäude, das ab Montag, 1. September, mit neuem Leben gefüllt wird.
[Das historische Treppenhaus blieb erhalten.]
Dann nämlich ziehen die ersten 13 jungen Menschen dort ein. Während im Dachgeschoss 16- bis 18-Jährige in einer WG, teilweise unter Aufsicht, auf das Leben vorbereitet werden, findet in den übrigen Räumen eine ganzheitliche Betreuung statt. Nach Vermittlung - zum Beispiel durch Jugendämter - findet dort eine dauerhafte Betreuung von Sechs- bis 16-jährigen jungen Menschen statt, die entweder aus Problemfamilien stammen oder Waisen sind. „Den Kindern soll hier der schwere Rucksack der Ängste und Sorgen abgenommen und ein neuer mit Liebe, Spiel und Spaß, Essen, Zeit sowie Zuwendung gefüllt werden“, sagte Regionalverbandspfarrer Gisbert von Spankeren während der heutigen Einweihungsfeier mit zahlreichen Gästen. Er habe den Rucksack nicht mitgebracht, um ihn wieder mitzunehmen. Deswegen überreichte er die Stofftasche, bepackt mit den Sprüchen, an die Einrichtungsleiterin Alexandra Hoinkis-Weber, für den geebneten Start ins Leben.
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Zuvor hatte es Grußworte, unter anderem vom Regionalvorsitzenden Steffen Lengsfeld, gegeben. Er dankte den Wohnhilfen für die finanzielle Unterstützung über 400.000 Euro, hob aber vor allem das Engagement von Christian und Ursel Kotz hervor. Für das Unternehmerehepaar gab es ein Präsent (Foto oben). Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus lobte vor allem das Engagement des Trägers im Ort, der schon sehr früh öffentlich kommuniziert habe, was in dem Kaltenbacher Traditionsbau entstehe.
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„Ich freue mich über den breiten Willen, die Einrichtung ins Dorfleben zu integrieren“, sagte der Bürgermeister. Im Zeitraffer sahen die Gäste schließlich eine Animation der 2021 begonnenen Sanierung und wurden anschließend durch das zu „97,25 Prozent fertige Gebäude“ (Lengsfeld) geführt. Modernste Bautechnik trifft nun auf historische Substanz. Noch 45 Minuten vor der Eröffnung wurden letzte Pinselstriche getätigt. Einige Fußleisten werden pünktlich vor dem Einzug der Kinder und Jugendlichen noch vernagelt.

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