Gummersbach - Aggerverband verleiht Förderpreis mit Technischer Hochschule im Rahmen des Weltwassertages – Sarah Khan und Jasmin Skibba sind die Preisträgerinnen.
Zum 19. Mal verleiht der Aggerverband in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Gummersbach seinen Förderpreis im Rahmen des Weltwassertages, der am 22. März stattfand. Prämiert werden in diesem Jahr zwei herausragende Abschlussarbeiten mit einem wasserwirtschaftlichen Bezug. Die diesjährige Preisverleihung, die in der jüngeren Vergangenheit meist in der TH abgehalten worden war, musste aufgrund der aktuell gegebenen Pandemie-Vorsorge postalisch erfolgen.
Die Preisträgerinnen erhielten eine Urkunde als Auszeichnung ihrer gleichwertig nebeneinanderstehenden Arbeiten sowie jeweils ein Preisgeld in Höhe von 600 €. Der Aggerverband und die Technische Hochschule hoffen, die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können.
Bachelor of Engineering Sarah Khan
Thema: Konzeptionierung einer Phosphor-Recyclinganlage zur regionalen Klärschlammverwertung
Betreuung: Prof. Dr. Christian Malek (TH Köln, Campus Gummersbach), Prof. Dr. Michael Bongards (TH Köln, Campus Gummersbach)
Die natürlichen Vorkommen des Nährstoffs Phosphor sind endlich, derzeit nicht vollständig wirtschaftlich abbaubar und außerdem zum Teil durch Uran und Cadmium verunreinigt. Zum Schutz der Phosphorressourcen beinhaltet die im Oktober 2017 in Kraft getretene Novellierung der Klärschlammverordnung eine Rückgewinnungsverpflichtung von Phosphor für kommunale Kläranlagen mit einer Anschlusskapazität von mehr als 50.000 Einwohnerwerten.
In der Arbeit überprüft Sarah Khan die Möglichkeit der kombinierten Verwertung von Klärschlamm mit anderen Abfallströmen in einer P-Rückgewinnungsanlage in Bezug auf die rechtliche und technische Durchführbarkeit. Das Ziel ist dabei insbesondere die Konzeptionierung einer Anlage, die unterschiedliche Stoffströme verarbeiten kann, um eine maximale Flexibilität zu gewährleisten.
„Frau Khan hat die Aufgabenstellung in hervorragender Weise bearbeitet. Sowohl die Darstellung des Standes des Wissens, als auch die Konzeptionierung und Projektierung des Phosphorrecyclinganlage übertreffen deutlich die Anforderungen an eine Bachelorarbeit“, so der Aggerverband.
Bachelor of Engineering Jasmin Skibba
Thema: Bewertung des Sanierungserfolges und der Schadensentwicklung bei Kanälen in der Wasserschutzzone II in Köln
Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Rainer Feldhaus (TH Köln), Caroline Körner M. Eng. (Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR)
Der Betrieb und die Sanierung von Kanalsystemen in Wasserschutzgebieten unterliegen hohen Anforderungen, da Mängel oder Schäden mit Auswirkungen auf Dichtheit, Betriebs- und Standsicherheit eines Kanalnetzes ein hohes Gefährdungsrisiko von Menschen und Umwelt bergen. Vor diesem Hintergrund sollten in der Masterarbeit im Kanalnetz der Stadt Köln 50 Haltungen einschließlich der zugehörigen 72 Kanalschächte, die in der Wasserschutzzone II liegen, auf Grundlage optischer Inspektionen hinsichtlich ihres Zustandes von Dichtheit, Betriebs- und Standsicherheit erfasst und beurteilt werden. Aufbauend auf dieser Beurteilung waren Varianten für eine abschnittweise Sanierung zu erarbeiten. Ein Teil der Haltungen wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt saniert. Die Wiederholungsinspektion zeigte jedoch neue Schäden.
Jasmin Skibba hatte in Ihrer Arbeit zunächst das Ergebnis der durchgeführten Sanierungen bzgl. der ursprünglich gestellten Sanierungsziele zu bewerten. Der im Anschluss vorgestellte aktuelle Zustand der Planungsobjekte (das heißt der Haltungen und Schächte) veranschaulicht die Vorgehensweise bei der Zustandserfassung und Zustandsbeurteilung auf Grundlage einer optischen Kanalinspektion. Die darauf aufbauende Sanierungsbedarfsplanung liefert einen Überblick über Art und Kosten der möglichen Sanierungsvarianten.
„Die Bewertung der sanierten Haltungen mit erneutem Schadensaufkommen zeigt, dass nicht alle vorher durchgeführten Sanierungsmaßnahmen langfristig erfolgreich waren. Diese Erkenntnis kann für spätere Sanierungen verwendet werden. Die durchgeführten Untersuchungen besitzen eine große Relevanz für den Aggerverband, da der Verband insbesondere im Bereich der Wiehltalsperre Kanalsysteme innerhalb von Wasserschutzgebieten betreibt. Somit können die in der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse auch bei zukünftigen Sanierungen im Kanalsystem des Aggerverbandes angewendet werden“, teilte der Aggerverband mit.
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