Gummersbach - Gertrud und Hans-Egon Häring feiern heute ihr 60. Ehejubiläum - Bei einer Fahrt nach West-Berlin nahm das Schicksal seinen Lauf.

Von Leif Schmittgen

Im Jahr 1962 unternahm der aus Nümbrecht-Benroth stammende Hans-Egon Häring eine Fahrt ins damalige West-Berlin, die sein gesamtes späteres Schicksal bestimmen sollte. Im Bus nämlich lernte er die im heutigen Gummersbach-Erbland lebende Gertrud kennen und lieben, ein Jahr später folgte die Verlobung und heute vor genau 60 Jahren gab man sich das Jawort. Dass man heute im Kreise der Familie die Diamantene Hochzeit feiert, lässt sich wohl als "geradliniger Zickzackkurs" beschreiben. Seit 1957 ist Hans-Egon Postbeamter und ging - nachdem er an unterschiedlichen Wirkungsstätten der Region als Zusteller, im Paketdienst und der behördeninternen Hausverwaltung tätig war - 1997 im Alter von 55 Jahren in den Vorruhestand.

Ganz so geradlinig verlief die berufliche Laufbahn von Gertrud Häring (83) nicht. Nach einer kaufmännischen Lehre bei Steinmüller bildete sie sich zur Berufsschullehrerin weiter, arbeitete unter anderem in Wissen (Rheinland-Pfalz) und kehrte nach weiteren Stationen an die alte Wirkungsstätte Steinmüller in der Kreisstadt zurück. „Ein großer Zickzackkurs eben“, resümiert die Jubilarin mit einem Schmunzeln. „Ich bin meiner Frau unendlich dankbar für ihre Toleranz und dafür,  dass sie mir immer den Rücken freigehalten hat“, so der glückliche 81-Jährige. Denn Häring war 1967 in die SPD eingetreten und wurde sogleich auch der Ortsvereinsvorsitzende von Neudieringhausen. Von 1969 bis 2014 - gesundheitliche Gründe zwangen ihn zum Aufhören - gehörte er ununterbrochen dem Rat der Stadt Gummersbach an und war in zahlreichen Ausschüssen vertreten.

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Der Ehemann war somit viel unterwegs - auch privat. Denn seit etwa 30 Jahren hat das Jubelpaar das Reisen für sich entdeckt. Etliche Male besuchte man die USA und Kanada oder  nternahm Kreuzfahren durch die Karibik bis nach Südamerika. Außerdem erfreuen sich beide an der Pflanzenvielfalt im Garten des eigenen Hauses, das in den frühen 1970er-Jahren gebaut und bezogen wurde. Weiterhin engagieren sich die Eheleute im Austauschprogramm zwischen Gummersbach und dem französischen La-Roche-sur-Yon. „Meine Frau kümmert sich um die Sprachkenntnisse und ich plane die Touren“, so der Ehemann.

Das größte Glück war aber die Geburt ihres einzigen Sohnes im Jahr 1964. Inzwischen haben die Härings drei erwachsene Enkelkinder. Innerhalb der Familie verbringt man viel Zeit miteinander. So auch am kommenden Samstag, wenn die Verwandtschaft und Freunde zum großen Jubelfest in einem Bielsteiner Restaurant zusammenkommen. Bereits heute gibt es Glückwünsche aus der Lokalpolitik, Landrat Jochen Hagt und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein haben ihren Besuch in Erbland angekündigt.