LOKALMIX

El Dorado für Maschinen, Motoren und Materialien

us; 30.05.2019, 19:57 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Himmelfahrt ist Prombacher Moped-Treff: Zusammen mit den Helfern des Gemeinnützigen Vereins stemmte der stellvertretende Vorsitzende Patrick Bäcker (rechts) Organisation und Durchführung der Traditionsveranstaltung.
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El Dorado für Maschinen, Motoren und Materialien

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us; 30.05.2019, 19:57 Uhr
Nümbrecht - Anlässlich des 18. Motorrad-Oldtimer-Treffens verwandelte sich das beschauliche Prombach ins El Dorado für alle Liebhaber hingebungsvoll gepflegter Zweiräder, technikinteressierte Schrauber, Tüftler und Bastler.

Von Ute Sommer

 

Die Zweiradmarken Imperia und Tornax dürften heutzutage nur den wenigsten Motorradfans geläufig sein, denn das Bad Godesberger Fahrzeugwerk Imperia stellte bereits 1935 die Produktion ein, Tornax aus Wuppertal-Langerfeld beendete 1954 den Bau seiner Zweiräder. Kein Wunder also, dass die beiden Krafträder beim Prombacher Motorrad-Treffen als absolute Blickfänge unter den mehr als 100 anderen historischen Modellen von Harley Davidson, Quickly, Simson, BMW, Suzuki, NSU, Triumph, Maico und einzelnen Newtimern fungierten.

 

Auf Initiative von Erwin Johanns, einem  passionierten Motorrad-Oldtimer Fahrer, organisierte der Gemeinnützige Verein im Jahr 2000 das erste Treffen im noch überschaubaren Rahmen, das mittlerweile aber nicht nur Besitzer alter Zweirad-Schätze aus der Region anlockt, sondern darüber hinaus PS- Liebhaber aus Siegburg, Köln, Gladbach, Olpe und der weiteren Umgebung. Von der Dorfgemeinschafts-Crew bestens mit Speisen, Getränken und Kuchen versorgt, findet man hier den Austausch mit Gleichgesinnten, "schaut, wat et Neues gibt" und fachsimpelt über Maschinen, Motoren und Materialien.  

[Als Lampe eine umfunktionierte Wasseruhr, der Motorradsitz aus einem ausrangiertem Wohnzimmersessel: Gerd (2.v.li.) ist leidenschaftlicher Selfmade-Konstrukteur.]

 

Mit dabei Gert aus Wiehl-Alpe, der sich als Vollblut-Motorradjunkie schon in der Jugend ein Mofa leistete, dann auf Kleinkrafträder umstieg und als gelernter Kfz-Elektriker zum passionierten Motorradfahrer und -tüftler wurde. Zur Freude aller Zweirad-Experten präsentierte er in Prombach seinen "Macherkracher", ein straßentaugliches Moped, ursprünglich eine BMW RS0, 26 PS, 500 ccm, Baujahr 1962, deren Rahmen er auf einem Oldtimermarkt auftrieb. Mit und mit ergänzte er so sein Unikat mit einem Polo-Autoauspuff, den Blinkergehäusen eines alten Käfers, montierte als Lampe eine Messingwasseruhr, integrierte Kawasaki-Stoßdämpfer, verwandelte den ausrangierten Wohnzimmersessel in einen Motorradsitz und bezog die Lenkergriffe mit demselben Leder. "Mein Motorrad gibt es nur einmal auf der ganzen Welt", ist der Motorrad-Nerd zu Recht stolz auf sein Einzelexemplar.

 

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Nach drei bis vier Besuchen bei den Fachleuten des TÜV und etlichen Nachbesserungen erhielt er im September 2018 die Straßenzulassung für den einzigartigen "Macherkracher". "Wir sitzen öfters zusammen vor unseren Motorrädern und schauen in Ruhe, was noch gemacht werden muss", verbringt er seine Freizeit öfters mit seinen Kumpels Michael aus Bergneustadt und Jochen aus Gummersbach-Bredenbruch, die wie er, vermutlich Benzin statt Blut in den Adern haben.

 

[Die Imperia 500 H Sport aus dem Jahr 1929 zählte zu den wohl ältesten Schaustücken des charmanten Motorrad-Oldtimer-Treffens in Prombach.]

 

Aus Nümbrecht war Achim Karsten mit seiner 750 Kubikzentimeter-Moto Guzzi, Baujahr 1971, angereist, auf deren zuverlässige Technik er sich bei Ausfahrten bis an die Nordsee blind verlassen kann. "Mir war wichtig, bei der Restauration möglichst alle Teile im Original zu erhalten, sonst hat das Motorrad doch keine Geschichte mehr", betonte der Hobbyschrauber.

 

Als Mann der ersten Stunde und regelmäßiger Teilnehmer am Prombacher Moped-Treff hatte sich Dieter Weber, mit Ehefrau Annemarie im Seitenwagen, aus Wallefeld auf den Weg gemacht. Die schwarze BMW R50, Baujahr 1955 befindet sich seit über 50 Jahren schon in seinem Besitz und wird vom ehemaligen Metallformer liebevoll mit Original-Ersatzteilen in Schuss gehalten. Mit dem fahrbaren Untersatz erkundeten die Webers auf einer 2.500 Kilometer-Rundreise bereits den Harz, die Mecklenburgische Seenplatte, das Fischland Darß und Hamburg.  

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KOMMENTARE

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Wir waren dabei..... Guter Bericht

Michael Kaul, 30.05.2019, 22:21 Uhr
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