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Den Opfern eine Stimme geben
Bergneustadt - Spitzen der Politik setzten am heutigen Volkstrauertag am Ehrenmal auf dem Friedhof in Bergneustadt gemeinsam ein Zeichen für den Frieden.
Von Michael Kleinjung
Der Blick ging am heutigen Volkstrauertag zurück in die Kriegsjahre, aber auch nach vorn. Denn für das Erinnern und die gemeinsame Gestaltung einer friedlichen Zukunft steht der Volkstrauertag.
[Bürgermeister Matthias Thul (v.li.) , Prof. Dr. Friedrich Wilke und Pfarrer Dietrich Schüttler hielten die Reden.]
Die zentrale Veranstaltung des Kreisverbandes Oberberg und des Reservistenverbandes, an der viele Gäste und Abordnungen örtlicher Vereine teilnahmen, fand am Ehrenmal auf dem Bergneustädter Hauptfriedhof statt. Pfarrer Dietrich Schüttler von der Evangelischen Kirchengemeinde setzte in seiner Predigt den Schwerpunkt auf die Ereignisse vor 81 Jahren, am 14. November 1940, als die Deutsche Luftwaffe einen schweren Bombenangriff auf die Industriestadt Coventry startete, bei dem 568 Menschen ums Leben kamen. Die Gedenkreden hielten der stellvertretende Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke und Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul.
[Die Reservistengemeinschaft Oberberg auf dem Weg zum Ehrenmal.]
„Auch und besonders heute sind Zeichen für Versöhnung und Verständigung notwendig - vielleicht sogar wichtiger denn je“, so Wilke. „Mit dem Erinnern verbinden wir die Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Das beginnt direkt vor unserer Haustür.“ Thul zitierte aus den „Totengedenken“ in einer Neufassung des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier: „Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder Teil einer Minderheit waren.“
[Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt spiele zum Ende die Nationalhymne.]
Im Anschluss erfolgte der feierliche Akt der Kranzniederlegung durch die Reservisten des Volksbundes. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt unter der Leitung von Heinz Rehring. Auch an vielen anderen Orten im Oberbergischen fanden heute Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern statt.
Volkstrauertag
Am Volkstrauertag erinnert der Volksbund an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Längst sind es Enkel und Urenkel, die Fragen stellen, denen ein Grabkreuz oder der Name auf einer Stele viel bedeuten. Wie Kriegsgräberstätten im Ausland erinnern Ehrenmale auf den Friedhöfen hierzulande an die Verluste. Und noch immer findet der Volksbund Kriegstote und gibt ihnen ein würdiges Grab. Er lädt zudem ein, gemeinsam mit anderen an diesem Tag innezuhalten und eine friedliche Zukunft mitzugestalten.
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