LOKALMIX

Der Kampf um Ressourcen und die Zukunft der Welt

us; 06.11.2025, 13:30 Uhr
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Fotos: Ute Sommer ---- Kenntnisreich und informativ leitete Moderator Thomas Reutter (re.) die Podiumsdiskussion mit den Protagonisten Axel Milberg (v.l.) Prof. Dr. Klemens Laschefski, Marie Kaub und Daniel Harrich.
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Der Kampf um Ressourcen und die Zukunft der Welt

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us; 06.11.2025, 13:30 Uhr
Waldbröl- Der ARD-Thriller „Verschollen“ und die dazugehörige Dokumentation thematisieren den Greenwashing-Skandal im Zusammenhang mit Klimaschutz-Aufforstungsprojekten im brasilianischen Urwald - Am Mittwoch fand die Preview im Naturerlebnispark Panarbora statt.

Von Ute Sommer

 

Auf der Weltklimakonferenz COP 30 versammeln sich vom 10. bis zum 21.  November die 198 globalen Vertragspartner, um den Wandel hin zu einer klimaneutralen Welt voranzutreiben. Für den Blick hinter die Kulissen der angeblich hehren Aufforstungs- und Klimaschutzprogramme, finanziert von Weltbank, Regierungen und Konzernen, recherchierte der Filmemacher und Drehbuchautor Daniel Harrich jahrelang minutiös vor Ort, in der zwei Millionen Quadratkilometer großen Cerrado-Trockensavanne im Nordosten Brasiliens und verarbeitete die dramatischen Fakten in Fernsehfilm und Dokumentation „Verschollen“ (Sendetermin 12. November, 20:15 Uhr, Das Erste).

 

Produziert in Zusammenarbeit der ARD- Redaktionsgemeinschaft aus WDR, BR und SR, mit prominenter Besetzung rund um Hauptdarsteller Axel Milberg, wurden der investigative Spielfilm und die dazugehörige Enthüllungsdokumentation gestern im Rahmen einer erstmals stattfindenden Preview in den Räumen des Naturerlebnisparks Panarbora Jugendherbergsvertretern, Programmverantwortlichen der beteiligten Sendeanstalten und Repräsentanten von Umweltverbänden gezeigt.

 

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Als Ideengeberin der Premierenveranstaltung, die mit einem Workshop zur Medienkompetenz für 60 Schüler der Sekundarstufe II startete, Informationen und Literatur rund um die Themen Umwelt und Klima bereitstellte und von Expertinnen der Allgäuer Aroma-Akademie Primavera begleitet wurde, fungierte die in Waldbröl lebende WDR-Rundfunkrätin Marie Kaub.

 

„Panarbora ist der perfekte Ort, um mit jungen Menschen in den Austausch zu treten, Fragen zu stellen, zuzuhören, Denkanstöße zu geben und über die Zukunft zu sprechen“, meinte Regisseur Daniel Harrich. In seinem investigativen Fernsehfilm begibt sich Vater Klemens (Axel Milberg) auf die Suche nach seinem Sohn Jan (Max Hubacher), der als Wissenschaftler ein brasilianisches Aufforstungsprojekt begleitet und spurlos verschwunden ist.

 

[Obwohl er herausfordernd war, habe ihm der „Verschollen-Dreh“ ohne Maske und künstliche Settings großen Mehrwert verschafft, bekannte Axel Milberg im Gespräch mit Thomas Reutter.]

 

Vor Ort offenbart sich dem Vater ein System, das vor der „grünen Fassade“ der Nachhaltigkeit, von Korruption, Skrupellosigkeit, Profitgier und Gewalt durchdrungen ist. Ureinwohner werden enteignet und vertrieben, deren gerodete Waldflächen hinterlassen schwerste Umweltschäden und vernichten die Lebensgrundlagen unwiederbringlich. Als „Ausgleich“ im Namen des Green Deals werden Aufforstungen mit Eukalyptuspflanzungen in Monokulturen angelegt, die für den Standort der eher trockenen Cerrado-Region nicht geeignet sind und in keiner Weise Ersatz für die ursprünglich reiche Biodiversität des Ökosystems bieten.

 

In Vertretung des kurzfristig erkrankten Dr. Eckhart von Hirschhausen übernahm SWR-Fernsehjournalist Thomas Reutter die Moderation der sich anschließenden Podiumsdiskussion, in der Schauspieler Axel Milberg, der Geograf Prof. Dr. Klemens Laschefski von der brasilianischen Universität Minas Gerais, die stellvertretende WDR-Rundfunkrätin Marie Kaub und der Filmschaffende Daniel Harrich aus unterschiedlichen Blickwinkeln den Themenschwerpunkt „Verschollen“ beleuchteten.

 

In seinem erfrischend authentischen Statement unterstrich Axel Milberg, dass man keine ausgedachte Handlung, sondern die brasilianische Cerrado-Lebenswirklichkeit abgebildet habe und das Filmteam Mühen und Bedrohungen in Kauf genommen habe, „weil ein globales Versprechen auf dem Spiel steht.“. Als Wissenschaftler, befasst mit den ökologischen und sozialen Auswirkungen von Aufforstungsprojekten, richtete Klemens Laschefski seinen Dank an Filmemacher Daniel Harrich, der mit seinem Beitrag die Zertifikatsgeschäfte zur CO2-Kompensation publik gemacht habe.

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