Oberberg - Nach einem Treffen der Karnevalsvereine beim Kreis starten die Vorbereitungen auf die fünfte Jahreszeit - Vielerorts wird mit kleinen Einschränkungen gefeiert.

Von Leif Schmittgen

 

In dieser Woche fand auf Wunsch der Karnevalsvereine ein Treffen zwischen der Ordnungsbehörde des Kreises und den jeweiligen Vorstandsvertretern statt. Es sollte Klarheit über die Sessionsmöglichkeiten geschaffen werden, was aber nur teilweise gelang. „Alle Informationen, die wir geben konnten, beziehen sich auf den aktuellen Stand der Vorgaben, niemand weiß, wie diese am 1. Januar aussehen“, betont Kreissprecherin Iris Trespe. Der Kreis hat lediglich „präventive Vorgaben“ nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung zusammengestellt, diese an die kommunalen Ordnungsbehörden weitergegeben und den Vereinsvertretern mitgeteilt.

 

Wie diese Empfehlung umgesetzt wird, ist die Aufgabe der einzelnen Kommunen, die sich rechtlich an die jeweiligen Vorgaben des Landes zu halten haben. Dementsprechend können Veranstaltungen in einem Ort genehmigt oder andernorts verboten werden. Stand heute jedenfalls planen viele Vereinsvertreter die Session und sind zuversichtlich, dass mit der 3G+-Regel (geimpft, genesen oder negativer PCR-Test) gefeiert werden darf. Ein „einfacher“ Test reicht somit für den Zugang von Veranstaltungen nicht aus. Sollte es Verschärfungen  geben, würden manche angesichts einer zweiten ausgefallenen Session in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen.

 

Bei der KG Närrische Oberberger, dem größten Verein der Region, wird in diesem Jahr die Session in jedem Fall stattfinden, wenn die Landesvorgaben so bleiben. Wenn auch mit kleinen Einschränkungen, wie Vereinssprecher Reinhold Müller (Foto) im Gespräch mit Oberberg-Aktuell mitteilt. Lediglich die Familiensitzung in der Aggertalklinik - dort hat man kein Hausrecht - und der Senatsempfang Anfang November wurden bereits vorab von der Programmliste gestrichen. Besonders glücklich ist Müller, dass es Anfang des kommenden Jahres wieder eine Proklamation der Tollitäten in der Grundschule geben wird. "Hans-Peter Valdor und seine Frau Anja sind als Prinzenpaar eingesprungen", freut sich Müller über die Spontaneität.

 

Beim Nachwuchs bilden Melvin Dehn und Marla Röser das nächste Kinderprinzenpaar. Normalerweise habe man bei den erwachsenen Tollitäten einen Vorlauf von teils mehreren Jahren, das sei aufgrund der unsicheren Planungsmöglichkeiten dieses Mal nicht möglich gewesen. Die Sessionseröffnung am 11.11. findet nicht wie üblich auf dem Edmund-Schiefeling-Platz statt. "Dort gibt es zu viele Zugänge, sodass wir die Besucherströme nicht kontrollieren können", begründet Müller die Entscheidung auf den Festplatz in Hardt auszuweichen, wo turnusmäßig auch das Festzelt stehen wird.

 

Auch wenn auf den KG-Veranstaltungen nach heutigem Stand keine Einschränkungen herrschen, müssen die Gäste am Eingang einen Impf- oder Genesenennachweis vorzeigen. Werden die genannten Bedingungen nicht erfüllt, muss ein Test vorliegen. "Das gilt gleichermaßen für unsere Mitglieder wie auch die Besucher", betont Müller. Denn nur so sei unbeschwertes Feiern - auch ohne Maske und Abstand - möglich. Dass die Session logistisch wie finanziell eine Herausforderung wird, weiß der Vereinssprecher schon jetzt. "Wir möchten einfach, dass die Leute Spaß haben." Zudem wären zwei Jahre ohne Karneval problematisch. "Wir möchten keine Anhänger verlieren." Die Karten der ausgefallenen Session behalten ihre Gültigkeit.

