LOKALMIX

Kreis setzt "Bundes-Notbremse" um - Britische Variante im "Haus Thiele" nachgewiesen

lo; 23.04.2021, 19:25 Uhr
LOKALMIX

Kreis setzt "Bundes-Notbremse" um - Britische Variante im "Haus Thiele" nachgewiesen

lo; 23.04.2021, 19:25 Uhr
Oberberg - OA hält die Leser über die Neuigkeiten auf dem Laufenden - Oberbergische Corona-Schutzmaßnahmen werden an die bundesweiten Regelungen angepasst (AKTUALISIERT).

Alle positiv Getesteten im „Haus Thiele“ mit britischer Virusmutante infiziert - Zwei Fälle im Seniorenwohnzentrum Radevormwald (Freitag, 19:20 Uhr)

 

Aktuell sind in der Pflegeeinrichtung „Haus Thiele“ in Radevormwald 17 Bewohner und sieben Mitarbeiter positiv auf SARS-CoV-2 getestet (OA berichtete). Festgestellt wurden die Infektionen laut Mitteilung der Kreisverwaltung im Rahmen des einrichtungsbezogenen Testkonzepts, bei dem Antigen-Schnelltests (POC) eingesetzt werden. Anschließend durchgeführte PCR-Tests bestätigten die Infektionen. Zwölf der 17 betroffenen Bewohner und fünf der sieben betroffenen Mitarbeiter haben bereits Corona-Schutzimpfungen erhalten (erste und zweite Impfung).

 

„Die geimpften Personen, die positiv getestet worden sind, haben aktuell einen milden Erkrankungsverlauf. Sie zeigen leichte oder gar keine Symptome. Im Moment sieht es so aus, als hätten die Schutzimpfungen Wirkung gezeigt und den Effekt erzielt, vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen“, berichtet Kaija Elvermann, Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes. Dass trotz der Impfungen Infektionen nachgewiesen worden seien, zeige aber auch, dass Hygienekonzepte und damit einhergehende Testkonzepte weiterhin sinnvoll seien.

 

Bei allen positiv getesteten Bewohnern und Mitarbeiter wurde die britische Virusmutante B.1.1.7 nachgewiesen. Die Proben wurden für eine zusätzliche Genom-Sequenzierung an die Virologie der Uniklinik Köln versandt. Hierdurch sollen weitere Details der Virusvariante abgeklärt werden.

 

Das Gesundheitsamt führte eine Hygienekontrolle in der Einrichtung durch. Die näheren Umstände des Ausbruchsgeschehens werden weiterhin ermittelt. Das Gesundheitsamt hat dazu auch Kontakt mit dem Landeszentrum Gesundheit aufgenommen. „Eine abschließende Bewertung zu den Ursachen des Ausbruchsgeschehens ist derzeit noch nicht möglich“, sagt Elvermann.

 

Auch im Seniorenwohnzentrum Radevormwald sind aktuell je ein  Mitarbeiter und Bewohner in der Einrichtung mittels PCR-Test positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Die Ergebnisse weiterer Tests stehen noch aus. Hier ist die Versorgung der Bewohner ebenfalls sichergestellt. Die näheren Umstände werden laut Kreisverwaltung ermittelt.

 

 

Oberbergische Corona-Schutzmaßnahmen werden an die bundesweiten Regelungen angepasst (Freitag, 18:20 Uhr)

 

Auf Bundesebene wurden mit dem vierten Bevölkerungsschutzgesetz einheitliche Maßnahmen für die Überschreitung der Inzidenz-Schwellenwerte 100, 150 und 165 festgelegt. Liegt die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über einem der Grenzwerte, gelten ab dem übernächsten Tag die im Gesetz genannten zusätzlichen Maßnahmen. Sinkt in dem entsprechenden Landkreis oder der kreisfreien Stadt die 7-Tage-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter den jeweiligen Grenzwert, treten dort ab dem übernächsten Tag die Maßnahmen wieder außer Kraft.

 

Der Oberbergische Kreis passt seine aktuell gültigen zusätzlichen Corona-Schutzmaßnahmen für das Kreisgebiet nun an die Vorgaben von Bund und Land an. Dazu wurde eine Allgemeinverfügung (AV) zur Teilaufhebung der AV vom 15. April unter www.obk.de/corona-av veröffentlicht.

