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Erdüberlastungstag ist heute erreicht

Red; 28.07.2022, 10:31 Uhr
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Erdüberlastungstag ist heute erreicht

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Red; 28.07.2022, 10:31 Uhr
Lindlar – BAV macht auf den sogenannten „Earth Overshoot Day“ aufmerksam – Mensch entnimmt der Erde zu viele natürliche Ressourcen.

In diesem Jahr ist bereits heute, am 28. Juli, der Erdüberlastungstag erreicht. Jedes Jahr berechnet die internationale Nachhaltigkeitsorganisation Global Footprint Network das Datum des „Earth Overshoot Days“. Er soll die Gesellschaft laut einer Mitteilung des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands (BAV) daran erinnern, wie wichtig Lösungen zum Schutz der endlichen, natürlichen Ressourcen für die Erde sind. Derzeit entnehme die Menschheit der Erde 74 Prozent mehr natürliche Ressourcen, als innerhalb eines Jahres regeneriert werden können. „Hierzu müssten uns 1,74 Erden zur Verfügung stehen – wir haben aber nur eine“, schreibt der BAV.

 

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Der Bergische Abfallwirtschaftsverband arbeitet laut der Mitteilung insbesondere mit dem Projekt Metabolon an den erforderlichen Lösungen von Zukunftsfragen. Dabei sei klar, dass jeder ein wichtiges Glied in der Handlungskette darstelle. „Ressourceneffizienz und nachhaltiges Handeln liegen nah beieinander und können gerade im Sinne einer zukunftsweisenden, zirkulären Kreislaufwirtschaft dazu beitragen, die großen Herausforderungen, vor denen wir unmittelbar stehen, zu bewältigen“, beschreibt Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des BAV und Projektleitung Metabolon, die Motivation.

 

Der BAV über den “Earth Overshoot Day” (Daten: Global Footprint Network)
 

  • Um alles zu erneuern, was die Menschheit derzeit von der Natur fordert, bräuchte es die Biokapazität von 1,75
  • 60 % des weltweiten Fußabdrucks sind CO2-Emissionen. Wolle die Menschheit einen unkontrollierten Klimawandel vermeiden, sollte dieser Anteil vor 2050 auf null reduziert werden, ohne dass andere Teile des Fußabdrucks zunehmen.
  • 3 Milliarden Menschen leben in Ländern, die weniger Nahrungsmittel produzieren, als sie verbrauchen, und außerdem ein geringeres Einkommen erzielen als der Weltdurchschnitt, und damit auf dem Weltmarkt die Differenz kaum ersteigern können.
  • Allein die Ernährung beansprucht heute 55 Prozent der Biokapazität unseres Planeten, also mehr als die Hälfte der Erde.
  • 5,8 Milliarden Menschen, also rund 72 Prozent der Weltbevölkerung, leben in einem Land, das ein Biokapazitätsdefizit aufweist und weniger Einkommen erwirtschaftet als der Weltdurchschnitt.
  • In diesem Jahr liegen zwischen dem Earth Overshoot Day und dem Ende des Jahres noch 156 Tage.
  • Der seit 50 Jahren anhaltende Overshoot bedeutet, dass sich die jährlichen Defizite zu einer ökologischen Schuld aufbauen. Die Summe der jährlichen Defizite ist bisher schon auf eine „Schuld“ von 19 Jahre an Regenerationskapazität unseres Planeten angestiegen.
  • Wenn die Menschheit den Earth Overshoot Day jedes Jahr um sechs Tage hinauszögert, wird die Menschheit vor 2050 weniger als einen Planeten benötigen. Das vom IPCC vorgeschlagene 1,5 C°-Szenario könne erreicht werden, wenn das Datum jedes Jahr um 10 Tage verschoben werden kann.

 

Im Metablon-Institut arbeitet der BAV dabei mit der TH Köln zusammen. Stoffliche und energetische Nutzung von vermeintlichen Abfällen aus Industrie, Gewerbe und dem privaten Bereich werden hier beforscht. Die in der Forschung erzielten Ergebnisse könnten in den Unternehmen der Region eingesetzt werden und leisten somit einen Beitrag zur zirkulären Wertschöpfung. Zudem bieten BAV und TH Informationsangebote, Aktionen und Fortbildungen an – schon für Kindergartenkinder ist etwas dabei. Beratung rund ums Thema Müllvermeidung bietet der BAV weiter im „Zero Waste Club“ an. Sämtliche Bereiche möchte der BAV auch beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 18. September, vorstellen.

KOMMENTARE

1

Wir können diesen Planeten langfristig nur retten, wenn die Weltbevölkerung
nicht weiter steigt. 1960 waren 3 Milliarden Menschen auf der Erde. Aktuell sind es 8 Milliarden. Da muss man kein Wissenschaftler oder Forscher sein,
um festzustellen, dass das langfristig nicht gut geht.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Lebensstandard in vielen Ländern,
dem in Europa annähert will und dadurch zukünftig noch mehr Ressourcen
benötigt werden.
Die sicher sinnvollen Bemühungen in Deutschland und in Teilen von Europa, fossile Energie zu sparen etc. werden das Weltklima nicht retten, da global gesehen, alles dagegen läuft.

C.Töpler, 29.07.2022, 07:24 Uhr
2

Also sollten wir uns bemühen, dem globalen Süden Gerechtigkeit, Unterstützung und vor allem Bildung zukommen zu lassen. Und vor allem uns an die eigene Nase fassen, denn unser Klimarucksack ist zehnmal größer und unser Lebensstil einfach untragbar.

Der Klimaschützer, 30.07.2022, 14:38 Uhr
3

Es sind in erster Linie die Industrieländer mit ihrem Höher, schneller, weiter und ewigen Wirtschaftswachstum, die für diese Entwicklung verantwortlich sind. Schon in den 90ern wurde festgestellt, das die "Industrieexplosion" weitaus gravierender ist als das Bevölkerungswachstum. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist entscheidend. Und es führt auch nicht zu einer dauernden Steigerung der Lebensqualität. Der BIP ist eine falsche Meßgröße. Wir leben in einem geschlossenen System und sollten dem auch Rechnung tragen. Wenn einer immer weiter wächst, drückt er die anderen irgendwann gegen die Wand. Auf die Politikmarionetten braucht keiner warten, die verweigern seit Jahrzehnten die auf dem Tisch liegenden Lösungen.

Kritikus56, 02.08.2022, 18:49 Uhr
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