 

engelskirchen-alaaf.de

 

Bei der KG Rot-Weiß Denklingen läuft die Planung für die bevorstehende Session auf Hochtouren. Präsident Hansi Welter (Foto, links) und Vereinssprecher Franz Josef Steinfort sind froh, dass sie ein hochkarätiges Programm präsentieren können. Der Termin für die Sessionseröffnung im Denklinger Burghof steht noch nicht fest: „Wir möchten uns in der kommenden Woche noch mit den anderen Vereinen abstimmen, damit es nicht zu Überschneidungen kommt“, berichtet Welter. Auch in Denklingen setzt man auf die 3G+-Regel, ein PCR-Test ist also bei allen Innenveranstaltungen Pflicht, wenn man nicht geimpft oder genesen ist. Das gilt übrigens auch beim Zug, wo die Besucher durch das Ordnungsamt und KG-Mitglieder stichprobenartig überprüft werden sollen.

 

Ob es im Januar eine Proklamation oder doch einen Kölschen Abend (mit gleichem Programm) im Nümbrechter Parkhotel geben wird, ist davon abhängig, ob auf die Schnelle noch Tollitäten einspringen werden. „Das wird sich in den kommenden Wochen entscheiden, wir führen derzeit Gespräche“, so Steinfort. Neu in diesem Jahr ist die Aufteilung der Jugendveranstaltung „Rock im Zelt“ auf zwei Veranstaltungstage. Bereits vor der Pandemie hatte man sich Gedanken darüber gemacht, Corona bewegte die Organisatoren schließlich zum Umdenken.

 

Die Prunksitzung findet wie gewohnt am Karnevalssamstag statt. Für alle Veranstaltungen der bevorstehenden Session mussten die Eintrittspreise leicht angehoben werden: „Wir haben Preissteigerungen von etwa 30 Prozent“, sagt Welter. Kosten für Zeltaufbau und Material zwangen die KG zu diesem Schritt. Tagesaktuelle Coronavorgaben werden darüber entscheiden, ob es während der Session externe  Auftritte der Vereinsgarden geben wird. Ebenfalls davon abhängig ist die Kindersitzung im Zelt.

 

kg-rot-weiss-denklingen.de

 

Der Vereinspräsident der KG Rot-Weiß Lindlar, Philip Caucal, sagt im Hinblick auf die bevorstehenden Aufgaben: „Ich bin leicht positiv gestimmt." Es ist geplant, dass alle Feierlichkeiten stattfinden. Die Karten aus dem Vorjahr behalten ihre Gültigkeit für die ausverkauften Veranstaltungen und auch der Zug am Karnevalssonntag soll wieder durch den Ort ziehen. Für die nun stattfindenden Detailplanungen hatte sich Caucal auch die Zustimmung der meisten Mitglieder während der Jahreshauptversammlung vor einigen Tagen geholt. Demnächst soll ein Treffen mit Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr sowie den bei den Veranstaltungen zuständigen Securitymitarbeitern stattfinden, um die Vorgaben der Kommune für das weitere Vorgehen abzustimmen.

 

kg-lindlar.de

 

Abgespeckt wird die Session beim  Karnevalsverein Bielstein, wie Vereinssprecherin Susanne Wurth mitteilt. Die Sessionseröffnung findet am 6. November an der Burg Bielstein statt. Am 20. November steigt in der Aula in Bielstein die "Kick-Off Kapaaf Party" - anders als üblich nur für die Mitglieder des Karnevalsvereins. Zahlreiche externe Anfragen hat es bereits für die vier Tanzgruppen gegeben. Laut Wurth hat auch das Organisationsteam für den Karnevalszug am Rosenmontag seine Arbeit aufgenommen. „Unsere Wagen stehen in den Startlöchern“, so die Vereinssprecherin.

 

kv-bielstein.de