 

Nach den Ankündigungen des Landes Nordrhein-Westfalen greift ab morgen auch in Oberberg die bundesweite "Notbremse". Ein Teil der festgelegten Maßnahmen wird durch die bundeseinheitlichen Vorgaben abgelöst (Ausgangsbeschränkung, Kontaktbeschränkung, Distanzunterricht, Beschränkungen für den Sport, Beschränkung für Kindertageseinrichtungen, Testpflicht bei Friseuren und Fußpflege). In Bereichen, wo sich aus dem Bundesrecht keine Regelungen ergeben, erhält der Kreis seine festgelegten Maßnahmen aufrecht (Veranstaltungen zur Religionsausübung, Maskenpflicht für bestimmte Bereiche).

 

„Ich begrüße, dass es nun einheitliche Regelungen gibt, die an klar definierten Grenzwerten festgemacht werden. Das schafft mittelfristig eine bessere Übersicht. Der Oberbergische Kreis übernimmt daher die Vorgaben, die durch den Bund gemacht werden“, sagt Landrat Jochen Hagt. Dort, wo bundesrechtliche Regelungen mit denen des Kreises identisch sind oder nur geringfügig abweichen, hebt der Kreis seine Regelung auf und wird keine schärfere regionale Maßnahme anordnen. Hagt: „Das gilt zum Beispiel für die Ausgangsbeschränkung. Heute beginnt diese noch um 21 Uhr. Ab dem morgigen Tag greift sie aufgrund der Bundesvorgabe ab 22 Uhr.“

 

Ab Samstag, 24. April, gelten im Oberbergischen Kreis aufgrund des vierten Bevölkerungsschutzgesetzes (bundesweite Corona-Notbremse) folgende Maßnahmen:

 

Weil die 7-Tage-Inzidenz seit mehr als drei aufeinander folgenden Tagen über dem Schwellenwert 100 liegt:

 

  • Kontaktbeschränkung für den privaten und öffentlichen Bereich: Ein Hausstand darf maximal eine weitere Person treffen. Die weitere Person darf von zu betreuenden Kindern aus ihrem Hausstand begleitet werden. Der Ort des Treffens spielt keine Rolle.

 

  • Ausgangsbeschränkung von 22 Uhr bis 5 Uhr. Nur noch im Notfall, zu dienstlichen Zwecken oder wenn man zum Beispiel mit dem Hund raus muss, darf man das Haus verlassen. Zwischen 22 Uhr und 0 Uhr ist außerdem erlaubt, sich alleine draußen zu bewegen.

 

  • Tagsüber darf Sport alleine, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand betrieben werden, nicht im Verein oder einer Mannschaft. Davon ausgenommen sind Profisportler und auch Kinder bis 14 Jahren, wenn sie draußen kontaktlos in Gruppen von maximal 5 Kindern trainieren. Trainer müssen ggf. vorher einen Test machen.

 

  • Im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr einschließlich Taxen gilt eine Pflicht zum Tragen einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar). Außerdem soll das Verkehrsmittel höchstens mit der Hälfte der regulär zulässigen Fahrgastzahlen besetzt werden.

 

  • Öffnen dürfen: Wochenmärkte (auf denen nur Lebensmittel verkauft werden), Lebensmittelgeschäfte, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Stellen des Zeitungsverkaufs, Buchhandlungen, Blumenfachgeschäfte, Tierbedarfsmärkte, Futtermittelmärkte und Gartenmärkte sowie der Großhandel. Die Geschäfte dürfen nur ihr übliches Sortiment verkaufen. Dabei müssen Abstände eingehalten werden. Die Kunden müssen in geschlossenen Räumen eine medizinische Maske oder eine Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) tragen.

 

  • Öffnen dürfen: Werkstätten, Postfilialen, Banken und Waschsalons.

 

  • Körpernahe Dienstleistungen sind untersagt – mit Ausnahme von medizinischen, therapeutischen, pflegerischen oder seelsorgerischen Dienstleistungen.

 

  • Außerdem dürfen Friseurbetriebe und Fußpfleger geöffnet bleiben. Diese dürfen aber nur mit Atemschutzmasken (FFP2 oder vergleichbar) arbeiten.

 

  • Friseur- und Fußpflegebesuche sind nur mit negativem Test möglich.

 

  • Schließen müssen: Freizeiteinrichtungen, Saunen, Solarien, Fitnessstudios, Theater, Opern, Konzerthäuser etc..

 

  • Für Ladengeschäfte gilt: Wenn die 7-Tage-Inzidenz zwischen 100 und 150 liegt, müssen die Ladengeschäfte grundsätzlich schließen. Sie dürfen jedoch unter strengen Vorgaben öffnen, wenn sie „Click & Test & Meet“ - also der Besuch des Geschäfts nach Terminvereinbarung und mit negativem Test - anbieten und die Kundendaten erfassen. Wenn die 7-Tage-Inzidenz seit mehr als drei aufeinander folgenden Tagen über dem Schwellenwert 150 – wie im Oberbergischen Kreis - liegt, dürfen die Ladengeschäfte nur noch „Click & Collect“ – also die Abholung von Waren nach Terminvereinbarung – anbieten.

 

  • Die Außenbereiche von Zoos und Botanischen Gärten dürfen mit Hygienekonzepten öffnen. Besucher müssen einen negativen Test vorweisen (außer Kinder, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben).

 

  • Gastronomische Betriebe dürfen nur außer Haus verkaufen (Abholung und Lieferung).

 

  • Übernachtungen zu touristischen Zwecken sind nicht erlaubt.

 

 

Weil die 7-Tage-Inzidenz seit mehr als drei aufeinander folgenden Tagen über dem Schwellenwert 165 liegt:

 

  • Präsenzunterricht in den Schulen, Berufsschulen, Hochschulen, außerschulischen Einrichtungen der Erwachsenenbildung und ähnlichen Einrichtungen ist untersagt. Es findet Distanzunterricht statt. Abschlussklassen und Förderschulen sind davon ausgenommen.

 

 

Weiterhin haben folgende zusätzliche Corona-Schutzmaßnahmen, die der Oberbergische Kreis bereits festgelegt hat, bis einschließlich 2. Mai Bestand:

 

  • Beschränkungen für Versammlungen zur Religionsausübung: Die Anzahl von Teilnehmern auf 1 Person pro 10 Quadratmeter der Teilnehmer zur Verfügung stehenden Fläche sowie grundsätzlich auf maximal 100 Personen insgesamt begrenzt. Die Dauer dieser religiösen Veranstaltungen darf 50 Minuten nicht überschreiten. Diese Regelungen gelten sowohl innerhalb als auch außerhalb geschlossener Räumlichkeiten. Darüber hinaus appelliert der Oberbergische Kreis an sämtliche Glaubens- und Religionsgemeinschaften im Kreisgebiet, von Präsenzveranstaltungen zur Religionsausübung abzusehen.

 

  • Maskenpflicht bei der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen: Bei der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen durch Personen aus verschiedenen Hausständen besteht für alle Personen in den Innenbereichen der Fahrzeuge die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Maske.

 

  • Maskenpflicht in vollstationären Pflegeeinrichtungen sowie in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe.

 

 

ÖPNV: FFP2-Masken ab sofort Pflicht (Freitag, 16:30 Uhr)

 

Das neue Infektionsschutzgesetz („Bundes-Notbremse“) sieht vor, dass ab einer Inzidenz von 100 (drei Tage in Folge) bei der Beförderung von Personen im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr nur noch Atemschutzmasken (FFP2 oder vergleichbar) zulässig sind. Dies teilte der Verkehrsverbund Rhein-Sieg mit. Damit entfällt auch im Oberbergischen Kreis die bisherige Regelung, welche grundsätzlich auch sogenannte OP-Masken (medizinische Masken) erlaubte. Fahrgäste müssen ab sofort eine FFP2-Maske tragen.
 

 

Impfzentrum in Gummersbach: Spendenaktion für UNICEF ins Leben gerufen (Freitag, 13:40 Uhr)

 

Seit März stehen im Gummersbacher Impfzentrums (IZ) Spendendosen von UNICEF. Aus Dankbarkeit für den guten Service im IZ äußerten zahlreiche Geimpfte den Wunsch, sich durch ein Trinkgeld bei den Beschäftigten erkenntlich zeigen zu wollen. Dieses wollten Mitarbeiter nicht annehmen und so entstand in der Belegschaft die Idee, die Spendenbereitschaft zu nutzen, um das Geld an die UNICEF-Arbeitsgruppe Oberbergischer Kreis weiterzuleiten. Thomas Wette, einer der beiden Leiter vom Dienst im Impfzentrum, stellte daraufhin den Kontakt zu UNICEF her. „Ich kannte die Aktion und es war naheliegend, eine Institution zu unterstützen, die zweckgebunden zu unserer Arbeit etwas Gutes tut“, so Wette. Mittlerweile ist in knapp zwei Monaten eine Summe von über 10.000 Euro zusammengekommen.

 

Diese soll nun wunschgemäß für Corona-Hilfsprojekte verwendet werden. „Alle drei Tage werden die vollen Spendendosen abgeholt“, freut sich Wette über das großartige Engagement der „Impflinge“. UNICEF setzt sich in der Pandemie weltweit für Kinder und Familien ein. Gemeinsam mit Partnern plant man die größte Impfaktion aller Zeiten: die Initiative „Covid-19 Vaccine Global Access“ (COVAX). Die Corona-Impfstoffe sollen auch Menschen in den ärmsten Ländern zur Verfügung stehen, teilt Renate Koutawas von der UNICEF-Arbeitsgruppe Oberberg mit. Die Spenden helfen zudem dabei, Hygieneartikel wie Seife und Desinfektionsmittel in Gemeinden, Schulen und öffentlichen Einrichtungen zu verteilen. Medizinische Artikel wie Schutzmasken, Einmalhandschuhe und Schutzanzüge werden für Gesundheitspersonal bereitgestellt.

 

 

Ein weiterer Mensch verstorben - Zahl der Positivfälle steigt (Freitag, 11:00 Uhr)

 

Erneut ist ein Mensch verstorben, der zuvor nachweislich positiv auf Corona getestet worden war. Laut Kreisverwaltung handelt es sich um eine 81-jährige Radevormwalderin. Die Zahl der Todesopfer in der Region im Zusammenhang mit der Pandemie erhöht sich damit auf 201.

 

Seit gestern wurden im Kreis 127 neue Corona-Fälle registriert. Derzeit sind 1.106 Oberberger positiv getestet (gestern: 1.055) Die meisten Infektionen gibt es nach wie vor in Gummersbach (234) und Waldbröl (165).

 

Wie der Kreis berichtet, werden 88 Menschen stationär in oberbergischen Krankenhäusern behandelt (gestern: 87), elf von ihnen müssen beatmet werden. 2.251 Personen befinden sich in angeordneter Quarantäne - das sind 235 mehr als am Donnerstag.

 

79.004 Impfungen sind laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein bisher in Oberberg durchgeführt worden (Stand: Donnerstag, 22. April/15:10 Uhr) - 71.036 im Gummersbacher Impfzentrum (Erstimpfungen: 51.355, Zweitimpfungen: 19.681) und 7.968 in Arztpraxen (Erstimpfungen: 7.906, Zweitimpfungen: 62).

 

Die Lage im Kurzüberblick (Stand: Freitag, 23. April/0 Uhr)

(in Klammern: Veränderung zum Stand von Donnerstag, 22. April/0 Uhr)

 

7-Tage-Inzidenz: 254,7 (-8,5)

Fälle seit Beginn der Pandemie (laborbestätigt durch PCR-Test)*: 12.264 (+127)

Aktuell positiv getestet (laborbestätigt durch PCR-Test): 1.106 (+51)

Bereits genesen und aus Quarantäne entlassen: 10.957 (+75)

Verstorben: 201 (+1)

In angeordneter Quarantäne**: 2.251 (+235)

 

*Neue Fälle werden durch das LZG den Tagen zugeordnet, an denen das positive Laborergebnis im Gesundheitsamt eingegangen ist. Hierdurch kann es vorkommen, dass sich die Zahl der hinzukommenden Fälle rückwirkend auch auf die Vortage verteilt.

