LOKALMIX

Einblicke in die jüdische Glaubensperspektive

us; 25.10.2021, 14:07 Uhr
Foto: Ute Sommer --- Rabbi Avraham Yitzchak Rabdil.
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Einblicke in die jüdische Glaubensperspektive

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us; 25.10.2021, 14:07 Uhr
Gummersbach - Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach referierte Rabbi Avraham Yitzchak Rabdil über die jüdische Hoffnung angesichts des Todes und darüber hinaus.

Von Ute Sommer

 

Im Rahmen der interreligiösen Gesprächsreihe, mit der die evangelische Kirchengemeinde Gummersbach traditionell den Austausch zwischen den Konfessionen stärkt, ist gestern Rabbi Avraham Yitzchak Rabdil zu Gast in der Kreisstadt gewesen. Der 1984 in der Ukraine geborene Geistliche studierte in Deutschland, England, USA und Israel, ist seit 2020 Gemeindeleiter der Synagogengemeinde Konstanz, außerdem seit dem Zweiten Weltkrieg einer der ersten zwei in Deutschland ausgebildeten orthodoxen Rabbiner. In Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis An der Agger gab der jüdische Theologe gestern Abend im evangelischen Gemeindezentrum Steinenbrück vor rund 50 Zuhörern einen Einblick in die jüdische Glaubensperspektive mit Blick auf das Lebensende.

 

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Nach kurzer Darstellung der christlichen Sicht auf Tod, Sterben und die letzten Dinge durch Dr. Dennis Schönberger umriss Rabdil die Haltung der ältesten monotheistischen Religion in fasslicher Sprache und anschaulichen Parabeln. So wie Männern und Frauen im Judentum unterschiedliche Aufgaben zugewiesen sind, haben auch Juden und Nichtjuden unterschiedliche Berufungen. Der erste Bund Gottes mit Noah regle die Beziehung zu Gott, zur Gesellschaft, zum Partner und der Umwelt, gelte der gesamten Menschheit und gestatte Zugang zur Ewigkeit. Im Judentum sei dieser erste Bund die wichtigste von Gott gegebene Voraussetzung, um ins Jenseits zu gelangen. In der christlichen Tradition allerdings spiele er eine eher nachgeordnete Rolle als moralische Leitplanke.

 

Mit der Übergabe der Thora an Mose schloss Gott einen zweiten Bund mit den Juden, dessen Befolgung der 613 Ge- und Verbote, nach den zehn Geboten, elementar für das jüdische Leben sind. Aus orthodoxer Sicht liegt die "Gesetzgebung" exklusiv in Gottes Hand und ist bindend für die Gläubigen. Sie umfasst alle Lebensbereiche, den Blick auf das Jenseits mit Körper und Seele, das Gericht oder die Frage nach der Wiedergeburt. Im Anschluss an den Vortrag stand Rabbi Avraham Yitzchak Rabdil noch für Nachfragen aus dem Publikum zur Verfügung.

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