LOKALMIX

Ein Liberaler, der die Menschen zusammenbringt

lw; 06.02.2023, 13:23 Uhr
WERBUNG
Fotos: Lars Weber --- Klaus Füßmann, Leiter der Theodor-Heuss-Akademie (Mitte), zusammen mit (von li.) FDP-Bundestagsmitglied Nicole Westig, Annett Witte, Barbie Kornelia Haller (beide Friedrich-Naumann-Stiftung) und FDP-Bundestagsabgeordneter Reinhard Houben.
LOKALMIX

Ein Liberaler, der die Menschen zusammenbringt

  • 0
lw; 06.02.2023, 13:23 Uhr
Gummersbach – Klaus Füßmann, Leiter der Theodor-Heuss-Akademie, geht dieses Jahr in Rente – Beginn der „Abschiedstournee“ beim Neujahrsempfang – FDP-Bundestagsmitglied Nicole Westig war zu Gast.

Von Lars Weber

 

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Klaus Füßmann in Gummersbach bei der Theodor-Heuss-Akademie. So lange schon ist der gebürtige Herner eng mit dem politischen Bildungsprogramm der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung verbunden. Vor zehn Jahren übernahm Füßmann die Leitung, die er in den kommenden Monaten abgeben wird, bevor er im Herbst endgültig in Rente geht. Seine Leistungen und seine Bedeutung für die Akademie und die Stiftung sind am Freitag beim Neujahrsempfang der Theodor-Heuss-Akademie spürbar gewesen. Als prominente Rednerin konnte Nicole Westig, pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, gewonnen werden. Aus gegebenem Anlass war aber auch Annett Witte, Hauptgeschäftsführerin der Friedrich-Naumann-Stiftung, aus Potsdam angereist.

 

WERBUNG

Beide Gäste verloren nur lobende Worte über den scheidenden Leiter. Westig erinnerte daran, dass Füßmann auch schon das Landesbüro NRW der Stiftung geleitet habe, dass schon Christian Lindner an der Akadmie Zivildienstleistender war und auch Joachim Stamp schon als Referent in Gummersbach auf dem „Zauberberg“ gearbeitet habe, wie Füßmann gerne in Anlehnung an das Werk von Thomas Mann sagt. „Du hast auf deine Weise eine Ära geprägt“, so Westig zu Füßmann vor mehr als 100 Gästen. Er sei nicht nur ein „Held der Demokratie“, wie eine Zeitung einst getitelt habe, sondern ob seines vielfältigen, liberalen Engagements in den vergangenen Jahrzehnten „ein Held der Improvisation, des Ehrenamts und der Freiheit“.

 

[Klaus Füßmann gemeinsam mit Annett Witte, Hauptgeschäftsführerin der Friedrich-Naumann-Stiftung.]

 

In Gummersbach in der Akademie sei ein besonderer Ort entstanden, wo viele politische Talente ihre Karriere begonnen hätten, führte Witte weiter aus. „Dies ist Klaus Füßmann zu verdanken.“ Es sei eine Zeit der Zäsur gewesen, als er die Leitung 2013 übernahm – die FDP hatte gerade zum ersten Mal seit der Gründung der Bundesrepublik den Sprung in den Bundestag verpasst und war an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. In der Neuaufstellung der Akademie habe Füßmann eine wichtige Rolle gespielt. „Du hast den Ort der Begegnung am Leben erhalten.“ Dies galt besonders auch in den vergangenen Jahren, in denen aufgrund der Pandemie das Leben in der Akademie kurz zum Stillstand kam und die Veranstaltungen zunächst ins Digitale wanderten. Witte freute sich, dass es nun auch wieder anders geht. „Dir liegt es im Blut, Menschen zusammenzubringen“, sagte sie zu Füßmann.

 

 

Der Leiter selbst bedankte sich vor allem bei den Menschen in der Region, wo er sich sehr wohl gefühlt habe. „Die Menschen hier sind ähnlich geerdet wie im Ruhrgebiet“, sagte er. Er bedankte sich für „ein wunderbares berufliches Leben“, so Füßmann. „Außerdem habe ich meine Frau hier kennengelernt, also: Was will man mehr“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

 

Nicole Westig hatte in ihrer Rede natürlich nicht nur Worte der Wertschätzung für ihren Gastgeber übrig, sondern unter dem Titel „Das Schicksal in der eigenen Hand“ die Perspektiven für eine liberale Gesellschaftspolitik in den Mittelpunkt gestellt. Ende Februar 2022 sei der Krieg „vor der Haustür grausame Realität“ geworden. Aber: „Furchtbare Ereignisse bringen auch immer das Beste im Menschen zutage“, sagte Westig hinsichtlich der Welle der Solidarität und Unterstützung, die der Krieg ausgelöst habe. Die Bereitschaft, etwas für die Gesellschaft zu leisten, sei sehr ausgeprägt. Um dieses Potenzial zu heben, müssten die Menschen stark gemacht werden. „Ehrenamt darf nicht in Bürokratie erstickt werden.“ Es müssten Strukturen geschaffen werden, damit das Engagement „aus Neigung“ geschehe.

 

Westig, auch Kreisvorsitzende der FDP Rhein-Sieg, spannte einen großen Bogen vom Fachkräftemangel über die Stärkung der Kommunen hin zur defizitären Pflegeversicherung und mehr Generationengerechtigkeit. So warb sie beispielsweise für die Aktienrente nach dem Vorbild Schwedens. „Wir müssen Politik für Generationen machen, nicht für Legislaturperioden“, sagte Westig. Mit ihrer Rede wird die Liberale für den späteren Empfang Anstöße für spannende Diskussionen gegeben haben. Für die musikalischen Akzente beim Neujahrsempfang sorgte indes das Duo „Wolter und Schroff“.

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG