LOKALMIX

Dem Dorf ein Denkmal setzen

ks; 23.01.2024, 15:25 Uhr
Foto: Katharina Schmitz --- Im Lindlarer Rathaus wurde die Projektidee „Lindlar-Relief“ vorgestellt.
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Dem Dorf ein Denkmal setzen

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ks; 23.01.2024, 15:25 Uhr
Lindlar – Auf dem Marktplatz soll ein bronzenes Relief aufgestellt werden – Rund 35.000 Euro werden dafür benötigt.

Wie das kleine Örtchen Lindlar um 1900 ausgesehen hat, davon haben heute nicht mehr viele Menschen eine Vorstellung. „Lindlars Gesicht hat sich seitdem stark verändert“, sagte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig gestern im Rahmen eines Pressegesprächs – und mit Blick auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) stehen weitere Änderungen kurz bevor.

 

Zusammen mit Vertretern des Arbeitskreises für Regionalgeschichte im Förderverein des Freilichtmuseums Lindlar, des Fachbereichs LindlarKultur/Gemeindearchiv und des Vereins „Wir für Lindlar“ hat Ludwig gestern die Projektidee der Gruppe vorgestellt: die Realisierung eines bronzenen Reliefs des alten Ortskerns im Maßstab 1:600. Aufgebracht werden soll das „Lindlar-Relief“ auf einem Grauwackeblock, platziert werden soll es im Ortskern – ähnlich dem Relief „Heidenstraße“.

 

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Entstanden ist die Idee vor rund zwei Jahren. „Auf meinen Reisen sah ich wiederholt Reliefs, die den geschichtlichen Ursprung historisch bedeutender Städte aufzeigten“, erzählte Winfried Panske, der in der Gemeinde nicht zuletzt als zertifizierter Natur- und Landschaftsführer bekannt ist. Auch in Lindlar gebe es bedeutende Denkmäler, Kulturgüter und Kunstwerke sowie geschichtliche und heimatkundliche Erklärungen.

 

Ob Kirche, Fronhof, Mühle, Bahnhof, Winterschule, Pumpe oder auch das ehemalige Rektorat: all diese Objekte sollen in dem „Lindlar-Relief“ dargestellt werden und so verdeutlichen, welche Entwicklungen es in den vergangenen rund 120 Jahren gab. Bedeutsame Bauwerke, die außerhalb des Ortskerns um 1900 standen und heute noch stehen, sollen als „Satelliten“ am Rand erscheinen.

 

Eine Idee, die von den Mitwirkenden im Arbeitskreis für Regionalgeschichte für gut befunden wurde – sodass eine Projektgruppe gegründet worden ist. Neben Andreas Deichsel als Sprecher des Arbeitskreises engagieren sich in dem Projekt auch Doris Kisters und Anja Lax-Riemer von LindlarKultur/Gemeindearchiv sowie Burkhard Braatz und Winfried Panske. Zudem beschaffte Stefan Christl beim Oberbergischen Kreis Ur-Katasterkarten, aus denen der frühere Ortskern zusammengestellt worden ist. Mitgewirkt hat an dem Projekt außerdem der bereits verstorbene Ulrich Hoffstadt.

 

Das Vorhaben wurde dem Ausschuss für Schule und Kultur vorgestellt, finanziell unterstützt werden könne das Projekt seitens der Gemeinde aufgrund der angespannten Haushaltslage allerdings nicht. „Daher sind wir Ehrenamtlichen für die Erstellung des ‚Lindlar-Reliefs‘ auf Förderer und Sponsoren angewiesen“, erklärte Panske.

 

Insgesamt braucht die Projektgruppe für die Realisierung des Reliefs rund 35.000 Euro. Die Firma BGS habe bereits die Breitstellung eines Grauwackeblocks für das etwa 117 * 97 Zentimeter große Relief zugesagt. Zur Erläuterung bedeutsamer Gebäude soll an dem Relief ein QR-Code angebracht werden, der neben „Geschichten und Verzällcher“ eine Aufstellung der Spender und Sponsoren enthalten wird. Die Pflege soll von Mitgliedern des Vereins „Wir für Lindlar“ übernommen werden.

 

Das Relief soll möglichst im kommenden Jahr auf dem Marktplatz aufgestellt werden und über 130 Gebäude zeigen. Das höchste Gebäude der bronzenen Darstellung wird mit etwa sieben Zentimetern die Kirche sein. „Wir möchten Lindlar als Dorf ein Denkmal setzen“, sagte Panske – und womöglich seien sie auch die letzten, die noch Geschichten aus der Zeit um 1900 sammeln könnten.

 

Spenden zur Realisierung des Projektes werden erbeten an den Förderverein Freilichtmuseum Lindlar e.V. mit dem Zusatz „Spende Lindlar-Relief“ an die Spendenkonten mit der IBAN DE20 3705 0299 0323 0064 64 (Kreissparkasse Köln) oder mit der IBAN DE24 3706 9125 7110 2250 10 (Volksbank Berg eG). Weitere Geschichten über den Lindlarer Ortskern um 1900 werden von Andreas Deichsel unter Tel.: 02266/44 02 93 und Winfried Panske unter Tel.: 02266/78 12 entgegengenommen.

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