LOKALMIX

Die neue Wiehler Visitenkarte

lw; 24.05.2024, 15:00 Uhr
Foto: Stadt Wiehl --- Neue Straßengestaltung, neue Parkgestaltung: Das Wiehler Zentrum hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert.
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Die neue Wiehler Visitenkarte

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lw; 24.05.2024, 15:00 Uhr
Wiehl – Am Wochenende feiert Wiehl einen weiteren Schritt in der Innenstadtentwicklung – Diverse Maßnahmen aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept ISEK sind umgesetzt – Weitere Projekte sollen folgen – Auch ein großes Verkehrsproblem soll angegangen werden.

Von Lars Weber

 

Wer in den vergangenen Jahren über Wiehl gesprochen hat, hat häufig auch das böse B-Wort in den Mund genommen: Baustelle. Davon gab es diverse in dieser Zeit und gerade jene im Zentrum haben Autofahrern und Fußgängern viel Geduld abverlangt und seien für Händler, Gastronomen und Anwohner eine „extreme Belastung“ gewesen, wie auch Bürgermeister Ulrich Stücker heute bei einem Pressegespräch betont hat. In diesem bilanzierte die Verwaltungsspitze die bisherigen Maßnahmen, die im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts ISEK umgesetzt wurden, mit Fokus auf den Wiehlpark und den umgestalteten Straßen im Zentrum – wo vor Baubeginn jeweils auch die Bürger ihre Ideen in Beteiligungsformaten einbringen konnten. Für sie und alle anderen gibt es am Wochenende mit „Wiehl feiert“ ein großes Fest (siehe Programm). Stücker und Co. blickten aber auch voraus: In der Mühlenstraße sind die Bauarbeiten losgegangen – und weitere Projekte sollen folgen. Das Ziel aller Arbeiten laut Bürgermeister: Die Attraktivität der Stadt zu erhöhen. Spürbar weniger Baustellen sind es inzwischen geworden. Die Arbeit an der neuen „Visitenkarte“ habe sich gelohnt, so Stücker, wird aber noch weitergehen.

 

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Straßen im Zentrum

 

Schon 2017 wurde mit der Auslobung des Wettbewerbs Straßenräume die Arbeit an der Neugestaltung von Hauptstraße und Bahnhofstraße aufgenommen. Den Wettbewerb konnte das Büro Lex Kerfers für sich entscheiden. Wie Hochbauamtsleiter Andreas Zurek beschreibt, gehörte zu den wichtigsten gestalterischen Maßnahmen die Umwandlung in eine Einbahnstraße, sodass mehr Platz für den nicht-motorisierten Individualverkehr mit breiten, tiefen Bürgersteigen und einer Fahrradspur in Gegenrichtung entstehen konnte. Auch sehbehinderte Menschen werden nun angeleitet durch taktile Elemente. „Die Situation war vorher eine Zumutung“, sagte Stücker.

 

Durch die neue Straßengestaltung hat auch der Rathausvorplatz gewonnen. Zum einen an Fläche, er vergrößerte sich von 660 auf 800 Quadratmeter, zum anderen aber vor allem – wie die Stadtspitze betont – an Aufenthaltsqualität. Mehr Bänke, mobile Pflanzanlagen, in der Straße mehr Bäume, es ist viel passiert. Die Fläche vor dem Rathaus sei zudem nicht komplett versiegelt worden, sondern es sei mit versickerungsfähigem Material gearbeitet worden.

 

Dass der Platz für Veranstaltungen funktioniert, konnte man bereits beim Weihnachtsmarkt, Karneval oder zuletzt bei der Demokratie-Kundgebung sehen. „Ein Platz der Begegnung und für Gespräche“, so Stücker. Und auch Karin Madel vom Citymanagement kündigte beim Gespräch an, dass der Wiehler Ring zukünftig den Platz nutzen möchte – „ohne den Weiherplatz dabei zu vergessen“.

 

[Fotos: Lars Weber.]

 

Nicht vergessen werden sollten laut Zurek auch die inneren Werte unter den Straßen, die zugleich bei den Arbeiten am längsten gedauert haben: Die Entsorger wurden saniert, die Versorger wurden komplett neu gemacht, auch Glasfaser sei damals schon in die Erde gebracht worden, obwohl die Telekom noch gar nicht angeklopft hatte mit ihrem eigenwirtschaftlichen Ausbau.

 

Abgerundet wird die Maßnahme vom neuen Beleuchtungskonzept für Rathaus und Kirche, aber auch von privaten Investitionen, zum Beispiel über das Fassaden- und Hofprogramm der Stadt.

 

5,4 Millionen Euro hat die Umgestaltung gekostet, 2,5 Millionen Euro der förderungsfähigen Kosten wurden übernommen. Start der Baumaßnahme war im Juli 2021, nun – knapp drei Jahre später – kann ein Haken drangesetzt werden, mit etwa fünf Monaten Verzögerung. Die Resonanz zu den Veränderungen sei gut bei Händlern und Gastronomen, so Madel. Inzwischen beleben Außenplätze an der Straße das Angebot und es werden künftig noch weitere dazukommen. Und auch das Konzept für den Fahrradverkehr „funktioniert richtig gut“, so Zurek.

