LOKALMIX
Dieselgeruch, Traktoren und jede Menge Leidenschaft
Wiehl - Alte und neue Schätzchen wurden in Hengstenberg mit buntem Programm präsentiert.
Von Astrid Deckers
Die Treckerfreunde Hengstenberg hatten heute zum 23. Treckertreffen eingeladen und neben 160 ausgestellten Traktoren sorgte ein buntes Rahmenprogramm für beste Stimmung bei den Besuchern. Hengstenberg wurde wieder zum Mekka für alle, deren Herzen für Trecker und andere historische Fahrzeuge schlagen. Bei der Bewunderung für die neuen und alten Zugmaschinen gab es oftmals auch die Möglichkeit, einmal Probe zu sitzen, und so entstand so manches Foto vom jüngsten Spross der Familie als stolzer „Traktorfahrer“ fürs Familienalbum.
[Kettensägen-Künstler Arnd Schmidt zeigte den Besuchern, wie eine Holzskulptur entsteht.]
Wie Präsident Sascha Rothstein von den Treckerfreunden berichtete, gilt die Erbsensuppe aus der Gulaschkanone als traditionelle Speise vor Ort und besitzt mittlerweile Kultcharakter. Knapp 250 Portionen, mit Bio-Kartoffeln hergestellt, werden an einem Tag an hungrige Gäste verkauft.
Erstmals befand sich auch eine Hüpfburg für die Jüngsten unter den verschiedenen Spiel- und Unterhaltungsangeboten, die sich die Organisatoren überlegt hatten. Rothstein bezeichnet die Veranstaltung liebevoll als „offenes Freilichtmuseum“ und Besucher aus allen Ortschaften im Umkreis von rund 40 Kilometern bewiesen, welche Anziehungskraft von der Veranstaltung ausgeht.
Mit Arnd Schmidt aus Nümbrecht war auch wieder ein Holzschnitzer beim Treffen, der hier schon im Jahr 2012 sein Hobby der Öffentlichkeit präsentiert hat. Mittlerweile habe er Hunderte Eulen in allen Varianten angefertigt. Auch Eichhörnchen, Füchse und Bären zählen zu seinem Repertoire. Aktuell arbeitet er an der Bearbeitung eines „Eichenrests“ mit zwei Metern Durchmesser und knapp vier Metern Höhe.
[Sascha Rothstein, Martina und Frank Schellenberg von den Treckerfreunden Hengstenberg freuten sich über die zahlreichen Gäste.]
Philip Stens aus Windeck war mit seinem IHC-453-Trecker nach Hengstenberg gekommen. „Erwin“ heißt das gute Stück, liebevoll benannt nach dem ersten Besitzer des Fahrzeugs aus dem Jahr 1972. Sein Freund Aaron Ortmann aus Breitscheidt hatte die rund 35 Kilometer lange Fahrt mit seinem Eicher 30095 von 1969 auf sich genommen, um dabei zu sein. Ortmann besitzt mit seinen 17 Jahren bereits vier Traktoren und hat ein klar definiertes Ziel vor Augen: „Mit fünfzig möchte ich mindestens zwanzig Trecker besitzen“, verriet er schmunzelnd. Er hatte von seinen Eltern vor zwei Jahren den ersten Traktor zum Geburtstag geschenkt bekommen, um diesen zu restaurieren. Bis zu fünf Stunden schraubte und bastelte er täglich nach der Arbeit an seinen Fahrzeugen, um sich damit am Wochenende mit Gleichgesinnten zu treffen.
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[Sandra, Claudia und Tony hatten erkennbar viel Spaß daran, Nägel mit möglichst wenigen Hammerschlägen zu versenken.]
Tim Rafalski aus Nümbrecht war mit gleich zwei Traktoren vor Ort. „Das Beste am Treckerfahren ist der Geruch nach Diesel und dass man die Landschaft langsam fahrend genießen kann. Das ist besser als jedes Konsolenspiel“, so Rafalski. Felix Demmer aus Waldbröl hatte eine 1986 in der damaligen DDR gebaute Simson S51 mit 3,7 PS vor einem Jahr erworben und kernsaniert. Stolz präsentierte er das von ihm liebevoll in Einzelteile zerlegte und komplett runderneuerte Unikat.
Claudia und Tony Platte verkündeten, dass sie im kommenden Jahr einen pinkfarbenen Traktor zeigen würden, den sie derzeit restaurieren. Mit Unterstützung der Airbrush-Künste von Tony Platte entsteht somit sicherlich ein neuer „Eyecatcher“ fürs 24. Treckertreffen in Hengstenberg, so dass sich die Besucher bereits jetzt auf nächstes Jahr freuen können.


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