LOKALMIX

Ein Funken Hoffnung: Spektakulärer Lichterkorso in der Vorweihnachtszeit

us; 06.12.2021, 08:55 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Lichter in Hülle und Fülle brachte die Aktion "Ein Funken Hoffnung" am zweiten Advent nach Waldbröl.
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Ein Funken Hoffnung: Spektakulärer Lichterkorso in der Vorweihnachtszeit

us; 06.12.2021, 08:55 Uhr
Waldbröl - Hunderte von Menschen säumten die Waldbröler Straßen bei der Lichterfahrt "Ein Funken Hoffnung", mit dem das Bauernbündnis "Land schafft Verbindung" ein helles Zeichen in dunkler Zeit setzte.

Von Ute Sommer

 

"Boah, sind das coole Trecker"! Dem vierjährigen Lukas Saur, der mit Eltern und zweijähriger Schwester Lara aus Reichshof-Drespe angereist war, blieb schon bei Ankunft auf dem Buswendeplatz Vennstraße förmlich die Spucke weg. Von hier aus starteten die rund 70 weihnachtlich geschmückten Traktoren des Lichterkorsos "Ein Funken Hoffnung" am Abend des zweiten Advents zur Rundfahrt durch die Marktstadt Waldbröl. Über das Aktionsbündnis "Land schafft Verbindung", das sich 2019 zur nachhaltigen Sicherung der Landwirtschaft im ländlichen Raum formierte, sind sich André Simon aus Bech, Mike Harrock aus Drinsahl und Michael Sachse aus Hochwald bekannt. Das Netzwerk möchte gesellschaftliche Akteure zur Stärkung der heimischen Landwirtschaft miteinander ins Gespräch bringen, engagiert sich darüber hinaus in Waldbröl auch auf Gemeinwohl-Ebene.  

 

Im tiefsten Corona -Lockdown Ende 2020 fassten Simon, Harrock und Sachse den Entschluss zur ersten Lichterfahrt und aktivierte per WhatsApp rund 30 Landwirte zur Mitwirkung. Um der, wegen fehlender Weihnachts-und Adventsmärkte, tristen Adventszeit einen "Hoffnungsfunken" aufzusetzen, organisierte das Trio auch in diesem Jahr den spektakulären Lichterzug, der mit Unterstützung des städtischen Ordnungsamtes und der Polizeidienststellen Waldbröl und Gummersbach in die Tat umgesetzt werden konnte.

 

["Ich freue mich, hier zu sein", unterstrich Jürgen Greb aus Hermesdorf.]

 

"Das Funkeln in den Augen der Kinder ist Lohn genug für diese aufwendige Aktion". Das Resultat auf die Einladung zur neuerlichen Rundfahrt 2021 wurde mit über 70 Aktiven allerdings mehr als verdoppelt. "Wenn rund 30 ihre Teilnahme zusagen und in Wirklichkeit über 70 da sind, ist das der Hammer", zeigte sich André Simon überwältigt von der riesigen Resonanz. Frisch gewienert und geputzt hatte der 39-Jährige seinen Steyr 6140-Traktor mit Lichterketten, Kunstschnee, Flies und jeder Menge Grüngirlanden in eine rollende Großlaterne verwandelt, von deren Frontlader die Musikbox weihnachtliche Klänge verbreitete.

 

Beim Einkauf im Baumarkt hatte es Tim Eckmann aus Winterborn krachen lassen, so dass aus seinem John Deere 6230 mit Rentieren, Lametta und frischem Tannengrün eine pompöse Augenweide geworden war. Mit Wolldecken, Heißgetränken und (tropfender) Wärmflasche hatten sich Michael, Martina und Frida Engelbert aus Herfen mit ihrem kugelgeschmückten Einzylinder-Eicher, Baujahr 1957, auf den Weg gemacht. Eine emotionale Herzensangelegenheit war das Dabeisein für den Hermesdorfer Landwirt Jürgen Greb, der nur deshalb als Nikolaus mit festlich dekoriertem Case 844 nach Waldbröl kommen konnte, weil Ehefrau Sabine die abendliche Stallschicht rund um die 50 Kühe allein wuppte.

 

Greb selbst erkrankte im letzten Winter an Corona, hatte beide Elternteile kurz hintereinander wegen des Virus verloren. "Am Straßenrand stehend habe ich mir damals geschworen, dass ich bei der nächsten Hoffnungsfunken-Rundfahrt dabei bin". Kurz nach fünf startete der blinkende Lichterkonvoi mit einem Genießer-Tempo von rund zehn bis zwölf km/h zum Korso durch die Stadt, vorbei an Seniorenzentren, am CBT-Wohnheim, dem Krankenhaus mit Palliativstation und am Spalier der hingerissenen Zuschauer am Straßenrand.

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