LOKALMIX
Elisabeth Selbert: Die Enkelin kam zur Namenserweiterung
Bergneustadt – Das „Haus für Kinder Henneweide“ trägt nun den Zusatz einer berühmten Frauenrechtlerin und „Mutter des Grundgesetzes“.
Von Leif Schmittgen
Das „Haus für Kinder Henneweide“ wurde heute um den Namenszusatz „Elisabeth Selbert“ erweitert. Die Namensgeberin war eine der „Mütter des Grundgesetzes“, wie bei der heutigen Feierstunde ihre Enkelin Susanne Selbert den zahlreichen Gästen vom Verein für soziale Dienste (VfsD), Kooperationspartner der AWO als Träger, sowie aus Politik und Verwaltung erzählte. „In schwierigen Zeiten, in denen man sich Sorgen um die Demokratie machen muss, ist es umso wichtiger, ein Zeichen zu setzen“, sagte der VfsD-Vorsitzende Friedhelm Julius Beucher bei der Begrüßung, ehe er die aus Kassel angereiste Enkelin zum Vitavortrag über ihre Großmutter bat.
„Der 18. Januar 1949 war die Sternstunde ihres Lebens“, berichtete Susanne Selbert (Foto links). Denn an diesem Tag hatte die SPD-Politikerin Einstimmigkeit zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen erzielt. Für dieses Recht hatte die Juristin über viele Jahre gekämpft und dabei etliche Widerstände hinnehmen müssen.
Erstmals hatte sich Elisabeth Selbert mit Frauenrechten nach ihrem Schulabgang beschäftigt, weil sie – anders als ihre männlichen Klassenkameraden – anstatt eines Abschlusszeugnisses nur eine Schulbescheinigung erhielt. Die Namensgeberin wurde am 22. September 1896 in Kassel geboren und verstarb am 9. Juni 1986 ebenda. Mit der Erweiterung kommt der VfsD dem AWO-Wunsch nach, die Einrichtungen nach berühmten Persönlichkeiten zu benennen.
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[Friedhelm Julius Beucher mit Einrichtungsleiterin Jolanda Hilgermann.]
