LOKALMIX
Federbetten-Faible sorgt für karitativen Geldregen
Wiehl - Mit Spendengeldern aus ausrangierten Federbettwaren unterstützt der Oberbantenberger Jürgen Brüning seit rund sechs Jahren gemeinnützige Organisationen in der Region.
Von Ute Sommer
Wenn Frau Holle ihr Bett ausschüttelt, dann schneit es in der Welt, wie das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm erzählt. Jürgen Brüning hat ebenfalls ein Federbetten-Faible, mit dem er allerdings nicht für eisigen Niederschlag, sondern für einen Geldregen bei gemeinnützigen Organisationen in der Region sorgt. Kurz nach Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2014 stieß der heute 74-jährige bei Recherchen im Internet auf die Initiative des Gifhorner Federbettensammlers Rüdiger Müller, der mit dem Recycling ausgemusterter Plumeaus und Kissen bisher rund 350.000 für wohltätige Zwecke zusammentrug.
"Ich fand die Idee, dass man mit Abfall Gutes tun kann, einfach bestechend", begann Brüning seine Mission "BettenBenefiz", die nicht nur seinem eigentlichen Ziel, der Förderung karitativer Zwecke dient, sondern darüber hinaus noch den Nachhaltigkeitsgedanken und das Tierwohl im Auge behält. "Egal ob das Inlet fleckig, rissig oder löchrig ist, wesentlich ist der Inhalt", hamstert er Federbetten und Kissen bei Bekannten, Freunden, Nachbarn, in Second Hand Läden und im Sozialkaufhaus. Die persönlich abgeholten Bettwaren lagert er in seines Großvaters alter Scheune in Bomig, bevor sie von einer Gothaer Federbetten-Recycling-Firma abgeholt, die Federn aus dem Inlet geholt, gewaschen, getrocknet und sterilisiert werden und anschließend als nachhaltige Bettwaren ein zweites Leben beginnen.
Das Gewicht der Federn wird vom Wiederverwerter in Spendengeld vergütet, das den von Brüning ausgewählten, karitativen Nutznießern direkt überwiesen wird. Vom bisherigen Erlös der "flauschigen" Sammlerleidenschaft in Höhe von rund 7.000 Euro profitieren bereits das Kinder -und Jugendhospiz Balthasar in Olpe, die Tafel Oberberg Süd, das Waldbröler Kaufhaus für Alle, das Ometepe-Projekt sowie das katholische Kinderhilfswerk Aanchal. Die real anfallenden Kosten für Abholung, Lagerung, Zeitaufwand und persönlichem Einsatz lässt der ehemalige Steuerberater dabei bewusst unberücksichtigt. Seine Frau habe ihm länger schon ein "Helfersyndrom" attestiert, aber "wenn man nichts tut, passiert auch nichts".
Gespendete Feder-Bettwaren können in Plastikverpackung an der Scheune im Bomiger Dellerweg 3a deponiert oder die Abholung unter bruening.juergen@gmx.de vereinbart werden.
KOMMENTARE
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Solche Menschen brauch die Welt. Sehr gut und weiter so.
Tobias, 29.06.2021, 12:12 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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