 

Wiehlpark

 

Vor etwa einem Jahr wurde der Freizeitpark wiedereröffnet. Von der Resonanz der Besucher ist die Stadtspitze überwältigt und ein Stück weit auch überrascht worden. Unter anderem musste beim Mobilar und bei den Mülleimern nachgebessert werden. Da soll auch noch weiter nachgelegt werden, sagt Tiefbauamtsleiter Pascal Hilgenberg. „Gerade auch der integrative Spielplatz wird sehr gut angenommen.“ Deshalb soll dieser noch erweitert werden. Gespräche mit dem Planungsbüro laufen bereits, der Wiehler Politik soll das Vorhaben noch vorgestellt werden.

 

Nicht so gut funktioniert hätten die Teichpflanzen, die nicht angegangen seien, sodass nun eine neue Anpflanzung von Teichpflanzen und schwimmenden Bepflanzungsinseln geplant sei. Damit soll auch der Sauerstoffgehalt des Wassers erhöht werden, um gegen die Algenbildung vorzugehen.

 

Programm

 

[Laden ein zur großen Feier am Wochenende (v.li.): Karin Madel vom Citymanagement, Hochbauamtsleiter Andreas Zurek, Bürgermeister Ulrich Stücker, Tiefbauamtsleiter Pascal Hilgenberg und die stellvertretende Baudezernatsleiterin Alexandra Noss.]

 

Neue Straßen, neue Plätze – die Wiehler Mitte rund ums Rathaus zeigt sich in frischem Gewand. Diese neue Qualität möchte die Stadt mit Bürgern und Interessierten feiern. Das Programm für morgen und übermorgen, Samstag und Sonntag, ist prall gefüllt und kann hier eingesehen werden. Am Sonntag sind auch die Wiehler Geschäfte geöffnet.

 

Eine weitere Konsequenz der hohen Besucherzahl, aber auch der angepeilten Entwicklung des Seequartiers direkt am Wiehlpark, ist die Erstellung eines Parkraumkonzepts für Wiehl, mit dem sich aktuell die Stadtwerke befassen. Eine Vorlage soll in der kommenden Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt werden. Für weitere Stellplätze wird dabei der Parkraum an der Eishalle und der Wiehler Wasser Welt in den Fokus rücken.

 

Mühlenstraße

 

Die Umgestaltung ist die letzte Maßnahme aus dem Projektpaket zum ISEK Wiehl. Baubeginn war am 6. Mai. Hier wird der Straßenraum neu gestaltet ähnlich dem Materialbild der Bahnhofstraße. Neben dem Straßenbau wird das große Stützbauwerk saniert, ebenso die unter Denkmalschutz stehende Mühlenbrücke sowie die Treppenanlage zwischen Mühlenstraße und Hauptstraße. Mehr Aufenthaltsqualität soll der kleine Platz vor der Kita bekommen. Im Herbst 2025 soll alles fertig sein. Die Anwohner zahlen keine Beiträge für die Maßnahme.

 

 

Was kommt noch?

 

Neben dem Thema Parkraumkonzept beschäftigt sich die Stadt mit der Sanierung der Warth- und Schulstraße. Also dort, wo das jetzige ISEK baulich in der Schulstraße aufgehört hat. Auch hier soll es nicht bei einer einfachen Oberflächensanierung bleiben, sondern sich gleichzeitig um die unterirdische Infrastruktur gekümmert werden, außerdem geht es rund um die Grundschule im Rahmen des Mobilitätsmanagements um mehr Sicherheit für die Schüler.

 

Gelobt wurde von der Stadtspitze der Landesbetrieb Straßen NRW für die Verbesserungen an L 320 und L 336. Demnächst geht es an der L 133 in Oberwiehl weiter.

 

Gemeinsam mit dem Landesbetrieb will sich Wiehl zudem – und das würde alle Autofahrer sehr freuen – um den Kreisel am Glashaus/Rewe kümmern, wo es zu den Hauptverkehrszeiten stets zu langen Rückstaus kommt. Ziel sei es, die Verkehrsströme zu verbessern, der Umbau zu einem „Turbokreisel“ werde gerade geprüft. „Die Verkehrssimulationen und Entwurfsplanungen dazu sind fertiggestellt worden, sodass im nächsten Schritt ein sogenanntes Sicherheitsaudit durchgeführt werden kann“, so Hilgenberg. Wann dort ein Baumaßnahme realisiert werden könnte, sei aber noch nicht zu sagen.

 

Beim „Elefant“ im Stadtraum Wiehls, der Situation um das alte Hotel Platte und dem (Rechts-)Streit mit den Investoren, gibt es laut Bürgermeister Stücker noch keine weiteren Entwicklungen. An dieser Stelle werden die Wiehler wohl noch eine Weile mit dem jetzigen Zustand leben müssen.

KOMMENTARE

1

Die Politiker reden sich das alles auch einfach nur noch schön.Egal mit welchem Wiehler,teilweise auch Oberwiehler,man spricht: Es geht allen nur noch auf die Nerven.Das „alte“ Wiehl war genauso schön und funktionell.Aktuell ist die Baustelle hinten an der Total Tankstelle einfach bodenlos.Stau bis zum Car Service Center Kuhn und weiter.
Wenn man irgendwo hin möchte,muss man sich vorher 10 Minuten hinsetzen und eine Route ausarbeiten damit man überhaupt pünktlich ankommt…

Martiniak, 24.05.2024, 15:41 Uhr
2

überall werden Riesen Gebäude wie in Oberwiehl, Oberbantenberg oder Dreisbach errichtet, und es interessiert niemanden, aber vor der eigenen Haustüre möchte der Herr Bürgermeister das nicht...lächerlich

Wiehler, 24.05.2024, 19:58 Uhr
0 von 800 Zeichen
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