Engelskirchen - Malteser Kommende ein beliebtes Urlaubsziel für Erwachsene mit und ohne Behinderung - Volles Programm.

Von Kathrin Roloff-Jamin

Seit vielen Jahren ist die Malteser Kommende in Engelskirchen ein beliebtes Ferienziel für Erwachsene mit und ohne Behinderung. Auch in diesem Jahr können Frauen und Männer wieder Urlaub vom Alltag machen. Dabei stehen gemeinsame Erlebnisse, eigene Grenzen überwinden sowie Kraft und Hoffnung schöpfen im Mittelpunkt dieser besonderen Ferienwoche. Und es wird einiges geboten. Das Programm ist vollgepackt mit Ausflügen, bunten Abenden, Gebete, Gottesdienste, Gespräche sowie Tanz und Spiel. „Es haben sich viele Unterstützer aus der Region gefunden, die das möglich machen. Einfach großartig,“ sagte Beate Schwick, die die Ferienwoche seit 2007 organisiert.

[Fotos: Kathrin Roloff-Jamin --- Gute Stimmung herrschte beim Akkordeonkonzert.]

So fand am Montagabend ein "White Dinner“ statt. Die Feriengäste samt Betreuerteam kleideten sich in Weiß und wurden mit einem sommerlichen Buffet verwöhnt. Im Anschluss daran packte Andreas Miesbach sein Akkordeon aus und spielte auf Wunsch bekannte Wander- sowie kölsche Lieder. „Auf dieses besondere Wunschkonzert freue ich mich jedes Jahr. Es ist einfach eine schöne Atmosphäre und ein frohes Miteinander“, so der begeisterte Hobby-Musiker. Und es wurde laut gesungen und geklatscht.

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Urlaub zu machen, das ist für Menschen mit Behinderung alles andere als einfach. Viele Hotels sind nicht mal barrierefrei. Auch an qualifizierten Begleitpersonen und den finanziellen Mitteln mangelt es oft. Das Geistliche Zentrum der Malteser möchte diese Lücke schließen und organisiert bezahlbare Urlaube in Ehreshoven. „Aber die Warteliste ist lang und die Kapazitäten begrenzt“, erzählte Beate Schwick.

Für die Menschen, die einen der beliebten Urlaubsplätze erhalten, geht ein Traum in Erfüllung. Sie leben meist in Heimen oder werden privat gepflegt. Da ist eine ausgiebige Betreuung oft nicht gegeben. Allein in Deutschland fehlen laut Angaben des Deutschen Pflegerats derzeit 100.000 Pflegekräfte, nur in Krankenhäusern. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln hat berechnet, dass 2030 mindestens eine halbe Million Pflegerinnen und Pfleger fehlen werden.

[Beate Schwick (Organisatorin Ferienwoche, v.li.), Heinz-Peter Behnecke (Betreuer), Georg Barthel (Betreuer).]

Der Rentner und Ehrenamtler Heinz-Peter Behnecke begleitet seit Jahren diese Urlaubswoche als Betreuer und Pfleger. „Ich entdecke für mich, wie wertvoll und wichtig es für einen selbst ist, aber auch für die Teilnehmer, eine gemeinsame Zeit zu verbringen. Es bilden sich Freundschaften, die über die gemeinsame Zeit hinausgehen. Es wird gelacht und gebastelt, gespielt mit Humor, Spaß und Freude“, erzählte er.

Die Urlaubsgäste werden eine Woche lang umsorgt und betreut. Zum ehrenamtlichen Team gehören Krankenschwestern, Ärzte, Begleiter, Helfer bei Alltagssituationen und ein Priester.

"Für mich gibt es nichts Vergleichbares, wo Menschen mit und ohne Behinderung eine so schöne und zwanglose Woche miteinander verbringen können, wie hier in Ehreshoven“, schwärmte Georg Barthel, der seit 1990 Mitglied der Malteser ist. Mit einem Grillabend und der Ehrung langjähriger Besucher endet die Ferienwoche am Samstag.