LOKALMIX

Drei auf einen Streich

ks; 18.07.2025, 18:00 Uhr
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Fotos: Katharina Schmitz --- (v.r.) Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin, zusammen mit Christine Wosnitza, stellvertretende Geschäftsführerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der BSO, und dem Landtagsabgeordneten Marc Zimmermann im Grünen Klassenzimmer vor Schloss Homburg.
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Drei auf einen Streich

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ks; 18.07.2025, 18:00 Uhr
Nümbrecht – Die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur hat im Rahmen ihrer Sommertour drei Orte in Nümbrecht besucht.

Drei Tage hat sich die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur Zeit genommen, um im Rahmen einer Sommertour diverse Orte in Nordrhein-Westfalen zu besuchen. Heute war sie in der Region unterwegs und hat dabei Station in Nümbrecht gemacht – und das gleich dreimal. Los ging es um 12 Uhr an der Biologischen Station Oberberg (BSO) an Schloss Homburg, eine Stunde später stand ein Unternehmensbesuch der „panpan Brotmanufaktur Kraus“ auf dem Programm und zum Abschluss ging es noch zur Weber Fruchtsaftkelterei nach Nümbrecht-Lindscheid. Gesprochen wurde dabei nicht nur über den Natur- und Artenschutz, sondern auch über die lokale Wertschöpfung.

 

An der Biologischen Station Oberberg wurde die Ministerin von BSO-Leiter Matthias Wirtz-Amling, Christine Wosnitza und Sarah Hanuschik empfangen. Zunächst ging es in das Grüne Klassenzimmer, durch das Christine Wosnitza führte. Sie zeigte Mona Neubaur, die bei ihrem Besuch in Nümbrecht vom Landtagsabgeordneten Marc Zimmermann und Marie Brück, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, begleitet worden ist, welche Pflanzen dort wachsen und schilderte auch, wie der Garten genutzt wird – so etwa zur Pflanzenbestimmung oder auch, ganz aktuell, für (inklusive) Ferienaktionen.

 

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Anschließend gaben die Mitarbeitenden der Station einen umfassenden Einblick in ihre Arbeit – von der Pflege und Entwicklung von Naturschutzgebieten über das Monitoring seltener Tier- und Pflanzenarten bis hin zu Angeboten der Umweltbildung für Kinder und Jugendliche. Dabei stellten sie auch exemplarische Projekte vor, darunter die Wiederherstellung von Kleingewässern – und damit Flächen, die dem BSO-Leiter zufolge „durch den Klimawandel immer stärker unter Druck geraten“, den Schutz gefährdeter Hangmoore – einer Besonderheit im Oberbergischen, sowie ihren Einsatz im Rahmen des Vertragsnaturschutzes. Auch aktuelle Herausforderungen wie der zunehmende Flächenverbrauch – etwa durch den Ausbau erneuerbarer Energien – und die Frage, wie dieser naturverträglich gestaltet werden kann, wurden offen diskutiert.

 

Mona Neubaur zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des BSO-Teams und zollte ihren Respekt – nicht zuletzt im Hinblick auf den Artenschutz. „Die Klimakrise und ihre Folgen machen uns das Leben schwer“, sagte sie – und dass immer mehr Arten verschwinden, würde auch in der Gesellschaft ankommen. Das Ziel sollte ihrer Meinung nach eine intakte Natur und Umwelt sein, in der es sich gut leben lässt – nicht nur für den Menschen, in der auch Lebensmittel produziert werden können und in der man es auch „schön hat“. Sie machte aber auch deutlich: „Der Klimaschutz braucht Menschen aus allen Altersgruppen und demokratischen Parteien. Die Aufgabe ist zu groß, als dass man sich darauf ausruhen kann, dass es die Grünen machen.“

 

[(v.l.) Christine Wosnitza (BSO), Landtagsabgeordnete Marc Zimmermann, Ministerin Mona Neubaur, BSO-Leiter Matthias Wirtz-Amling und Sarah Hanuschik (BSO) vor dem Roten Haus.]