 

**umfasst aktuell positiv getestete Personen sowie Kontaktpersonen in angeordneter Quarantäne

 

Aktuell positiv getestete Personen in den Kommunen (in Klammern: gestrige Zahl)

Bergneustadt: 85 (80)

Engelskirchen: 57 (51)

Gummersbach: 234 (232)

Hückeswagen: 37 (39)

Lindlar: 64 (59)

Marienheide: 60 (57)

Morsbach: 54 (50)

Nümbrecht: 79 (79)

Radevormwald: 96 (91)

Reichshof: 53 (48)

Waldbröl: 165 (153)

Wiehl: 64 (64)

Wipperfürth: 52 (50)

 

Durch das Gesundheitsamt erfasst und informiert, aber in der Statistik noch keiner Kommune zugeordnet: 6 (2)

 

Verlauf des Infektionsgeschehens: www.obk.de/coronazahlen

 

 

Infektionen: Jüngere Altersgruppen besonders betroffen (Freitag, 10:05 Uhr)

 

Eine 7-Tage-Inzidenz von weit über 200, durchschnittlich über 100 neue Corona-Fälle pro Tag in der vergangenen Woche und immer mehr Menschen, die wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden müssen – die Infektionslage im Oberbergischen ist weiterhin angespannt und trotz der nun schon seit Wochen geltenden Schutzmaßnahmen scheint keine Besserung der Situation in Sicht.

 

Warum entfaltet die „oberbergische Notbremse“ (noch) keine Wirkung? Die Impfkampagne hat deutlich an Fahrt aufgenommen hat, doch sind die meisten Menschen, die den jüngeren und mittleren Altersgruppen angehören, noch nicht geimpft. Und genau in diesen Gruppen ist die Zahl der Corona-Fälle zuletzt angestiegen, wie die Kreisverwaltung auf Nachfrage von OA erklärte. Ein zusätzliches Problem sei die britische Virus-Mutante.

 

„Die britische Variante verbreitet sich besonders schnell in den jüngeren Altersgruppen, weil sie wesentlich ansteckender ist. Innerhalb kürzerer Zeit infizieren sich mehr Menschen, als dies beim Wildvirus der Fall ist“, teilte der Kreis mit. Ein großer Teil der nachvollziehbaren Infektionen bezieht sich auf den privaten, insbesondere den familiären Bereich.

 

Es lässt sich darüber streiten, ob eine nächtliche Ausgansbeschränkung ein sinnvolles Instrument ist, um die Zahlen nach unten zu drücken. Positive Effekte lassen sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch erzielen, die Kontaktbeschränkung einzuhalten. Zitat aus der Allgemeinverfügung des Kreises: „Der gemeinsame Aufenthalt in privat genutzten Räumen und auf privat genutzten Grundstücken ist nur gestattet mit den Angehörigen des eigenen Hausstands ohne Personenbegrenzung sowie mit einer Person eines anderen Hausstands, die von zu betreuenden Kindern aus ihrem Hausstand begleitet werden kann.“

 

Ob diese Regel schon von allen verinnerlicht wurde? Angesichts der oben geschilderten Zahlen höchst fraglich.  

 

Mehrere Firmen in der Region seien von Einzelinfektionen betroffen, in vier Unternehmen gebe es derzeit Ausbruchsgeschehen mit mehr als zwei zusammenhängenden Fällen. Anhaltspunkte zu Infektionen im Zusammenhang mit religiösen Veranstaltungen lägen aktuell nicht vor, so der Kreis, der zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten weiteren Schutzmaßnahmen plant.   

 

 

Inzidenzwert gesunken – 127 neue Fälle (Freitag, 8:30 Uhr)

 

Die 7-Tage-Inzidenz im Oberbergischen ist seit einigen Tagen Schwankungen ausgesetzt: Nach dem gestrigen Anstieg auf 263,2 erreicht sie heute einen Wert von 254,7. Am Freitag vor einer Woche lag die Zahl der laborbestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vorausgegangenen sieben Tagen bei 248,8.

 

Die durchschnittliche Wocheninzidenz in Nordrhein-Westfalen beträgt heute 181,0 - im Vergleich zu Donnerstag ist das ein Plus von 7,6. Im NRW-Ranking mit den höchsten Inzidenzen ist der Oberbergische Kreis nicht mehr an erster Stelle. In Herne, Remscheid, Gelsenkirchen und Wuppertal werden heute höhere Werte erreicht.  

 

In lediglich zwei NRW-Regionen (Kreis Höxter und Kreis Coesfeld) würde die „Bundes-Notbremse“, die ab einer Inzidenz von 100 greift, momentan nicht gelten.  

 

Nach Angaben des LZG wurden seit gestern 127 neue Corona-Fälle und ein Todesfall im Kreis gemeldet.

 

 

Hier geht's zum Ticker von Donnerstag, 22. April

WERBUNG
WERBUNG