LOKALMIX

Für mehr „Chaos“ im Garten

Red; 03.12.2021, 15:00 Uhr
WERBUNG
Fotos: Dietmar Hartmann.
LOKALMIX

Für mehr „Chaos“ im Garten

  • 0
Red; 03.12.2021, 15:00 Uhr
Oberberg – Der NABU ruft dazu auf, für Tiere Winterquartiere bereitzustellen – Nistkästen sollen im Winter nicht gereinigt werden.

Vögel, Schlafmäuse, Eichhörnchen und Insekten suchen jetzt Schutz vor der Kälte und finden dabei unter anderem in Nistkästen Zuflucht. Mittlerweile hätten sich in vielen alten Nestern auch die Königinnengenerationen von Hummeln und Wespen, Florfliegen, Ohrenkneifer und andere Wintergäste einquartiert. Wer seinen Nistkasten bislang noch nicht gereinigt hat, sollte jetzt tunlichst die Finger davon lassen, um mögliche Bewohner nicht zu stören. Auch ungereinigte Nistkästen würden laut NABU Oberberg von Vögeln angenommen werden.

 

„Problemlos können jetzt aber noch Nistkästen gebaut und aufgehängt werden, um der heimischen Tierwelt bei der Überwinterung zu helfen, denn selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzen eine warme und vor allem trockene Schlafstube“, so Wilfried Piepenbrink vom Arbeitskreis Vogelschutz.

 

Aufgrund des derzeitigen Infektionsgeschehens verzichte der NABU auf das gemeinschaftliche Bauen von Nisthilfen und ruft die Bürger deshalb zum Bauen von Nistkästen auf. „Die Größe eines Vogels gibt auch die Größe des Kastens vor. Das Einflugloch richtet sich jedoch auch nach den Lichtansprüchen der Vögel: Meisen mögen es gerne ziemlich schummerig, Gartenrotschwänze bevorzugen es schon etwas heller mit ovalen Einfluglöchern“, so Joachim Tiedt, erfahrener Nistkastenbauer aus Reichshof.

 

WERBUNG

Nisthilfen könne man in zwei bis drei Meter Höhe aufhängen. Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten sei dabei ideal, so vermeide man während der nächsten Brutzeit im kommenden Frühjahr und Sommer eine zu starke Sonnenbestrahlung. Zudem sollte das Einflugloch nicht zur Wetterseite zeigen. Zur Befestigung an Bäumen eignen sich feste Drahtbügel, die den Baum nicht schädigen. Besonders wichtig ist der Schutz vor Katzen und Mardern. „Damit diese nicht zugreifen können, sollten möglichst unzugängliche Orte an Hauswänden, auf Balkonen oder an Schuppen und Gartenhäuschen gewählt werden“, so Tiedt.

 

Ebenfalls bittet der NABU Oberberg Gartenbesitzer um ein wenig mehr Chaos im Garten: Laubhaufen an einer Ecke liegenzulassen und nicht alle Stauden im Herbst abzuschneiden helfe vielen Tierarten. Die hohlen Blütenstängel der Staudenpflanzen seien ein ideales Überwinterungsquartier für zahlreiche Insekten, darunter winzig kleine Wildbienen, Ohrwürmer und andere Tiere. Dies komme nicht nur den Überwinterungsgästen und Brutvögeln im nächsten Jahr zugute, sondern auch den Gartenbesitzern selbst: so würden Ohrwürmer beispielsweise den Bestand der Schadinsekten regulieren und Wildbienen bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen eine wichtige Rolle spielen.

 

Eine Bauanleitungen für Nisthilfen ist auf der Website des NABU Oberberg zu finden.

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG