Oberberg – Die Kunden sind bei der Buchung immer noch zurückhaltend – OA hat mit dem Ründerother Reisebüroinhaber Stephan Lang über die aktuelle Lage gesprochen.

Von Leif Schmittgen

Vor einigen Wochen hatten auch Vertreter der Oberbergischen Reisebranche bei Demonstrationen, unter anderem in Köln und Düsseldorf, auf die prekäre wirtschaftliche Lage der Zunft aufmerksam gemacht (OA berichtete). Die Lage hat sich allerdings wirtschaftlich bislang kaum entspannt. Der Ründerother Unternehmer Stephan Lang berichtet, dass die Kunden derzeit noch sehr zögerlich seien.

„Die Aussage von Minister Maas, dass es keine erneute Rückholaktion für gestrandete Touristen durch die Bundesregierung gibt, hilft unserer Branche nicht“, äußert sich der Geschäftsführer enttäuscht. Denn für die meisten Reisenden spielt die Aussage des Außenministers keine Rolle. „Das gilt ausschließlich für Urlauber, die Flug und Unterkunft separat gebucht haben“, stellt er klar. Im Falle einer Pauschalreise ist immer der Veranstalter für Flugausfälle verantwortlich und eben nicht der Tourist selbst. Sorgenfrei, wenn man gewisse Einschränkungen zum Beispiel am Buffet hinnehme oder auf bestimmte Wellnessangebote verzichte, kann man nach Langs Meinung innerhalb von Europa reisen.

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„Ich vermute, dass viele Kunden von einer Flugreise zurückschrecken, da an Bord Maskenpflicht besteht“, vermutet der Ründerother, warum seine Klienten nur zögerlich buchen, auf kurzen Strecken sei dies meist problemlos. Nicht nur wegen der langen Flugzeit rät der Fachmann in diesem Jahr von Fernreisen allerdings prinzipiell ab, auch wenn es dadurch für ihn finanzielle Einbußen gibt: „Wir gekommen in unserem Buchungssystem zwar die aktuellen Einreisebedingungen individuell für jedes Land angezeigt, diese könnten sich aber täglich ändern“, weiß Lang.

Er mahnt zur Vorsicht bei einer voreiligen Buchung und beschränkt seine Empfehlung auf den Raum der Europäischen Union und auch auf deutsche Reiseziele. Finanziell muss es nach Langs Ansicht nun zeitnah wieder bergauf gehen: Er geht davon aus, dass der Hilferuf seiner Branche in den Großstädten, nun Wirkung zeigt: „Wir hoffen, dass uns zeitnah eine zweite Finanzspritze erreicht“, sagt Lang und schaut gespannt auf die Entscheidungen in Berlin.

In seinem Portemonnaie herrscht nach wie vor Ebbe, weitere Soforthilfen sind aus seiner Sicht für die gesamte Branche dringend erforderlich. Gepaart mit der erhofften Buchungssteigerung, hätte der Ründerother dann die Möglichkeit, seine Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurück ins „normale“ Arbeitsleben zu holen.