LOKALMIX

Erster Arbeitstag fürs Christkind

ks; 14.11.2022, 15:25 Uhr
Fotos: Katharina Schmitz --- Das Christkind hat sich Zeit für die Kinder der Johanniter-Kita Schnellenbach genommen.
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Erster Arbeitstag fürs Christkind

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ks; 14.11.2022, 15:25 Uhr
Engelskirchen – Die Christkindpostfiliale der Deutschen Post wurde heute offiziell eröffnet – Neuerdings werden die Wunschzettel auch auf Ukrainisch beantwortet.

Das Christkind ist heute in seine himmlische Schreibstube in Engelskirchen eingezogen. Weihnachtlich geschmückt ist die Postfiliale, in der sich bereits zum heutigen Auftakt rund 9.000 Wunschzettel aus aller Welt tummeln. Umgeben von seinen drei Engeln empfing das Christkind zur offiziellen Eröffnung nicht nur seine Helferinnen, sondern auch Kinder der Johanniter-Kita aus Schnellenbach. Ob schüchtern oder aufgeregt plappernd: die Kinder begegneten dem Christkind mit großen Augen und durften ihm höchst persönlich den eigenen Wunschzettel übergeben.

 

Unter ihnen waren auch Mia und Luna. Die beiden wagten sich zuletzt zum Christkind, das mit seinen goldenen Flügeln in einem Sessel saß – und trauten sich doch nicht ganz. So entschied das Wesen mit seinen blonden Locken kurzerhand: „Dann komme ich zu euch“ – und kniete sich vor die beiden Mädchen. Gemeinsam sprachen die drei über die mitgebrachten Wunschzettel und was in diesem Jahr möglichst unter dem Weihnachtsbaum liegen sollte. Doch wie das Christkind anschließend erzählte, nennen viele Kinder auch immaterielle Wünsche: so etwa, dass der Krieg aufhören soll und die Menschen weltweit friedlich zusammenleben sollen.

 

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Viele Besucher der Postfiliale sind dem Christkind bei der heutigen Eröffnung zum ersten Mal begegnet. Anders erging es Birgit Müller. Sie unterstützt das engelhafte Wesen bereits seit 31 Jahren, ist damit die dienstälteste Helferin in der Christkindpostfiliale und erinnert sich an die Anfänge. So seien in den 1980er Jahren in Engelskirchen die ersten Wunschzettel ans Christkind eingetrudelt. „Zunächst wurden für die Bearbeitung der Briefe noch Mitarbeiter der Post abgestellt“, erzählte Müller, deren Mann Friedrich damals in der örtlichen Postfiliale gearbeitet hat. Doch mit den Massen an Wunschzetteln, die seither aus ganz Deutschland in die oberbergische Gemeinde weitergeleitet worden sind, musste auch das Helferteam wachsen.

 

[Unterstützt wird das Christkind nicht nur von seinen drei Engeln, sondern auch von Helferinnen wie Birgit Müller (r.).]

 

1985 wurde die Christkindpostfiliale offiziell eröffnet. Die Wunschzettel zu lesen und den Kindern zu antworten sei für die langjährige Helferin jedes Jahr etwas ganz Besonderes. „Die Kinder nehmen kein Blatt vor den Mund und lassen uns ein bisschen an ihrem Leben teilhaben“, schilderte Müller, die gerührt ist von den exklusiven Einblicken in die Kinderherzen. So würden sie dem Christkind nicht nur ihre Wünsche mitteilen, sondern auch über ihre Sorgen sprechen und Fragen stellen – so wie Antonia aus Coesfeld: „In der Bibel steht, dass Jesus die ersten beiden Menschen geschaffen hat. Die Wissenschaftler sagen, die Affen haben den Menschen geschaffen. Welche Geschichte stimmt nun? Weißt Du das vielleicht?“

 

Im vergangenen Jahr seien über 135.000 Einsendungen aus 50 verschiedenen Ländern beantwortet worden. Mittlerweile antwortet das Christkind in zwölf verschiedenen Sprachen. Speziell übersetzte Rückantworten gibt es neuerdings auf Ukrainisch, Estnisch, Niederländisch, Japanisch und Polnisch. Darüber hinaus werden auch Briefe auf Englisch, Französisch, Spanisch, Tschechisch, Taiwanesisch und Chinesisch verschickt. Für Kinder in Willkommens-Schulklassen ist auf dem deutschsprachigen Antwortbrief ein QR-Code abgedruckt, über den Übersetzungen in ukrainischer, französischer und englischer Sprache angeboten werden. Individuelle Antworten verfasst das Christkind auch in Blindenschrift.

 

[Die Kinder konnten dem Christkind persönlich ihre Wunschzettel überreichen.]

 

Jedes Kind, das seinen Wunschzettel bis zum 20. Dezember schickt, erhält eine Antwort. Das Christkind berichtet darin über seine Arbeit, die Vorbereitungen auf Weihnachten und gibt Basteltipps zum Fest. Die Antwortbriefe werden mit Weihnachts-Briefmarken beklebt und erhalten einen eigenen Sonderstempel. Wer Post vom Christkind bekommen möchte, schreibt

 

An das Christkind

51777 Engelskirchen

 

und darf dabei nicht vergessen, den Absender anzugeben. Hilfe bekommt das Christkind nicht nur von seinen Engeln und den 17 fleißigen Helferinnen in der geschmückten Postfiliale, sondern auch vom Weihnachtsmann. Anwesend war der bei der heutigen Eröffnung jedoch nicht, wie die Kinder festgestellt haben – und so erkundigten sie sich nach dem weißbärtigen Mann. Das Christkind beschwichtigte und sagte: „Er hilft mir. Wir sind ein gutes Team.“

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