 

Ebenfalls in Nümbrecht besuchte Neubaur die „panpan Brotmanufaktur Kraus“: kurze Transportwege, am Tierwohl orientierte Einkaufspolitik und erneuerbar produzierter Strom sind die Eckpfeiler für die nachhaltigen Prozesse im hier praktizierten Bäckereihandwerk. Tagesbetriebsmodelle ohne lange Nachtarbeit und flexibel gestaltete Teilzeitmodelle in Verkauf und Ausbildung sollen das Familienunternehmen zu einem attraktiven Arbeitsgeber in der Region machen. Und ein weiteres Beispiel für regionale Wertschöpfung bot die Weber Fruchtsaftkelterei in Nümbrecht-Lindscheid, wo aus heimischen Apfelsorten wie dem Seidenhemdchen, der Sternrenette und dem Siebenschläfer hochwertige Säfte produziert werden. Dabei sprachen Sophie und Ruben Weber mit Ministerin Neubaur auch über die Herausforderungen einer naturnahen und standortangepassten Landwirtschaft.

 

Der Tag im östlichen Teil der Region Köln-Bonn startete in Lohmar mit einer Pflanzaktion. Die stellvertretende Ministerpräsidentin pflanzte symbolisch einen Baum an der Naturschule Aggerbogen. Die Aktion „NRW pflanzt“ hat sich zum Ziel gesetzt, spendenfinanziert eine Million Bäume in NRW zu pflanzen. Die Potentiale nachhaltiger Baustoffe im Infrastrukturbereich ließ sich Neubaur dann am Beispiel der Bogenbrücke über die Agger erläutern – von einem örtlichen Ingenieurbüro weitgehend aus Holz konzipiert. Bei „Fullwood Wohnblockhaus“ informierte sie sich dann über den Holzbau von Mehrfamilienhäusern, moderne Fertigungstechniken, regionale Holzwertschöpfung und die Rolle des Werkstoffs im klimafreundlichen Wohnungsbau.

 

Zum Abschluss ihrer Sommertour hat Neubaur die Gemeinde Windeck besucht, wo ihr Pläne zur touristischen Aufwertung der Burg Windeck und des Siegfalls vorgestellt worden sind. Im Anschluss ließ sich Neubaur beim Werkzeughersteller Yellotools an der Werkbank zeigen, wie die Firma maßgefertigte Speziallösungen für die Werbebranche herstellt – ein Beispiel für innovative Produktion im ländlichen Raum, die Abnehmer in aller Welt findet. Letzte Station war das Unternehmen GreenGate, das digitale Lösungen für Infrastrukturprojekte anbietet. Die Firma nutzt nicht nur erneuerbaren Strom für den eigenen Betrieb, sondern arbeitet an Softwarelösungen für die Instandhaltung von Off- und Onshore Windparks.

 

„Es ist toll zu sehen, wie vielfältig unser Land ist und wie aus dem Engagement vieler ein Ganzes wird – unsere Gesellschaft ist das Bündel all dieser vermeintlich kleinen Aktivitäten“, sagte Neubaur nach ihrer Sommertour am Niederrhein, in Ostwestfalen-Lippe und in der Region Köln-Bonn. „Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen unsere Demokratie bedroht ist und wir gemeinsam Antworten auf aktuelle Probleme und Herausforderungen geben müssen. Die Menschen in der Metropolregion Köln-Bonn sind eng verbunden mit ihrer Heimat und zeigen mit starken Unternehmen, nachhaltigen Projekten und beeindruckendem Engagement, wie sie ihre eigene Zukunft vor Ort gestalten.“

KOMMENTARE

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Welch schönen Erinnerungen habe ich an die Nutzung des Nümbrechter Park's ❗
Von 1982 bis 2006 lebte ich in Waldbröl + mit unseren 3 Kindern haben wir dort manch schöne Zeit verbracht.

Meine 2 Großen sind in Nümbrecht getauft worden. Gerne erinnere ich mich auch an eine Bäckerei in der Mitte der "Einkauf's - Straße" die Teilchen waren ein -> Hochgenuß 💖

Wahl, 19.07.2025, 11:20 Uhr
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